Die neue Art der Weiterbildung: kollaborativ, digital, vernetzt Future Learning: So gelingt selbstgesteuertes Lernen im Job

Future Learning: So gelingt selbstgesteuertes Lernen im Job

In Zukunft lernen wir vernetzt, kollaborativ und digital, meint Anne M. Schüller. Sie gibt Tipps zum selbstorganisierten Lernen im Job und zeigt, wie Sie mit Formaten wie Lunch & Learn und internen TED Talks Ihre Selbstlernkompetenz trainieren.

Management Summary

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Die neue Art der Weiterbildung: kollaborativ, digital, vernetzt Future Learning: So gelingt selbstgesteuertes Lernen im Job

Future Learning: So gelingt selbstgesteuertes Lernen im Job

In Zukunft lernen wir vernetzt, kollaborativ und digital, meint Anne M. Schüller. Sie gibt Tipps zum selbstorganisierten Lernen im Job und zeigt, wie Sie mit Formaten wie Lunch & Learn und internen TED Talks Ihre Selbstlernkompetenz trainieren.

Management Summary

Wie bereiten wir die Mitarbeiter auf Jobs vor, die gegenwärtig noch gar nicht existieren, auf die Nutzung von Technologien, die noch gar nicht entwickelt sind, um Probleme zu lösen, von denen wir heute noch nicht wissen, dass sie entstehen werden? (Sauter, 2018)

Längst verändern sich die Berufsbilder rasch. Niemand hat je ausgelernt. Das einmal Gelernte altert schneller als je zuvor, wird also zunehmend wertlos. In einem sich mehr und mehr dynamisierenden Umfeld werden Karrieren immer beweglicher. Sprünge zwischen Aufgaben, Fachgebieten, Projektteams und Arbeitgebenden sind völlig normal. Damit verbunden ist die Notwendigkeit für eine lebenslange Bereitschaft, selbstgesteuert zu lernen. Nur so lassen sich die eigenen Kompetenzen aktualisieren, erweitern und auf einem hohen Niveau halten. Beim Future Learning sorgt jede:r selbstständig für das eigene persönliche Wachstum - und damit auch für die eigene Employability.

In diesem Beitrag erfahren Sie, welche neuen Formen und Methoden des Lernens es gibt und wie Sie Ihre Selbstlernkompetenz als Schlüsselkompetenz der Zukunft trainieren.

Selbstgesteuertes Lernen – und Entlernen

Das bloße Ansammeln von Wissen in Weiterbildungskursen ist Vergangenheit. In Zukunft liegt es an uns selbst zu steuern, wo, wann, wie und was wir lernen. Es geht darum, auf Wissen dann zuzugreifen, wenn wir es benötigen. Dafür müssen wir die guten von den schlechten Lernquellen unterscheiden können und die Fülle der guten Lernquellen so für uns zu nutzen wissen, dass sich beim Lernen die eigenen Handlungskompetenzen auch wirklich erhöhen (Upskilling).

Symptomatisch für diese neue Art der Selbstlernkompetenz sind Lerngemeinschaften (Learning Communitys), in denen wir voneinander und miteinander lernen (für Beispiele siehe den Abschnitt "Die neuen Lernmethoden: kollaborativ, digital, vernetzt"). Die in der Sharing Economy sozialisierte junge Generation (Generationen Y und Z) hat längst verstanden, wie arm wir bleiben, wenn wir alles für uns behalten, und wie reich wir werden, wenn wir teilen. Das gilt vor allem für Wissen. Es verflüchtigt sich, wenn wir es horten. 

Für Kollegen hat man selbst bei kniffligen Fragen meist einen guten Rat parat – warum klappt das bei den eigenen Problemen nicht? Wenn Sie sich diese Frage stellen, sollten Sie darüber nachdenken, sich Unterstützung von Gleichgesinnten zu holen.

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Vergessen gehört zum Lernen dazu

Zum Lernen gehört auch das Entlernen. Veraltetes Wissen und Können muss weg, damit das Neue Platz finden kann. Die schlechte Nachricht: Unser Gehirn schützt das Gelernte, weil es uns geholfen hat, zu überleben. An die 90% unseres Denkens und Handelns basiert auf Automatismen.

Diejenigen, die wir nicht mehr benötigen, müssen wir löschen und überschreiben. Die gute Nachricht: Unser Gehirn ist bis ins hohe Alter lernfähig – und auch lernbereit, wenn das Lernen entsprechend gestaltet wird. Nervenzellen und deren neuronale "Verdrahtungen" entstehen und vergehen, das heißt, wir lernen immer und vergessen ständig – jede Nacht. Diese als Neuroplastizität bezeichnete Wandlungskraft unseres Oberstübchens sorgt dafür, dass wir uns an neue Situationen zügig anpassen können. Allerdings müssen wir dranbleiben, wenn wir Neues lernen. Denn was wir nicht auffrischen und wiederholen, ist sehr vergänglich. Meist fallen wir dann alsbald in frühere Muster zurück.

12 Schritte des selbstorganisierten Lernens

Future Learning, das Lernen der Zukunft, zeichnet sich dadurch aus, dass die Lernenden die Auswahl und Kombination der Lernformate situativ an ihre jeweiligen Anforderungen anpassen können. Wer seinen eigenen Lernprozess steuert, durchläuft folgende Schritte: 

  1. Die eigenen Defizite erkennen
  2. Ein Lernzielbild definieren
  3. Zukünftige Kompetenzbedarfe ermitteln
  4. Persönlichen Lernplan entwickeln
  5. Geeignete Lernquellen identifizieren
  6. Passende Lernmethoden bestimmen
  7. Ressourcen (Budget, Zeit) organisieren
  8. Dosieren, durchhalten, nicht verzetteln
  9. Erlerntes in der Praxis erproben und anwenden 
  10. Gelerntes teilen bzw. mit anderen weiterlernen
  11. Erfolge bewerten und stetig optimieren
  12. Erfolge feiern, um motiviert zu bleiben

Die neuen Lernmethoden: kollaborativ, digital, vernetzt

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Alle Kommentare (1)

Tomas
Bohinc
Dr.

Der Artikel weist auf ein Thema hin, das insbesondere im Projektmanagement von Bedeutung ist. Gerade hier ist es wichtig, das Projektleiter:innen und Projektmitarbeiter:innen selbst gesteuert lernen. Denn die Themen sind meist so speziell, dass sie über standardisierte Kurse kaum abgedeckt werden können. Dies sollte nicht nur den Mitarbeitenden überlassen werden, sondern vor allem das Projektmanagement (PMO) ist hier gefordert Angebote zu machen. Oder das Thema auf einem Projektmanagementevent zu behandeln.