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Gute Seminare und Trainings leisten einen wichtigen Beitrag zur beruflichen Qualifikation. Darüber hinaus kann abhängig vom Seminarthema auch die persönliche Weiterentwicklung gefördert werden. Doch Seminare kosten auch Geld und Zeit, beides sollte gut genutzt werden. Das muss im Interesse des Unternehmens und sollte im Interesse des Mitarbeiters liegen. Der Nutzen eines Seminars zeigt sich nicht zum Seminarende, sondern erst später in der täglichen Praxis: Kann der Projektleiter seine Aufgaben nun besser planen? Werden Projektmeetings effizienter geleitet? Kann die Projektleiterin sich in schwierigen Situationen mit Entscheidungsträgern souveräner verhalten?
Zu häufig kümmern sich Teilnehmer und Unternehmen viel zu wenig um den Seminartransfer. Das aufgenommene Wissen und die gewonnenen Erfahrungen werden in der Praxis nicht verankert, stattdessen lautet der Tenor: Das Seminar war interessant und hat Spaß gemacht, doch nun wieder schnell zurück in den Projektalltag. Der gezielte Praxistransfer bleibt auf der Strecke. Stellt sich die Frage, ob sich Investitionen in Zeit und Geld dann lohnen.
Auch Seminarleiter achten häufig zu wenig darauf, wie die Teilnehmer den Stoff in ihrer Praxis nachhaltig umsetzen können. Mit Seminar meine ich im diesem Zusammenhang auch die Vor- und Nachbereitungsaktivitäten. Bei der Bewertung von Seminaren sollte dem Thema Praxistransfer viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Alleine die Frage im Vorfeld der Veranstaltung oder spätestens zu Seminarbeginn, wie und wie lange im Seminar das Thema Transfer bearbeitet wird, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Doch warum gelingt der Seminartransfer so wenig? An der Schwierigkeit des Themas liegt es sicher nicht. Die Antwort erscheint mir sehr einfach: Es wird zu wenig Wert auf den Transfer gelegt, die Nachhaltigkeit wird kümmerlich behandelt. Wir können viele Erklärungen suchen und finden, letztlich gilt Erich Kästners bekanntes Zitat: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
Die folgenden Tipps funktionieren nur dann, wenn Sie wirklich Interesse haben, den Seminarstoff in der Praxis umzusetzen. Beantworteten Sie sich deshalb selbstkritisch folgende Fragen:
Ein guter Seminartransfer beginnt vor dem Seminar und nicht erst dann, wenn das Seminar vorbei ist. Das machen sich die meisten Teilnehmer zu wenig bewusst. Auf folgende Punkte sollten Sie deshalb achten:
Was habe ich gehört? Was habe ich erfahren? |
Was will ich umsetzen? | Wie wichtig ist mir diese Umsetzung? | Wann will ich damit beginnen? | Brauche ich dafür Unterstützung? Wenn ja, von wem? |
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Barbara Scholz
07.06.2017