Das GROW-Modell nach John Whitmore ist eine systemische Coaching-Technik (ein Coaching-Pfad), die den Bedürfnissen der Scrum-Rollen und ihrer agilen Skills besonders entspricht. Das GROW-Coaching fokussiert Sprint-Retrospektiven auf Teilnehmende und Team, wodurch es die Performance agiler Projektteams erhöhen kann. Das Akronym GROW steht für: "GOAL setting, REALITY checking, OPTIONS, WHAT-WHEN-WHO-WILL".
Das GROW-Modell nach John Whitmore ist eine systemische Coaching-Technik (ein Coaching-Pfad), die den Bedürfnissen der Scrum-Rollen und ihrer agilen Skills besonders entspricht. Das GROW-Coaching fokussiert Sprint-Retrospektiven auf Teilnehmende und Team, wodurch es die Performance agiler Projektteams erhöhen kann. Das Akronym GROW steht für: "GOAL setting, REALITY checking, OPTIONS, WHAT-WHEN-WHO-WILL".
Urheberrecht
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Einsatzmöglichkeiten
Verfeinerte Sprint-Retrospektive im Rahmen von Scrum
Bei längeren, nach Scrum gemanagten, agilen Projekten für zusätzliche Zwischenretrospektiven, die sich auf den gesamten bisherigen Projektverlauf beziehen
Abschlussretrospektive nach komplett abgewickeltem Scrum-Projekt
Verbesserung der Zusammenarbeit im Scrum Team
Verbesserung von laufenden Projekten durch Lerneffekte, z.B. Korrigieren der Projektplanung, Anpassen von Projektprozessen
Sicherung von Erfahrungswerten und erworbenem Wissen
Unterstützung der individuellen Selbstreflexion jedes Beteiligten in der Retrospektive selbst und im gesamten Projektablauf
Förderung von Coaching- und Feedbackkompetenz im Scrum Team in der Retrospektive selbst und über den gesamten Projektablauf hinweg
GROW ist nicht nur eine Methode für die Verfeinerung der Retrospektive, sondern stärkt durch ihren systemischen Charakter und Coaching-Ansatz sowohl die Fähigkeiten des Scrum Teams als auch jene der einzelnen Teammitglieder (z.B. adäquat Feedback zu geben und zu nehmen, sich selbst und andere zu coachen).
GROW muss nicht zwingend nach jedem Sprint in jeder Retrospektive eingesetzt werden. GROW ist eine vom Scrum Team oft willkommene Ergänzung oder Erweiterung bekannter Retrospektivenformate.
Zeitrahmen
Der Aufwand für einen Durchlauf im Scrum Team beträgt normalerweise:
Ca. 0,5 Stunden für Vorbereiten und Herrichten des Raums (Aufstellen von Flipcharts und Pinnwänden etc.)
Ca. 2 Stunden für die Durchführung
Ca. 1 Stunde für die Nachbereitung, z.B. Erstellung der Fotodokumentation
Ergebnisse
Gewonnenes und dokumentiertes Erfahrungswissen aus dem letzten Sprint
Verbindlicher Maßnahmenplan, um Hindernisse zu beseitigen sowie die Teamarbeit in den nächsten Sprints effizienter und effektiver zu machen
Vorteile
Das GROW-Coaching richtet Retrospektiven stärker an den Bedürfnissen der Einzelpersonen und des Scrum Teams aus und kann damit deren Motivation steigern.
Der GROW-Coaching-Pfad ist intuitiv und damit leicht erlernbar.
Die klare Gliederung der Retrospektive erhöht die Transparenz für die Beteiligten. Dies erleichtert es, die erkannten Verbesserungsmöglichkeiten umzusetzen.
Lerneffekte aus der bisherigen Projektdurchführung können aktiv genutzt werden.
Durchführung: Schritt für Schritt
Alle agilen Vorgehensweisen setzten auf regelmäßige Verbesserung während des Projektablaufs. Insbesondere Scrum als eine der am weitesten verbreitete Methode plant zum Ende jedes Sprints ein Teamtreffen ein, die sogenannte Sprint Retrospektive. In ihrem Rahmen reflektiert das Scrum Team über die Zusammenarbeit und entscheidet, mit welchen Maßnahmen im Sinne des Grundsatzes "Inspect and Adapt" es seine Arbeit verbessern und effizienter gestalten will.
Die Methode Sprint Retrospektive beschreibt die Durchführung einer Retrospektive in Scrum. Der Scrum Master moderiert sie üblicherweise in fünf Phasen:
Einführung: Der Scrum Master stimmt die Beteiligten auf das Meeting ein und erläutert die Rahmenbedingungen. Jeder Teilnehmende sollte dabei einen aktiven Beitrag leisten.
