Letzte Rettung Projektmanagement – Mit Ist-Analyse, Ampelsystem und Arbeitspaketen zum Abitur

Das Abitur war nur noch ein Jahr entfernt, doch die Noten des 17-jährigen Tobias fielen trotz erhöhtem Lernaufwand immer weiter ab. Um die schulischen Leistungen zu verbessern, startete Tobias mit seinem Vater das Projekt "Abitur". Sie führten wöchentliche Projektbesprechungen ein, definierten Arbeitspakte und überwachten den Projektfortschritt mit einem Ampelsystem. Das Projekt wurde ein Erfolg. Sabine Stadler, Tobias' Mutter und Stakeholder, berichtet, wie ihr Sohn mit Hilfe von Projektmanagement lernte, strukturiert und zielorientiert zu lernen.

 

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Letzte Rettung Projektmanagement – Mit Ist-Analyse, Ampelsystem und Arbeitspaketen zum Abitur

Das Abitur war nur noch ein Jahr entfernt, doch die Noten des 17-jährigen Tobias fielen trotz erhöhtem Lernaufwand immer weiter ab. Um die schulischen Leistungen zu verbessern, startete Tobias mit seinem Vater das Projekt "Abitur". Sie führten wöchentliche Projektbesprechungen ein, definierten Arbeitspakte und überwachten den Projektfortschritt mit einem Ampelsystem. Das Projekt wurde ein Erfolg. Sabine Stadler, Tobias' Mutter und Stakeholder, berichtet, wie ihr Sohn mit Hilfe von Projektmanagement lernte, strukturiert und zielorientiert zu lernen.

 

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Das Abitur war nur noch ein Jahr entfernt, doch die Noten des 17-jährigen Tobias fielen trotz erhöhtem Lernaufwand immer weiter ab. Da hatte Vater Siegfried die Idee, die Abiturvorbereitung mit Projektmanagement zu organisieren. Vater und Sohn starteten das Projekt "Abitur". Sabine Stadler, Tobias' Mutter und Stakeholder des Projekts, berichtet im Folgenden, wie ihr Sohn mit Hilfe von Projektmanagement lernte, strukturiert und zielorientiert zu lernen, seine Noten verbesserte und das Abitur bestand.

Bis zur 11. Klasse hatte Tobias die Schule ohne größere Probleme durchlaufen, seine Noten lagen meist im Mittelfeld. Der Aufwand, den er dafür trieb, hielt sich in Grenzen. Als seine Ergebnisse in der Schule aber immer schlechter wurden, nahmen mein Mann Siegfried und ich dies zum Anlass, uns eingehender mit der schulischen Situation unseres Sprösslings zu befassen. Zu diesem Zeitpunkt - Anfang April 2008 - befand er sich im zweiten Kurshalbjahr der Kollegstufe (12. und 13. Klasse), die bis zum Abitur aus vier Kurshalbjahren besteht.

Ausgangssituation: Abiturient in der Krise

Zu Beginn der Kollegstufe hatte Tobias sich viel vorgenommen: Er wollte sein Lernpensum deutlich steigern - er nannte es "angreifen" -, um ein gutes Abitur zu erreichen. Zwar hatte er sein Lernpensum von täglich einer auf zwei Stunden erhöht, trotzdem lernte er primär nach der Uhr und weniger nach inhaltlichen Gesichtspunkten. Zudem nahm sein Interesse an einem Thema ab, sobald er sich einen Überblick verschafft hatte. Wie sich in den Klausuren herausstellte, reichte das nicht aus, denn im Gegensatz zu den Schuljahren davor waren sogenannte Transfer-Aufgaben nun sehr viel wichtiger.

Tobias lehnte meine Hilfestellung ab, die Lernthemen anders anzugehen, z.B. Unterthemen miteinander in Beziehung zu setzen, um beispielsweise Merkmale von geschichtlichen Epochen anhand von mehreren Disziplinen (Politik, Literatur, Musik, Kunst, Philosophie u.a.) besser zu begreifen und zu vertiefen. Er empfand meine Bemühungen gar als Kontrolle oder Einmischung, die er ja als demnächst Erwachsener nun wirklich nicht mehr nötig hätte.

