Schlägt die Generation 55+ die "Generation Y"?

Wie sieht unser Arbeitsalltag aus, wie arbeiten wir und wo? Welche Faktoren hemmen unsere Produktivität und welche Auswirkungen hat all das auf unser Privatleben? Eine Studie des US-amerikanischen Collaborationsoftware-Anbieters Wrike offenbart aktuelle Trends in der Arbeitswelt. Unter anderem wurden dazu in Deutschland 1.000 Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte befragt.

Schlägt die Generation 55+ die "Generation Y"?

Wie sieht unser Arbeitsalltag aus, wie arbeiten wir und wo? Welche Faktoren hemmen unsere Produktivität und welche Auswirkungen hat all das auf unser Privatleben? Eine Studie des US-amerikanischen Collaborationsoftware-Anbieters Wrike offenbart aktuelle Trends in der Arbeitswelt. Unter anderem wurden dazu in Deutschland 1.000 Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte befragt.

Wie sieht unser Arbeitsalltag aus, wie arbeiten wir und wo? Welche Faktoren hemmen unsere Produktivität und welche Auswirkungen hat all das auf unser Privatleben? Eine Studie des US-amerikanischen Collaborationsoftware-Anbieters Wrike offenbart aktuelle Trends in der Arbeitswelt. Unter anderem wurden dazu in Deutschland 1.000 Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte befragt.

So sieht es in deutschen Büros aus

Im Verlauf des vergangenen Jahres stieg bei knapp der Hälfte der Befragten die gefühlte Arbeitsbelastung leicht an. Weitere 25% empfinden diesen Anstieg sogar als signifikant. Hingegen gaben nur weniger als 1% an, dass ihre Arbeitsbelastung signifikant gesunken sei. Die Gründe für den generellen Anstieg sehen die Teilnehmer hauptsächlich darin, dass zwar mehr Arbeit anfällt, aber bisher kein zusätzliches Personal eingestellt wurde.

Ist das tatsächlich so und wenn ja, warum? Sollte mehr Arbeit nicht auch mehr Umsatz bedeuten und somit mehr finanzielle Mittel für mehr Personal zur Verfügung stehen? Werden mit den zusätzlichen Mitteln vielleicht andere Kosten gedeckt oder woanders investiert? Erkennt die Geschäftsführung womöglich die Notwenigkeit für mehr Personal nicht an oder ist sie vielleicht auf "Sparkurs"?

Höher, schneller, weiter

Sowohl die eigene als auch die Teamproduktivität, mit der an einem durchschnittlichen Arbeitstag an den jeweiligen Aufgaben gearbeitet wird, schätzen die Befragten auf rund 75%. Das aktuelle Produktivitätslevel könnte also noch um ein Drittel erhöht werden. Woher rührt dieses Defizit?

Top 5 der "Produktivitätskiller"

Die deutschen Studienteilnehmer glauben, dass die Produktivität v.a. gehemmt wird, weil:

  1. zu viele Aufgaben gleichzeitig erledigt werden müssen (Multi-Tasking),
  2. zu viele eingehende E-Mails und
  3. zu viele ineffiziente Meetings von der eigentlichen Arbeit abhalten,
  4. die Kommunikation mit dem Vorgesetzen oder im Team schlecht ist und
  5. Informationen nicht auffindbar sind.
Produktivitäts-Killer

Bild 1: Das sind die größten Produktivitäts-Killer in deutschen Büros.

Laut den Studienteilnehmern ist die wichtigste Stellschraube, mit der ein Unternehmen die Produktivität der Mitarbeiter steigern könnte, die Verbesserung der Kommunikation insgesamt – das betrifft sowohl die Kommunikation von Zuständigkeiten und bei der Delegation von Aufgaben, also die Kommunikation von Seiten der Führungskräfte als auch die Kommunikation unter den einzelnen Teammitgliedern.

Alter vor Jugend?

Glaubt man den Einschätzungen der Befragten, scheint die Generation 55+ belastbarerer und produktiver zu sein als die "Generation Y". Die älteren Studienteilnehmer schätzen den Anstieg in der Arbeitsbelastung innerhalb des letzten Jahres deutlich geringer ein als die jüngeren Teilnehmer. Nur 19% werten die Zunahme als signifikant, bei den 18- bis 34-Jährigen sind es 26%. Mitarbeiter, die 55 Jahre oder älter sind, schätzen zudem die eigene Produktivität höher ein: maximal produktiv arbeiten laut eigener Einschätzung 26%, hingegen glauben nur 17% der Generation Y, dass sie das tun. Das sind im übrigen genauso viele – oder in dem Fall eher genauso wenige – wie bei den 35-54-Jährigen (siehe Bild 2).

Produktivitätspotential

Bild 2: Am produktivsten schätzt sich die Generation 55+ ein.

Typisch Frau / typisch Mann!

Die Studie unterstützt die weit verbreitete Annahme, dass für Frauen Kommunikation deutlich wichtiger ist als für Männer – zumindest leiden sie unter einer schlechten Kommunikation mehr als ihre männlichen Kollegen. Dafür stecken sie die E-Mail-Flut dem Anschein nach besser weg und sehen es weniger als ein Grund für geringere Produktivität. Männer wiederum haben stärker mit ineffizienten Meetings zu kämpfen und empfinden diese deutlich belastender als Frauen.

