Der gelungene Karrieresprung

Teil 1:
Vorbereitung auf die neue Stelle
Wer einen Sprung auf der Karriereleiter macht, muss sich in seiner neuen Position bewähren und möglichst bald Erfolge vorweisen – andernfalls landet er schnell auf dem Abstellgleis. Damit der Start in den neuen Job gelingt, hilft ein strukturierter Maßnahmenplan. Kay Schulz beschreibt anhand eigener Erfahrungen, wie man sich vor Stellenantritt strategisch auf die neue Aufgabe und Arbeitsumgebung vorbereitet. Im zweiten Teil seines Beitrags erklärt er, welche Maßnahmen hilfreich sind, um bereits in den ersten drei Monaten nach Stellenantritt mit durchdachten Verbesserungen zu überzeugen.

 

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Artikelserie

  1. Vorbereitung auf die neue Stelle
  2. Die ersten drei Monate im neuen Job

Der gelungene Karrieresprung

Teil 1:
Vorbereitung auf die neue Stelle
Wer einen Sprung auf der Karriereleiter macht, muss sich in seiner neuen Position bewähren und möglichst bald Erfolge vorweisen – andernfalls landet er schnell auf dem Abstellgleis. Damit der Start in den neuen Job gelingt, hilft ein strukturierter Maßnahmenplan. Kay Schulz beschreibt anhand eigener Erfahrungen, wie man sich vor Stellenantritt strategisch auf die neue Aufgabe und Arbeitsumgebung vorbereitet. Im zweiten Teil seines Beitrags erklärt er, welche Maßnahmen hilfreich sind, um bereits in den ersten drei Monaten nach Stellenantritt mit durchdachten Verbesserungen zu überzeugen.

 

Ein Karrieresprung ist eine feine Sache. Er bedeutet in der Regel mehr Verantwortung, neue Herausforderungen, interessante Aufgaben und mehr Geld. Aber er bedeutet auch, dass man hohe Erwartungen erfüllen und sich bewähren muss. Gelingt das nicht, wird der neue Traumjob schnell zum Schleudersitz oder man endet auf dem Abstellgleis.

Um Ihre neue Position erfolgreich auszufüllen, sollten Sie sich auf die anstehenden Aufgaben und Ihr neues Umfeld möglichst gut vorbereiten. Das bedeutet, sowohl das Potenzial als auch die Risiken des Jobwechsels zu sehen und den Start in die neue Position systematisch zu planen. Im Folgenden zeige ich anhand persönlicher Erfahrungen, wie das gelingen kann. Das Vorgehen, das ich vorstelle, teilt sich in zwei Phasen auf: die Vorbereitung vor Stellenantritt und die ersten drei Monate im neuen Job. Das Vorgehen ist bei jedem Karrieresprung anwendbar – es ist also egal, ob Sie der neue CEO eines Großunternehmens sind, die Leitung eines kleinen Teams übernehmen oder als ehemaliger Projektleiter nun Programmleiter werden.

Hoch hinaus

Ich hatte es in meiner Position satt. Meine Zielvereinbarungen zeigten, dass ich sehr gute Arbeit leistete, aber beruflich kam ich trotzdem nicht weiter. Also ging ich auf Jobsuche. Ich wollte den nächsten Schritt in meiner Karriere einleiten. Da ich keine Eile hatte, konnte ich mich gezielt auf geeignete Stellenangebote bewerben. Nach einigen Interviews erhielt ich endlich den lang ersehnten Anruf.

Ein Unternehmen, bei dem ich mich auf eine Führungsposition beworben hatte, machte mir ein extrem attraktives Angebot: Man wollte mich als Direktorin im Senior Management einstellen. Und meine Gehaltsforderung, die mein bisheriges Gehalt um 20% überstieg, wurde vom Angebot sogar übertroffen. Bisher hatte ich schon kleine Teams und große Projekte geführt, aber das hier war definitiv der nächste Schritt. Oder vielleicht der übernächste?

Nachdem die erste Freude vorüber war, begann ich nachzudenken. Was würde die Firma von mir erwarten? Bei so einem Gehalt – wurde da vielleicht mehr erwartet, als ich konnte? Ich wurde skeptisch. Was konnte ich tun, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden? Mir fiel das Peter-Prinzip ein: Demnach wird ein Mitarbeiter so lange befördert, bis er die Ebene seiner Inkompetenz erreicht hat. Sollte mir das jetzt widerfahren? Sollte es mir so gehen, wie dem Lehrer, der sehr gut mit Schülern umgehen kann? Der wird aufgrund seiner sehr guten Leistungen erst zum Vizedirektor und danach sogar zum Direktor befördert. Dort hat er aber keinen direkten Kontakt mehr zu den Schülern, seine pädagogischen Stärken bringen ihm nichts und er kann seine Aufgabe nicht annähernd so gut erfüllen wie als Lehrer.

Ich wollte den neuen Job. Um die Herausforderungen der neuen Position zu meistern, musste ich mich aber gut vorbereiten.

Meine Planung

Bei meiner Vorbereitung auf meine neue Stelle half mir das Buch "Die entscheidenden 90 Tage" von Michael Watkins und Jürgen Neubauer. Die Autoren erklären darin sehr strukturiert, wie eine neue Stelle erfolgreich angetreten werden kann und beschreiben die einzelnen Aktivitäten detailliert. Ihre Empfehlungen basieren auf umfangreichen empirischen Werten, außerdem haben sie Manager in Unternehmen begleitet. Die im Folgenden beschriebenen Vorgehensweisen sind daran ausgerichtet.

Als erstes erstellte ich eine Planung, die zwei Phasen umfasste:

  1. Vor Antritt der Stelle: Welche Ziele will ich vor Stellenantritt erreichen und was muss ich dafür tun?
  2. Nach Antritt der Stelle: Welche Ziele will ich in im neuen Job in den ersten drei Monaten erreichen und was muss ich dafür tun?

Vor Antritt der neuen Stelle

Meine Ziele vor Stellenantritt waren:

  • Möglichst viele Informationen über das Unternehmen und die Abteilung einholen, um die Kultur und die Situation des Unternehmens besser einschätzen zu können.
  • Die ersten Schritte unternehmen, um ein Netzwerk aufzubauen.
  • Eine Gap-Analyse (Lückenanalyse) meiner Stärken und Schwächen in Bezug auf die neue Rolle durchführen.

Alle Ziele notierte ich in einem Lernplan, den ich nach Bedarf erweiterte und konkretisierte. Erledigte Aufgaben und erreichte Ziele hakte ich ab.

Informationen sammeln und Netzwerk aufbauen

Der gelungene Karrieresprung


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Fortsetzungen des Fachartikels

Teil 2:
Die ersten drei Monate im neuen Job
Ein Karrieresprung ist erst geglückt, wenn man sich in der neuen Position bewährt hat. Um möglichst schnell als aktiver und zielorientierter Mitarbeiter zu überzeugen, lohnt es sich, den Einstieg in die neue Position strukturiert zu planen.

Alle Kommentare (2)

Guest

Sehr interesanter und gut geschriebener Artikel, der mir mit Sicherheit in naher Zukunft noch sehr von Nutzen sein wird. Daher bin ich schon sehr auf den 2. Teil gespannt!

 

Michael
Heinrichowski
Dr.

Trifft hier nicht der Sandkasten auf die Realität?