

Die Drei-Punkt-Schätzung ist eine einfache Methode zur Schätzung von Dauern, Arbeitsaufwänden und Kosten in Projekten. Experten schätzen dabei einen optimistischen, einen pessimistischen und einen wahrscheinlichsten Wert. Aus diesen drei Schätzwerten berechnet die Drei-Punkt-Schätzung den Erwartungswert mit Standardabweichung. Sie berücksichtigt dabei die Asymmetrie der Schätzwerte. Geschätzte Arbeitsaufwände werden normalerweise über spezifische Kostensätze mit einer Kostenbewertung verknüpft.
Die Drei-Punkt-Schätzung ist eine einfache Methode zur Schätzung von Dauern, Arbeitsaufwänden und Kosten in Projekten. Experten schätzen dabei einen optimistischen, einen pessimistischen und einen wahrscheinlichsten Wert. Aus diesen drei Schätzwerten berechnet die Drei-Punkt-Schätzung den Erwartungswert mit Standardabweichung. Sie berücksichtigt dabei die Asymmetrie der Schätzwerte. Geschätzte Arbeitsaufwände werden normalerweise über spezifische Kostensätze mit einer Kostenbewertung verknüpft.
Die Drei-Punkt-Schätzung bietet sich besonders in frühen Projektphasen an, wenn der Leistungsumfang noch nicht detailliert spezifiziert ist.
Sie kann für alle Aufwands- und Kostenschätzungen angewendet werden und ist nicht auf den Einsatz im Projektmanagement beschränkt.
Kenntnisse über Projektkostenplanung und Erfahrung im Umgang mit Aufwandsschätzungen bzw. speziell der Drei-Punkt-Schätzung.
In den 1950er Jahren entwickelte die US Navy zusammen mit Lockheed – im Rahmen der Program Evaluation and Review Technique (PERT) die Drei-Punkt-Schätzung, die sich seither in vielfältigen Disziplinen bewährt hat.
Basis für die Drei-Punkt-Schätzung sind Annahmen, die umso umfangreicher sind, je weniger Informationen vorliegen. Dokumentieren Sie daher zunächst alle Annahmen und Risiken, die als Basis der Schätzung getroffen oder identifiziert werden, damit die Ergebnisse nachvollziehbar sind. Geben Sie dabei auch an, welche maßgeblichen Informationen vorliegen und welche fehlen.
Bei einer Produktentwicklung soll der Arbeitsaufwand zur Fertigung des Prototyps geschätzt werden. Die Konstruktionszeichnungen liegen bereits vollständig vor. Für die Produktion des Prototypen werden zwei Abteilungen des Prototypenbaus benötigt: Elektronik und Feinmechanik.
Die Annahmen könnten folgendermaßen lauten:
Als zu betrachtende Risikoereignisse könnten im Beispiel u.a. die folgenden Punkte angeführt werden:
Beschreiben Sie ebenfalls die Rahmenbedingungen der Schätzung (z.B. Zeitpunkt im Projekt, Anzahl der Experten, deren Erfahrung etc.), sowie spezielle Einflussgrößen (z.B. eine Anforderung des Auftraggebers, einen bestimmten Wert nicht zu überschreiten). Auch das Vorliegen oder Fehlen maßgeblicher Informationen gehört dazu.
Im Beispiel könnten diese lauten:
Nun ermitteln die Experten unabhängig voneinander anhand der getroffenen Annahmen die Szenarien für die drei Eckpunkte der Schätzung:
Risiken, deren Eintritt und Auswirkungen zu pessimistischen Annahmen führen, sind ebenfalls Bestandteil der Szenarien. Bestandteil der Szenarien sind die jeweiligen optimistischen, pessimistischen und wahrscheinlichsten Schätzungen für die geforderten Werte. Diese können Bearbeitungsdauern (typischerweise in Arbeitstagen angegeben), Arbeitsaufwände (typischerweise in Personenstunden oder –tagen angegeben) oder Kosten sein. Im Beispiel werden Arbeitsaufwände geschätzt.
Die in den Arbeitspapieren auf Basis der ähnlichen früheren Prototypen angegebenen Werte für die Fertigungsstunden (48h in der Elektronikabteilung, 64h in der Abteilung Feinmechanik) können um 25% unterschritten werden; die Produktion läuft reibungslos, das Material lässt sich ausgezeichnet mit den bestehenden Werkzeugen verarbeiten, die Arbeitspapiere sind fehlerfrei und es treten keinerlei Probleme auf. Der optimistische Schätzwert für den Arbeitsaufwand beträgt damit 36h für die Elektronik und 48h für die Feinmechanik.
Alle genannten Risiken treten ein. Der Aufwand in der Fertigung wird dadurch ca. dreimal so hoch als ursprünglich in den Arbeitspapieren angegeben. Wegen erneuter Materiallieferungen, einer Nachbesserung in den Arbeitspapieren und der Anforderung eines neuen Werkzeugs steigt nicht nur der Aufwand für die Fertigung, sondern auch für die Rüstzeiten des Werkzeugs deutlich an. Darüber hinaus entsteht Aufwand für eigens zwischengeschaltete Qualitätsprüfungen. Der pessimistisch geschätzte Arbeitsaufwand beträgt 156h für die Elektronik und 184h für die Feinmechanik.
Es gibt einige Probleme in der Fertigung, da die Arbeitspapiere nicht vollständig und korrekt sind; durch die frühzeitige Abstimmung zwischen Entwicklung, Konstruktion und Produktion können diese jedoch schnell und mit wenig Aufwand in den Griff bekommen werden. Die Materialien passen, da der Lieferant sehr hohe Qualität liefert. Der wahrscheinlichste Aufwand liegt in der Elektronikabteilung bei 56h und in der Feinmechanik bei 70h.
Es liegt zunächst nahe, für die weitere Projektplanung ganz einfach den wahrscheinlichsten Wert zu verwenden. Benötigt wird jedoch der Mittelwert, da dieser die möglichen Abweichungen nach oben und unten besser berücksichtigt. Mittelwert und wahrscheinlichster Wert fallen nur dann zusammen, wenn pessimistischer und optimistischer Wert symmetrisch zum wahrscheinlichsten Wert liegen.
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Martin Rohner
17.07.2017
Jan Giesau
25.09.2017
Angermeier
25.09.2017