projektmagazin 1 Monat kostenlos testen!
Das projektmagazin - unverzichtbares Nachschlagewerk und Inspirationsquelle für alle, die in Projekten arbeiten.
Bei der Einführung eines Projektmanagement-Systems konzentrieren sich viele Unternehmen nur auf die harten Faktoren, also u.a. auf Strategie, Struktur und Systeme. Die weichen Faktoren wie eine gemeinsame Sicht der Problemlage oder eine von den Mitarbeitern getragene Lösung werden wenig oder gar nicht beachtet. Das kann dazu führen, dass die Lösung von den Mitarbeitern nicht akzeptiert wird. Christoph Bauer stellt in seinem Beitrag ein Modell für Veränderungsprozesse vor, das die weichen Faktoren berücksichtigt. Um das Vorgehen in der Praxis zu veranschaulichen, erläutert er die einzelnen Modellphasen anhand eines Fallbeispiels aus der Software-Entwicklung.
Bei der Einführung eines Projektmanagement-Systems konzentrieren sich viele Unternehmen nur auf die harten Faktoren, also u.a. auf Strategie, Struktur und Systeme. Die weichen Faktoren wie eine gemeinsame Sicht der Problemlage oder eine von den Mitarbeitern getragene Lösung werden wenig oder gar nicht beachtet. Das kann dazu führen, dass die Lösung von den Mitarbeitern nicht akzeptiert wird. Christoph Bauer stellt in seinem Beitrag ein Modell für Veränderungsprozesse vor, das die weichen Faktoren berücksichtigt. Um das Vorgehen in der Praxis zu veranschaulichen, erläutert er die einzelnen Modellphasen anhand eines Fallbeispiels aus der Software-Entwicklung.
Ein neues Projektmanagement-System einschließlich der zugehörigen Prozesse, Methoden und Werkzeuge einzuführen, ist für jedes Unternehmen eine Herausforderung. Oft werden solche Projekte mit großem Enthusiasmus begonnen, enden jedoch mit einer Enttäuschung. Der Grund ist meist, dass die so genannten "weichen" Faktoren bei der Umsetzung nicht ausreichend beachtet wurden. In der Folge kann es passieren, dass niemand das Projekt mit genügend Energie vorantreibt, so dass es vor sich hindümpelt und schließlich ganz abgebrochen wird. Oder die Mitarbeiter lehnen das System ab, da sie sich nicht damit identifizieren können. Dieser Artikel beschreibt ein praxiserprobtes Veränderungsmodell, das dabei hilft, solche Probleme zu vermeiden. Es berücksichtigt insbesondere die "weichen" Faktoren, um den Projekterfolg sicherzustellen.
Verantwortliche definieren Projekte in der Regel über die Ziele, die damit erreicht werden sollen. Dabei legen sie den Fokus meist auf die "harten" Faktoren des Projektgeschäfts ("Strategie", "Struktur" und "Systeme"). Gerade in Veränderungsprojekten hängt der Erfolg aber davon ab, wie gut auch "weiche" Faktoren - also die Mitarbeiter, deren Fähigkeiten, die Unternehmenskultur sowie gemeinsame Werte - berücksichtigt werden (siehe 7-S-Modell von Tom Peters et. Al). Das hier beschriebene Veränderungsmodell geht deshalb insbesondere auf solche "weichen" Faktoren ein. Es leitet die Verantwortlichen bei der Einführung des PM-Systems und sorgt dafür, dass wichtige Punkte des Veränderungsmanagements nicht in Vergessenheit geraten. So wird es möglich, im Unternehmen eine übereinstimmende Sicht der aktuellen Problemlage herzustellen und die Mitarbeiter für die neuen Projektmanagement-Prozesse zu gewinnen.
Da das Modell - wie jedes andere auch - die Komplexität der Realität reduziert, sollte es nicht als absolute Handlungsanweisung verstanden werden. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass IT-Mitarbeiter sehr gut in Modellen denken können und das vorgestellte Veränderungsmodell ihnen eine gute Unterstützung sein kann.
Eine nachhaltige Veränderung bei der Einführung eines PM-Systems ist nur möglich, wenn man die betroffenen Mitarbeiter berücksichtigt und deren Akzeptanz und Unterstützung gewinnt. Dabei kommt es vor allem auf folgende Punkte an:
Zusätzlich zur Unterstützung durch die Mitarbeiter gibt es weitere Faktoren, die über den Erfolg des PM-Systems entscheiden:
Das hier vorgestellte Modell gliedert sich in sieben Phasen (Bild 1):
Nachdem die Rahmenbedingungen ermittelt (Phase 1) und die Ausgangssituation analysiert sind (Phase 2), entwickelt das Projektteam ein Lösungskonzept (Phase 3), das es den betroffenen Mitarbeitern vorstellt. Ziel dabei ist, möglichst viele Mitstreiter für das Konzept zu gewinnen (Phase 4) und durch weitere Maßnahmen (Phase 5) eine tragfähige Motivation für die Umsetzung zu schaffen (Phase 6). Ob weitere Iterationen zur Anpassung des Konzepts sinnvoll sind, wird in der Abschlussphase (Phase 7) entschieden.
Die praktische Anwendung des Modells in den einzelnen Phasen wird im Folgenden anhand eines Fallbeispiels beschrieben.