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Die Einführung eines neuen Projektmanagement-Systems ist ein schwieriges Unterfangen. Prozesse und Organisationsstrukturen müssen angepasst, das System parametrisiert und die Mitarbeiter geschult werden. Mindestens genauso kompliziert ist die Auswahl einer Software, die den Bedürfnissen der Anwender entsprechen soll.
Hunderte von Anbietern kämpfen weltweit um Millionen von Benutzern. Es ist nicht leicht, aus deren Marketing-Material die relevanten Informationen herauszufiltern und die Produkte vergleichbar zu machen. Denn Ausrichtung und Funktionsumfang unterscheiden sich stark voneinander.
Hinzu kommt, dass Interessenten auf der Suche nach PM-Software die vorhandenen Hersteller erst einmal finden müssen. Das ist trotz Internet noch immer schwierig, besonders wenn der Kunde spezielle Anforderungen hat, die ein Durchschnittssystem nicht abdeckt. Oft lassen sich geeignete Hersteller gar nicht als solche identifizieren, weil sie als Nischenanbieter kein groß angelegtes Marketing betreiben. Aus diesen Gründen hat die Universität Osnabrück eine englischsprachige Studie veröffentlicht ("Comparative Market Analysis of Project Management Systems"), in der 28 PM-Systeme analysiert und anhand von mehr als 70 Kriterien miteinander verglichen werden.
In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick über wichtige Ergebnisse der Studie und Hilfestellungen für die Systemauswahl. Sie lernen Klassen von PM-Systemen kennen und erfahren, welche Klasse für welche Kundenanforderungen besonders geeignet ist. Anschließend werden einige der untersuchten Systeme kurz vorgestellt und miteinander verglichen.
Die Untersuchung hatte ausschließlich Multi-Projektmanagement-Systeme zum Gegenstand. Sie begann im Juli 2002 und endete im Januar 2003. In diesem Zeitraum wurden insgesamt 107 Hersteller von Projektmanagement-Software weltweit identifiziert. Von diesen 107 Herstellern bieten 72 Software-Pakete an, die als multi-projektfähige Projektmanagement-Systeme im engeren Sinne zu werten sind. 27 dieser 72 Hersteller stimmten der Teilnahme an der Studie zu und stellten ihre Software zur Verfügung.
Das Untersuchungsteam installierte alle Systeme und unterzog sie einer Analyse. Dabei ging es nicht allein um die spezifischen Fähigkeiten im Bereich des Projektmanagements, sondern auch um nicht-funktionale Merkmale wie Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit, Internet-Fähigkeit oder Software-Architektur.
Bei der Analyse der Funktionalitäten interessierte besonders, inwieweit die Software-Systeme die relevanten Projektmanagement-Aufgaben abdecken. Wichtig waren dabei folgende Aspekte:
Für die Studie haben wir diese zwei Aspekte im so genannten M-Modell zusammengefasst. Das M-Modell stellt alle mit dem Management von Projekten verbundenen Aufgaben übersichtlich dar und verdeutlicht das Einbeziehen der verschiedenen Management-Ebenen und den Projekt-Lebenszyklus (siehe Bild 1).
Der Projektlebenszyklus besteht aus vier Phasen, dargestellt durch die Schenkel des "M":