

Immer mehr Produkte enthalten elektronische Komponenten und Software zur SteuerungSteuerungPlanen, Überwachen und Steuern sind die Haupttätigkeiten des/der Projektmanager(in). Überwachung und Steuerung sind eine untrennbare Einheit, "Controlling" integriert sie weitgehend zu einem einzigen Begriff. Dabei umfasst Controlling alle Aspekte der Überwachung. Steuerung kann jedoch deutlich über Controlling hinausgehen, insbesondere wenn man den in der HOAI definierten Begriff der Projektsteuerung (s.d.) betrachtet. ihrer Funktionen. Weist eine dieser Komponenten eine Fehlfunktion auf und kommen dadurch Personen zu Schaden, kann das für den Hersteller einen erheblichen Imageverlust, wirtschaftlichen Schaden sowie Produkthaftungsfolgen bedeuten. Um Fehlfunktionen dieser Art zu vermeiden, muss der Hersteller die Funktionale Sicherheit (FuSi) seiner Produkte sicherstellen.
Die Funktionale Sicherheit wird heute zunehmend als Aufgabe bei der Produktentwicklung gesehen und nicht mehr wie früher erst nach Abschluss der Entwicklung in der Anwendung geprüft. Diese Änderung wirkt sich erheblich auf das Projektmanagement aus: Es müssen zusätzliche Analysen, Prüfungen und Nachweise erstellt werden, die ZeitZeitZeit ist eine der zentralen Steuerungsgrößen des Projektmanagements und bildet neben Kosten und Leistungsumfang im sog. Magischen Dreieck einen der drei Eckpunkte. Mittlerweile sind Qualität, Risiko und Nutzen als weitere Steuerungsgrößen etabliert. Je nach Projektart ist der Faktor Zeit besonders kritisch, z.B. im Veranstaltungsmanagement oder bei Wartungs- und Instandhaltungsprojekten. und Geld kosten. Eventuell gibt es mit dem "FuSi-Manager" sogar eine weitere RolleRolleRolle bezeichnet eine temporäre Funktion einer Person oder Organisationseinheit innerhalb der Projektorganisation. Eine Rolle wird beschrieben durch Aufgaben, Befugnisse und Verantwortungen. Zur vollständigen Definition einer Rolle gehört die Angabe, ob sie teilbar (d.h. ob sie von mehreren Personen wahrgenommen werden kann) und kombinierbar (d.h. ob sie mit anderen Rollen gemeinsam von einer einzigen Person wahrgenommen werden kann). im Projekt.
Der folgende Artikel stellt kurz das Konzept der Funktionalen Sicherheit vor, leitet einige wichtige Konsequenzen für das Projektmanagement ab und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für Projektleiter und andere an der Produktentwicklung Beteiligte.
Der Begriff "Funktionale Sicherheit" (Functional Safety, FuSi) bezieht sich auf Produkte, die elektrische, elektronische oder programmierbare Komponenten enthalten – vom Wasserkocher bis zum Linienflugzeug. Als funktional sicher gilt ein Produkt dann, wenn es – vereinfacht dargestellt – bei fehlerhaftem Verhalten des Benutzers oder bei einem Ausfall der genannten Komponenten keine untolerierbaren Schäden an Personen oder an der Umgebung des Produkts hervorruft.
Das sogenannte Adaptive Cruise Control (ACC) eines Automobils bewirkt die selbständige Geschwindigkeitsanpassung beim Aufrücken auf ein vorausfahrendes Fahrzeug. Diese Komponente gilt dann als funktional sicher, wenn stets verhindert wird, dass das Fahrzeug u.a. unmotiviert oder zu stark abbremst.
Die Kriterien, nach denen ein Schaden als nicht tolerierbar definiert wird, können sich aus sozio-kulturellen und branchenspezifischen Faktoren sowie aus Meinungen von Experten des jeweiligen Fachgebiets ergeben. Welche Schäden als noch akzeptabel gelten und welche auszuschließen sind, muss deshalb in jedem Fall individuell abgewogen werden.
1998 gab die International Electrotechnical Commission (www.iec.ch) die branchenübergreifende Richtlinie IEC 61508 "Functional safety of electrical/electronic/programmable electronic safety-related systems" heraus, die die Voraussetzungen für funktionale Sicherheit während des gesamten ProduktlebenszyklusProduktlebenszyklusDer Begriff des Produktlebenszyklus wird unterschiedlich interpretiert, je nachdem, ob mit "Produkt" ein genau identifizierbarer Gegenstand (z.B. der "Berliner Reichstag") oder eine Serie (z.B. "VW-Käfer") gemeint ist. beschreibt. Mittlerweile besitzt sie auch als europäische und deutsche NormNormNormen, Verordnungen, Standards und Richtlinien definieren und regeln einheitliche Begriffe, Verfahren und Managementsysteme. Ziele von einheitlichen Definitionen sind: Missverständnisse in der Kommunikation vermeiden Qualität gewährleisten Kosten reduzieren Technologietransfer ermöglichen Unternehmensübergreifende und internationale Zusammenarbeit unterstützen EN DIN 61508 Gültigkeit. Ausführliche Informationen stellt die IEC auf ihrer Website unter www.iec.ch/functionalsafety zur Verfügung.
Gemäß deutschem Produkthaftungsgesetz (ProdHaftG) muss ein Hersteller, der ein neues Produkt in den Verkehr bringt, die Sicherheit und Gesundheit der Kunden bei bestimmungsgemäßer Verwendung, aber auch bei vorhersehbarer Fehlanwendung sicherstellen und bei entstandenem Schaden Schadensersatz leisten. Auch im EU Recht ist dies so festgeschrieben (§4 GPSG – Geräte- und Produktsicherheitsgesetz).
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Christoph Saher
05.08.2016