Daten sammeln: Die Teilnehmenden sammeln relevante Informationen zum Betrachtungszeitraum (z.B. letzter Sprint). Dabei können sie etwa danach gefragt werden, wie sie persönlich die Stimmung im Scrum Team oder auch den Verlauf des letzten Sprints empfunden haben.
Erkenntnisse ableiten: Aus den zuvor gesammelten Informationen diskutiert und erarbeitet das Scrum Team Verbesserungsvorschläge.
Maßnahmen festlegen: Das Scrum Team bewertet und priorisiert die gefundenen Lösungsvorschläge. Pro Iteration sollten nicht mehr als zwei bis drei Verbesserungen beschlossen werden – umso bedeutender ist es, die wichtigsten Dinge zuerst anzugehen.
Abschließen: Die letzte Phase der Retrospektive dient vor allem dazu, das Scrum Team mit einem guten Gefühl aus dem Meeting zu entlassen.
Retrospektiven können verschieden moderiert werden, um den Bedürfnissen des Scrum Teams und anderer Stakeholder gerecht zu werden. Zweck ist stets, den Projekterfolg zu sichern, indem Probleme frühzeitig erkannt und fortlaufende Verbesserungen erzielt werden.
Machen Sie Retrospektiven mit GROW effizienter!
Die GROW-Methode lässt sich wunderbar für die drei oben beschriebenen zentralen Phasen der Retrospektive einsetzen: Daten sammeln, Erkenntnisse ableiten, Maßnahmen festlegen. GROW hilft Ihnen dabei, in der Sprint Retrospektive heterogene Teamstrukturen zu fördern und sowohl das einzelne Teammitglied als auch das Scrum Team als Ganzes in der Selbstreflexion und Selbstführung zu stärken. Grundprinzip von GROW sind vier aufeinander aufbauende Schritte: das Ziel (GOAL) finden, den Status Quo (REALITY) analysieren, die Möglichkeiten (OPTIONS) prüfen und schließlich das Was-Wann-Wer mit dem Willen (WILL) zur erfolgreichen Umsetzung wecken und beibehalten.
Wie bei der oben dargestellten Vorgehensweise bei einer allgemeinen Sprint Retrospektive braucht es natürlich vorneweg eine Einführung und zum Abschluss einen Ausklang. In Summe ergeben sich damit beim Einsatz der GROW-Methode für Retrospektiven sechs Schritte (Bild 1).
Das GROW-Modell in Anlehnung an Whitmore (vgl. Whitmore 1994, S. 57 f., siehe "Herkunft") Schritt 1 und 6 sind allgemein übliche Schritte, wie sie auch bei anderen strukturierten Workshops zur Einbettung des Hauptteils notwendig sind. Die Bezeichnungen für die Schritte 2, 3, 4 und 5 sind originär den Ausführungen von Whitmore entnommen.
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Eine Konfliktanalyse identifiziert die Ursachen einer Konfliktsituation und ist damit einer der ersten Schritte im Konfliktmanagement. Oft sind es mehrere Aspekte, die bei einem Konflikt zusammen-wirken und die für eine konstruktive Lösung berücksichtigt werden müssen. Erst das Erkennen der Konfliktursachen ermöglicht es, die richtigen Maßnahmen zur Bewältigung zu ergreifen. [Weiterlesen]
Welche Art von Konflikten gibt es?
Es gibt acht unterschiedliche Konfliktarten:
Zielkonflikte
Methodenkonflikte
Rollenkonflikte
Ressourcenkonflikte
Bedürfniskonflikte
Glaubenssatzkonflikte
Haltungskonflikte
Kommunikationskonflikte
Die Ursachen 1 bis 4 (Ziel, Methode, Rolle und Ressource) sind sichtbarer bzw. leichter verhandelbar als die Ursachen 5 bis 8 (Bedürfnis, Glaubenssatz, Haltung, Kommunikation), die eher im Verborgenen liegen. Sie stehen außerdem selten für sich und werden in der Regel beeinflusst bzw. ausgelöst durch die Ursachen 5 bis 8. [Weiterlesen]
Was sind die Vorteile der Analyse von Konfliktursachen?
Die Einordnung eines Konflikts erleichtert die Suche nach einer passenden Lösung.
Die rationale Betrachtung der Konfliktursache kann den Teufelskreis gegenseitiger Beschuldigungen durchbrechen und eine konstruktive Lösung ermöglichen.
Es wird nicht unnötig Zeit und Energie in destruktiven Auseinandersetzungen vergeudet.
Wenn Konfliktursachen frühzeitig wahrgenommen und ggf. reduziert werden, können Ziele schneller und günstiger erreicht werden.