Wie sehen Ihre Erfahrungen bei den Themen Belastbarkeit und Produktivität aus? Hat hier die Genration 55+ tatsächlich die Nase vorn? Und gibt es bei den Produktivitätshemmnissen wirklich ein "typisch Frau / typisch Mann"? Was hemmt denn Ihre Produktivität und wie produktiv arbeiten Sie?

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Alle Kommentare (5)

Falk
Janotta

Aus meiner Erfahrung ist das keine Frage des Alters oder der Zugehörigkeit zu einer Generation. Die genannten fünf Gründe sind aus meiner Sicht schon immer existent und lassen sich relativ leicht beseitigen, wenn man nur die Basics der Zusammenarbeit beherzigt. zu 1. zu viele Aufgaben gleichzeitig (Multi-Tasking): hier hilft "konstruktives Nein-Sagen" und die Delegation von Aufgaben an zum Beispiel eine Projektassistenz. zu 2. zu viele eingehende E-Mails: alternative und effektivere sowie effizientere Kommunikationsformen wählen. Prio 1: das persönliche Gespräch, Prio 2: Telefonat oder Telefon- bzw. Videokonferenzen. E-Mails nur bei kurzen Informationen, keinesfalls zur Diskussion von Sachverhalten! zu 3. zu viele ineffiziente Meetings: der Klassiker! Einfach eine Agenda mit Zielsetzung und Zeitrahmen mit der Einaldung versenden. Ggfs. Dokumente zur Vorbereitung verteilen und die Vorbereitung auch einfordern. Während des Meetings klares Zeitmanagement durch den Sitzungsleiter. Nach dem Meeting Ergebnisprotokoll mit Aufgaben (wer macht was bis wann) und deren Nachverfolgung. zu 4. schlechte Kommunikation mit dem Vorgesetzen oder im Team: Leute, redet mit einander! Und zwar respektvoll und vertrauenswürdig. zu 5. Informationen nicht auffindbar sind: Klare Kollaborationsregeln und -instrumente konsequent nutzen. Seltsamerweise begegnen mir diese Probleme schon mein gesamtes Berufsleben lang. Irgendwann sollten wir es doch mal gelernt haben, oder?

 

Toller Kommentar, dem ich uneingeschränkt zustimme - wobei die Umsetzung in der Praxis für die meisten eine große Herausforderung sein wird.

 

Guest

Aus meiner Erfahrung würde ich diese 5 Topargumente in 2 aufteilen: 1. Zu viele Aufgaben gleichzeitig. Ja, das ist mit Abstand das Hauptproblem! Und zwar über alle Führungsstufen hinweg. Dass Mitarbeitende neben ihrem daily business in 10 oder mehr Projekten gleichzeitig mitarbeiten müssen, scheint immer noch für viele Führungskräfte ein zumutbarer Weg zu sein. Bullshit, wir wissen das doch längst besser, oder? Wir kennen die Probleme, wenn wir ständig zwischen verschiedenen Tasks umschalten müssen und dass es dabei Verschleiss, Zeit- und Qualitätsverluste gibt. Aber die gleichen Führungskräfte sind ja auch stolz darauf, dass sie in 30 Projektsteuerungsgremien sitzen. Und dann fragt man sich noch, warum kein Projekt den nötigen Rückhalt hat? 2-5. Diese 4 Punkte gehören zusammen. Und hängen mit 1. zusammen: Wenn wir schlicht keine Zeit mehr für seriöses Arbeiten haben, dann dreht sich der Negativkreisel abwärts. Ich sage nur: Meetings ohne gute Vorbereitung. Oder: Was soll ich denn kommunizieren, wenn ich selber keinen Überblick mehr habe?

 

Guest

Operative Hektik (= Multitasking...) kann auch als geistige Windstille angesehen werden. Wenn Du es eilig hast (= eMails ...), gehe langsam. Wir haben kein Erkenntnisproblem, wir haben IMHO ein Vertrauensproblem und einen fehlenden Konsens darüber, was für die jeweilige Organisation (und auch für unsere Gesellschaft insgesamt) wichtig ist. Solange "Status" im Sinne dieses Konsenses nicht infrage gestellt wird und Personen immer mehr "Macht" als "Verantwortung" haben, solange werden wir immer weiter im Sumpf der Erkenntnis versinken. Uns Allen tut es mehrheitlich offenbar gut, sich beklagen zu können und sich auf die eigene Beschränktheit zu beziehen (= was kann ich alleine schon ausrichten?). Bei einem "weiter so" werden uns schon sehr bald agilere, menschenzentrierte Organisationen & Nationen den Wandel oktroyieren. Und - genau - das stimuliert uns weiter: was kann ich alleine schon ausrichten. In diesem Sinne auf nach '"Communication Island"', der Welt des wertschätzenden Austausches hin zu gemeinsamen Zielen, die wirklich wichtig sind.

 

Guest

Antwort auf von Gast (nicht überprüft)

Es bewegt mich, wie sie das Ausdrücken: Wir haben kein Erkenntnisproblem, ja genau. Wir wissen aber tun nicht, was es braucht. Ja die Botschaft ist 1000mal verteilt nur change it - leave it love it als individuelle Entscheidung ist zu unbequem, stay unhappy - jammern gemeinsam ist so viel bequemer. Und der/die Schuldigen sind natürlich die anderen. Lasst uns mehr selbstreflektieren und Feedback geben und einholen.