Improv Prototyping (Liberating Structures)

Bei Improv Prototyping entwickeln die Teilnehmenden in einem kreativen und interaktiven Prozess Ideen für Produkte und Prozesse in Form von Prototypen. Dabei stehen vor allem Spontaneität und Benutzerzentrierung im Vordergrund. Improv Prototyping dient dazu, Innovationen voranzutreiben, Probleme zu lösen und Teams zu stärken.

Improv Prototyping
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Improv Prototyping (Liberating Structures)

Bei Improv Prototyping entwickeln die Teilnehmenden in einem kreativen und interaktiven Prozess Ideen für Produkte und Prozesse in Form von Prototypen. Dabei stehen vor allem Spontaneität und Benutzerzentrierung im Vordergrund. Improv Prototyping dient dazu, Innovationen voranzutreiben, Probleme zu lösen und Teams zu stärken.

Improv Prototyping
Wir empfehlen zum Thema Kommunikation
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12.09.2024
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Einsatzmöglichkeiten

  • Produktentwicklung und -verbesserung
  • Prozessoptimierung
  • Kommunikation und Zusammenarbeit mit Stakeholder:innen durch aktives Einbinden verbessern (z.B. um Anforderungen zu verstehen)
  • Steigerung der Akzeptanz von Veränderungen und/oder neuen Prozessen
  • Validieren von unterschiedlichen Handlungsoptionen
  • Steigerung der Kreativität im Team (durch wiederholten Einsatz der Methode)
  • Herausarbeiten von unterschiedlichen Lösungsansätzen (z.B. bei Konflikten)

Improv Protyping kann in kleinen und größeren Gruppen durchgeführt werden und erfordert ausreichend Zeit, auch für Vor- und Nachbereitung.

Ergebnisse

  • Prototypen für Lösungsansätze oder Alternativen
  • Neue Erkenntnisse durch den Prototyp selbst, aber auch durch Feedback der Teilnehmenden hinsichtlich Funktionalität, Machbarkeit und/oder Akzeptanz
  • Startpunkt für neue Herangehensweise oder Basis für eine iterative Verbesserung
  • Input (Prototypen, Erfahrungen aus ihrer Anwendung, Bewertungen der Beobachtenden) zur Unterstützung von Entscheidungen (z.B. zur Bewertung von Alternativen), ggf. mit weiteren Methoden

Vorteile

Improv Prototyping ist sehr flexibel in unterschiedlichen Kontexten einsetzbar.
Durch Feedback und Iteration entstehen sehr rasch Prototypen, die kontinuierlich verbessert werden.
Das Element des Improvisationstheaters fördert und fordert die Spontanität und Kreativität aller Beteiligten.
Die Methode fördert das Teambuilding und ggf. auch das Verständnis und die Kommunikation mit Beteiligten.
Spaß steht im Mittelpunkt dieser Methode, was auch zur Steigerung der intrinsischen Motivation führt.
Mögliche Risiken und zu erwartende Kosten eines geplanten Vorhabens können sehr früh erkannt werden.

Durchführung: Schritt für Schritt

Improv Prototyping kombiniert Improvisationstheater, d.h. das spontane Rollenspiel aus dem Stegreif, mit der kreativen Ideenfindung für neue Produkte und Prozesse. Deshalb lädt die Methode selbst dazu ein, auf unterschiedliche Art und Weise eingesetzt zu werden. Dementsprechend gibt es viele verschiedene Beschreibungen für mögliche Inszenierungen.

Ich beschreibe hier einen Ablauf, der die Teilnehmenden fordert, aber nicht überfordert. Deshalb starte ich nicht sofort mit einer Improvisation, sondern führe die Teilnehmenden an das Spiel heran und richte einen "Safe Space" ein.

Schritt 1: Bereiten Sie die Inszenierung vor!

Auch Improvisation braucht Vorbereitung! Bevor Sie Improv Prototyping starten, sollten Sie sich Gedanken über die Teilnehmenden, ihre Anzahl, die Räumlichkeit und das Thema bzw. den Rahmen machen. Im Folgenden habe ich einige Anregungen zur Vorbereitung zusammengestellt. Mit zunehmender Erfahrung können Sie diese Liste passend für Ihr Umfeld erweitern.

  • Wollen Sie das Improvisationstheater im Team durchführen, um beispielsweise die Teamdynamik zu fördern oder einfach einen neuen internen Impuls zu setzen?
  • Möchten Sie etwas über ihre Kund:innen oder sonstigen Beteiligten erfahren?
  • Die Anzahl der Teilnehmenden hängt von Ihrer Zielsetzung und der Aufgabenstellung ab. Improv-Prototyping hat grundsätzlich keine Beschränkung hinsichtlich der Personenanzahl. Es ist jedoch zu beachten, dass größere Gruppen in der Regel länger für die Durchführung benötigen und ihre Moderation wesentlich anspruchsvoller ist.
  • Der Raum sollte passend zur Gruppengröße gewählt werden. Ideal ist ein Raum, in dem sich die Untergruppen in Ruhe auf ihr Schauspiel vorbereiten können. Auch eine Bühne kann sehr unterstützend wirken.
  • Denken Sie auch an die Teammitglieder, die nicht aktiv spielen, sondern beobachten. Sorgen Sie für ausreichend Sitzplätze, die im Idealfall um die Bühne platziert werden. Falls dies nicht möglich ist, sollten zumindest Stehtische für die Beobachtenden bereitgestellt werden.
  • Wenn Sie über Requisiten verfügen, ist es sinnvoll, diese in geeigneter Weise bereit zu stellen. Sie sollten leicht erkennbar und ohne Aufwand zugänglich sein. Z.B. sollten Kleidungsstücke nicht zusammengelegt in einer Kiste verpackt, sondern z.B. auf einem Kleiderständer aufgehängt sein.

Improv Prototyping ist für viele Themenbereiche einsetzbar. Daher ist es sehr wichtig, das Thema, die Problemstellung oder einen klaren Rahmen festzulegen. Nachfolgend finden Sie wieder als Anregung einige Beispiele, um dies zu verdeutlichen:

  • Sie können einem Scrum Team die Aufgabe geben, darzustellen, was in Scrum Events alles schief laufen kann.
  • Lassen Sie mehrere Möglichkeiten durchspielen, wie ein Lessons-Learned-Meeting ablaufen kann.
  • Falls Sie zwischen mehreren Handlungsoptionen entscheiden müssen: Listen Sie diese auf einem Flipchart auf und lassen Sie die Gruppe die möglichen Folgen dieser Entscheidung spielen. Bei genügend Mitspieler:innen können Sie auch jede Handlungsoption von einer anderen Gruppe spielen lassen.
  • Lassen Sie die Gruppe ein Pre-Mortem inszenieren, oder sogar mehrere Varianten davon. D.h. die Gruppe spielt vorausschauend eine Rückwärtsbetrachtung, und evaluiert so, warum ein Projekt möglicherweise scheitert oder in Schieflage gerät. Z.B. weil bestimmte Features nicht oder falsch umgesetzt wurden oder weil bestimmte Anforderungen nicht erfüllt wurden.

Leiten Sie die Zusammensetzung der Gruppe, die Raumgestaltung, die Art der Inszenierung und den Zeitrahmen vom gesetzten Thema und den möglichen Szenarien ab.