Einige vielversprechend klingende Ideen, die Tobias selbst präsentierte, um seine Leistungen zu verbessern, wurden mangels Kontrollmechanismen nur relativ kurz und halbherzig umgesetzt. So endete z.B. ein Versuch, seine Argumentationsfähigkeit in Englisch-Aufsätzen durch regelmäßige Diskussionen mit einer Mitschülerin zu verbessern, bereits nach kurzer Zeit.

Schnell war wieder alles beim Alten. Offenbar reichte Tobias' Motivation nicht aus, um den zusätzlichen Arbeitsaufwand in das bisherige Lernpensum zu integrieren. Die Noten fielen weiter ab und zusätzlich stellte sich bei Tobias ein beinahe ständiges frühmorgendliches Übelkeitsgefühl ein, das sich auch durch diverse Arztbesuche und Medikamente nicht in den Griff bekommen ließ. Wir und unser Hausarzt tippten auf psychosomatische Störungen. Somit sahen Siegfried und ich wenig Sinn darin, weiter an den Symptomen herumzudoktern - schließlich verging wertvolle Zeit. Stattdessen suchten wir nach einer Möglichkeit, Tobias mental im Bereich seines Selbstvertrauens zu stärken.

Das Projekt "Abitur"

Mein Mann Siegfried ist Personal-Berater im IT-Umfeld und arbeitet viel in Projekten. So kam ihm Ende Juni 2008 folgende Idee: "Lass es uns doch mit Projektmanagement versuchen! Schließlich ist das die Methode, mit der ich schon seit Jahren meine beruflichen Herausforderungen meistere." Siegfried stellte Tobias und mir seine Idee folgendermaßen vor: Wir würden ein Projekt "Abitur" starten; Projektleiter sollte Tobias sein, Siegfried selbst wollte als Projekt-Coach fungieren. Hinter der Idee, Tobias als Projektleiter einzusetzen, steckte der Wunsch, ihn in die Lage zu versetzen, seine Probleme zu erkennen, seine Ziele zu formulieren und sich so grundsätzlich darüber klar zu werden, was er sich für seine schulische und berufliche Zukunft schwerpunktmäßig eigentlich vorstellte. Bei der Formulierung der Lösungswege und damit der Förderung von Tobias' Problemlösungskompetenz war Siegfrieds Unterstützung als Coach wichtig. Er sollte Tobias die PM-Kompetenz vermitteln und gleichzeitig die Kontrollinstanz sein. Aus jedem Schulfach würde man ein Teilprojekt erstellen und die jeweiligen selbstdefinierten Ziele (die zu erzielenden Noten) würden über ein Ampelsystem überwacht. Pro Teilprojekt (Schulfach) sollten einzelne Aktivitäten erstellt werden, die zu überschaubaren Aufgaben führen. Klausuren sollten Meilensteine sein. Wöchentlich würde ein Jour Fixe stattfinden, bei dem Tobias seinen Coach Siegfried über den jeweiligen aktuellen Status informiert.

Die Reaktionen waren unterschiedlich. Ich erklärte mich nach anfänglicher Skepsis mit dem Versuch einverstanden. Zwei Dinge schienen mir riskant: zum einen die Tatsache, dass Tobias von seinem Vater - gegen seinen Wunsch nach Eigenverantwortung - eine Managementmethode "aufgedrückt" bekäme. Andererseits sah ich auch die Gefahr einer völligen Demotivation angesichts der überdeutlich sichtbaren Leistungsstände in den einzelnen Fächern - hier neigte Tobias doch bisher zu einer beschönigenden Sichtweise.

Auch Siegfried sah ein gewisses Risiko darin, mit seinem Sohn, der sich zu diesem Zeitpunkt in einer Krise befand, ein solches Projekt anzugehen - das gute Verhältnis der beiden hätte auch darunter leiden können. Aus diesem Grund versuchte er, das Projekt soweit wie möglich zu versachlichen, um Emotionen außen vor zu lassen. So hat er Tobias bei den Jour-Fixe-Terminen beispielsweise immer nach seinem Projekt "Abitur" gefragt und nicht, wie es ihm geht.

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Alle Kommentare (1)

Guest

Ungewöhnlich und doch logisch das Abitur als Projekt anzugehen. Das würde wahrscheinlich vielen Schülern helfen und es würde wichtiges Wissen für das spätere Berufsleben vermitteln. Ich hätte mir noch gewünscht, etwas zu den Konflikten und deren Lösungswegen zu lesen.