Ausgabe 17/2020
Eine gefasste Hypothese gibt uns Luchsaugen für alles sie Bestätigende,
und macht uns blind für alles ihr Widersprechende.
Arthur Schopenhauer (1788-1860),
deutscher Philosoph, Autor und Hochschullehrer
Liebe Leserinnen und Leser,
vor ein paar Jahren riss ich mir ein Außenband im rechten Knöchel und musste einige Wochen lang eine Schiene tragen. Um trotz Humpelns schneller voranzukommen, gewöhnte ich es mir an, öfters nur auf dem Vorderfuß zu gehen – z.B. wenn ich noch die U-Bahn erwischen wollte. Zwei Jahre später bekam ich Beschwerden im Knie. Nach langem Rätselraten kamen meine Physiotherapeutin und ich darauf, dass der Auslöser wohl mein oben beschriebenes Verhalten war: Die falsche Belastung führte Jahre später zu den Knieproblemen.
So ähnlich stelle ich mir die Entstehung und Wirkung von Glaubenssätzen vor: Wir bilden sie heraus, weil sie uns in einer Situation oder Lebensphase helfen; später können sie zu einer Belastung werden. Wer z.B. glaubt, dass "man alles selber machen muss" wird Schwierigkeiten haben, sein Team zu Höchstleistungen zu führen.
Helga Trölenberg beschreibt in ihrem Beitrag "So nutzen Sie überholte Glaubenssätze kraftvoll für die persönliche Entwicklung" woran Sie erkennen können, dass Sie einen oder mehrere überholte Glaubenssätze mit sich herumschleppen und wie Sie diese loswerden können.
Eigentlich ist es ganz einfach: Gehen Sie einem Glaubenssatz auf den Grund, indem Sie nachvollziehen, wie und warum dieser entstanden ist. Also ganz ähnlich wie ich mit meiner Knietherapie, die sich zur Fußtherapie gewandelt hat: Oft erkennen wir zwar, dass etwas nicht stimmt, deuten die Symptome aber falsch.
Viel Erfolg beim Aufspüren und Ablegen Ihrer überholten Glaubenssätze wünschen
Daniel Vienken und das Team des projektmagazins