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Wer Projekte managed, muss nicht nur Fakten und Daten managen, sondern auch Prozesse. Zum Beispiel Umstrukturierungsprozesse, die während eines Projekts in der Produktion oder Organisation auftauchen. Aber auch Lern- und Entwicklungsprozesse - die eigenen und die anderer Menschen. Ein Prozess beschreibt also eine Veränderung, etwas ist nicht mehr so wie "früher", wie es "immer schon" war. Das löst bei manchen Menschen Angst aus, sie leisten - bewusst oder unbewusst - Widerstand. Wer jedoch die Argumente der Widerstandsmuffel kennt, kann sie entlarven.
Der Projektmanager muss in solchen Fällen in die Rolle des "Change Agents" schlüpfen, um den Widerstand zu brechen. Sachliche Argumente bewirken allerdings selten einen Haltungsumschwung. Denn der Ursprung des Zweifels ist ja eine sachlich nicht zu begründende Angst. Was "Agenten des Wandels" dennoch tun können:
Sammeln Sie kleine Siege
Kämpfen Sie nicht an allen Fronten gleichzeitig. Zerstückeln Sie das Thema in kleinere Teilprozesse. Versuchen Sie, Ihre Mitarbeiter von der Notwendigkeiten der einzelnen Prozesse zu überzeugen. Sobald der Umfang einer Aufgabe überschaubar erscheint, schwindet das Misstrauen und die Angst.
Agieren Sie auf lokaler Ebene, bleiben Sie authentisch
Machen Sie den Wandel greifbar. Nicht immer sind es die weitentfernten großen Ziele oder die Weisheiten externer Berater, die Veränderungen bewirken. Das authentische Auftreten einzelner Führungskräfte und ihre individuelle Wirkung vor Ort sind für Mitarbeiter oft wichtiger als unpersönlich formulierte Strategiekonzepte.
Sprechen Sie dieselbe Sprache
Menschen akzeptieren Veränderungen leichter, wenn sie in ihrer Sprache kommuniziert werden, und wenn sie so formuliert sind, dass sich die Mitarbeiter dadurch sowohl persönlich als auch professionell angesprochen fühlen.
Suchen Sie Verbündete, knüpfen Sie Allianzen
Effektive "Change Agents" entwickeln Vertrauensnetzwerke innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Versorgen Sie Ihre Verbündeten mit Informationen, holen Sie sich Feedback von ihnen ein und diskutieren Sie Vorgehensweisen gemeinsam.
(Nach: Dirk Dobiéy und John J. Wargin: "Management of Change", Galileo Press, Bonn 2001.)