

Das GROW-Modell nach John Whitmore ist eine systemische Coaching-Technik (ein Coaching-Pfad), die den Bedürfnissen der Scrum-Rollen und ihrer agilen Skills besonders entspricht. Das GROW-Coaching fokussiert Sprint-Retrospektiven auf Teilnehmende und Team, wodurch es die Performance agiler Projektteams erhöhen kann. Das Akronym GROW steht für: "GOAL setting, REALITY checking, OPTIONS, WHAT-WHEN-WHO-WILL".
Das GROW-Modell nach John Whitmore ist eine systemische Coaching-Technik (ein Coaching-Pfad), die den Bedürfnissen der Scrum-Rollen und ihrer agilen Skills besonders entspricht. Das GROW-Coaching fokussiert Sprint-Retrospektiven auf Teilnehmende und Team, wodurch es die Performance agiler Projektteams erhöhen kann. Das Akronym GROW steht für: "GOAL setting, REALITY checking, OPTIONS, WHAT-WHEN-WHO-WILL".
GROW ist nicht nur eine Methode für die Verfeinerung der Retrospektive, sondern stärkt durch ihren systemischen Charakter und Coaching-Ansatz sowohl die Fähigkeiten des Scrum Teams als auch jene der einzelnen Teammitglieder (z.B. adäquat Feedback zu geben und zu nehmen, sich selbst und andere zu coachen).
GROW muss nicht zwingend nach jedem Sprint in jeder Retrospektive eingesetzt werden. GROW ist eine vom Scrum Team oft willkommene Ergänzung oder Erweiterung bekannter Retrospektivenformate.
Der Aufwand für einen Durchlauf im Scrum Team beträgt normalerweise:
Erfolgskritisch ist die Moderation durch einen erfahrenen, qualifizierten Moderator, der im Idealfall auch eine fundierte Coaching-Ausbildung hat. Dies kann der Scrum Master sein, der üblicherweise die Retrospektiven moderiert. Falls dieser nicht über die erforderliche Coaching-Expertise verfügt, empfiehlt es sich, einen entsprechend qualifizierten, evtl. auch externen Moderator einzusetzen.
Bei der Umsetzung durch unerfahrene Moderatoren ohne ausreichende Coaching-Kenntnisse besteht das Risiko einer unsachgemäßen Durchführung und nicht verwendbarer Ergebnisse.
Das GROW-Modell geht auf John Whitmore (1937-2017) zurück, der es zusammen mit anderen zunächst als Coaching-Methode für den Sport entwickelte und dann auf das Management-Coaching übertrug (Originalausgabe: Whitmore, John: Coaching for Performance, 1992; deutsche Ausgabe: Whitmore, John: Coaching für die Praxis, 1994). Wir haben im Rahmen des Coachings agiler Teams festgestellt, dass sich das GROW-Modell hervorragend für dieses Einsatzgebiet eignet und es erfolgreich zur Gestaltung von Retrospektiven eingesetzt.
Alle agilen Vorgehensweisen setzten auf regelmäßige Verbesserung während des Projektablaufs. Insbesondere Scrum als eine der am weitesten verbreitete Methode plant zum Ende jedes Sprints ein Teamtreffen ein, die sogenannte Sprint Retrospektive. In ihrem Rahmen reflektiert das Scrum Team über die Zusammenarbeit und entscheidet, mit welchen Maßnahmen im Sinne des Grundsatzes "Inspect and Adapt" es seine Arbeit verbessern und effizienter gestalten will.
Die Methode Sprint Retrospektive beschreibt die Durchführung einer Retrospektive in Scrum. Der Scrum Master moderiert sie üblicherweise in fünf Phasen:
Retrospektiven können verschieden moderiert werden, um den Bedürfnissen des Scrum Teams und anderer Stakeholder gerecht zu werden. Zweck ist stets, den Projekterfolg zu sichern, indem Probleme frühzeitig erkannt und fortlaufende Verbesserungen erzielt werden.
Die GROW-Methode lässt sich wunderbar für die drei oben beschriebenen zentralen Phasen der Retrospektive einsetzen: Daten sammeln, Erkenntnisse ableiten, Maßnahmen festlegen. GROW hilft Ihnen dabei, in der Sprint Retrospektive heterogene Teamstrukturen zu fördern und sowohl das einzelne Teammitglied als auch das Scrum Team als Ganzes in der Selbstreflexion und Selbstführung zu stärken. Grundprinzip von GROW sind vier aufeinander aufbauende Schritte: das Ziel (GOAL) finden, den Status Quo (REALITY) analysieren, die Möglichkeiten (OPTIONS) prüfen und schließlich das Was-Wann-Wer mit dem Willen (WILL) zur erfolgreichen Umsetzung wecken und beibehalten.
Wie bei der oben dargestellten Vorgehensweise bei einer allgemeinen Sprint Retrospektive braucht es natürlich vorneweg eine Einführung und zum Abschluss einen Ausklang. In Summe ergeben sich damit beim Einsatz der GROW-Methode für Retrospektiven sechs Schritte (Bild 1).
Stellen Sie den organisatorischen Rahmen (Zeitplan, Pausen etc.) vor. Ergänzen Sie bei Bedarf eine Vorstellungsrunde, z.B. wenn sich nicht alle Teilnehmer kennen oder der Teilnehmerkreis gewechselt hat. Legen Sie Spielregeln im Umgang miteinander fest (wertschätzend kommunizieren, keine Anklagen an andere, lösungsorientierte Kommunikation, es reden nicht alle zur gleichen Zeit u. ä.), oder verwenden Sie kleine Aufwärmübungen, um die Befindlichkeit und Stimmung des Scrum Teams möglichst positiv zu gestalten. Halten Sie die Einführung kurz (ca. 15 Minuten) und fördern Sie über die Moderation eine offene Haltung bei den Teilnehmenden.
Erläutern Sie nach der allgemeinen Einführung den Teilnehmenden den GROW-Prozess, wenn er diesen noch nicht bekannt ist.
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