Multikulturelles Projektmanagement: Wie sich die amerikanische Arbeitsweise von der deutschen unterscheidet

Dr. Gerhard Apfelthaler zeigt in seinem Artikel, wie unterschiedlich Deutsche und Amerikaner in Projektteams arbeiten: Amerikaner setzen sich Ziele, Deutsche analysieren Probleme. Und jeder findet den Ansatz des anderen "zeitintensiv": kulturell bedingte Missverständnisse, die zum Scheitern der Zusammenarbeit führen können.

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Multikulturelles Projektmanagement: Wie sich die amerikanische Arbeitsweise von der deutschen unterscheidet

Dr. Gerhard Apfelthaler zeigt in seinem Artikel, wie unterschiedlich Deutsche und Amerikaner in Projektteams arbeiten: Amerikaner setzen sich Ziele, Deutsche analysieren Probleme. Und jeder findet den Ansatz des anderen "zeitintensiv": kulturell bedingte Missverständnisse, die zum Scheitern der Zusammenarbeit führen können.

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Projektentwicklung, Projektleitung, Projektmarketing, Projektbegleitung, Projektcontrolling - wir alle kennen diese vielbewährte Logik der Projektabwicklung aus Lehr- und Handbüchern. Was aber passiert, wenn diese nackten Prinzipien im Kontext unterschiedlicher Kulturen angewendet werden? Kann man davon ausgehen, dass alle Projektteilnehmer gleich denken, interpretieren und handeln? Leider nein, wie alleine schon das Beispiel von deutscher und amerikanischer Kultur zeigt, von denen man eigentlich annimmt, dass sie nicht weit auseinander liegen.

 

 

"A camel is a horse designed by a team..."

... so lautet ein altes amerikanisches Bonmot. Um dessen Hintergrund begreiflich zu machen, lassen Sie mich kurz von einer Studie berichten, die das Verhalten von Amerikanern und Deutschen bei der Lösung von Problemstellungen in einer Teamumgebung verglichen hat. Ich nehme die wichtigsten Aussagen vorweg.

Was sagten die Amerikaner über die Arbeitsweise der Deutschen? "It sucks!". Nein, es war nicht ganz so schlimm, aber immerhin hat man den Deutschen angelastet, dass ihre Art der Teamarbeit jede Art von Plan und Zielgerichtetheit vermissen lasse, dass keine Kommunikation zwischen den Teammitgliedern stattfinde, dass sie zu unflexibel seien und - vor allem - dass ihr Ansatz viel zu "zeitintensiv" wäre. Und was meinten die Deutschen über die Amerikaner? "Viel zu zeitintensiv", "Planlos", "ständige Hast", "nicht analytisch genug".

Diese Übereinstimmung in den Kritikpunkten mag schon oberflächlich betrachtet interessant genug sein, aber noch interessanter wird es, wenn man sich die Ursachen für diese Kritik besieht. Die Ursachen (siehe auch Kasten) liegen eindeutig in der kulturell geprägten Art der Teamarbeit begründet.

Deutsches Modell der Teamarbeit

  1. Problemdefinition und -analyse
  2. Gruppenentscheidung über Aufgabenverteilung
  3. Delegation an "Experten"
  4. Individuelle Arbeit der Experten
  5. (Teammeetings nur wenn absolut notwendig)
  6. Zusammenführung der Ergebnisse

Starke Charakteristika:

  • Ziel ändert sich nicht
  • Projektleiter = Moderator

US-Modell der Teamarbeit

  1. Zielvorgabe
  2. Stufenplan / Festlegung von Zwischenzielen
  3. Aufgabenverteilung
  4. Individuelle Arbeit der Experten
  5. Häufige Teammeetings zur Informationsverteilung, Zielerreichungs- bzw. Zielabweichungsanalyse und Entscheidungsfindung

Starke Charakteristika:

  • Ziel kann sich in der Bearbeitung ändern
  • Projektleiter = Entscheider

Amerikaner setzen sich Ziele, Deutsche analysieren Probleme

Wie sich die amerikanische Arbeitsweise von der deutschen unterscheidet


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