Reviews in Objectives and Key Results So geht es nach dem ersten OKR-Zyklus weiter

Mit Reviews den ersten OKR-Zyklus abschließen

Nach OKR ist vor OKR: Nach dem ersten Zyklus helfen Reviews OKR-Teams dabei, ein Resümee ihrer bisherigen Arbeit zu ziehen und sich für die nachfolgenden Zyklen zu positionieren. OKR-Expertin Jenny Herald beschreibt, wie Sie vorgehen sollten.

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Reviews in Objectives and Key Results So geht es nach dem ersten OKR-Zyklus weiter

Mit Reviews den ersten OKR-Zyklus abschließen

Nach OKR ist vor OKR: Nach dem ersten Zyklus helfen Reviews OKR-Teams dabei, ein Resümee ihrer bisherigen Arbeit zu ziehen und sich für die nachfolgenden Zyklen zu positionieren. OKR-Expertin Jenny Herald beschreibt, wie Sie vorgehen sollten.

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Es ist geschafft: Den ersten OKR-Zyklus haben Sie abgeschlossen. Ob mit Erfolg oder nicht, in jedem Fall wird es für den zweiten Zyklus Änderungsbedarf geben. Denn Sie wachsen mit Ihren Aufgaben. War im ersten Zyklus noch das Trial-and-Error-Prinzip vorherrschend, soll in Zyklus 2 nun die gesamte Erfahrung aus Zyklus 1 einfließen. Dieser Text richtet sich also an Leser:innen und OKR-Champions, die bereits am Ende ihres ersten OKR-Zyklus stehen und nun eine Evaluation der bisherigen Ergebnisse vornehmen wollen. Falls Sie neu ins Thema einsteigen oder sich noch zu Beginn Ihres ersten Zyklus befinden, bietet "So wird der schwierige erste OKR-Zyklus zum Erfolg" den idealen Startpunkt.

Rückblick auf Zyklus 1

Bevor Sie sich an die Evaluation der Ergebnisse wagen oder voreilig Maßnahmen für die Vorbereitung des nächsten OKR-Zyklus einleiten, lassen Sie Ihre ersten Erfahrungen mit der OKR-Implementierung nun erst einmal Revue passieren: Vor drei, sechs oder vielleicht sogar zwölf Monaten hat Ihr Team erstmals Objectives und Key Results formuliert, koordiniert und ausgerollt; vermutlich zunächst in einer Pilot- oder Testgruppe. Danach begann der erste Zyklus, und das Team war startklar und motiviert. Dieser Zustand hielt ein paar Wochen oder sogar Monate an, während die Fortschritte pflichtbewusst getrackt wurden.

Doch die anfängliche Euphorie verschwand bald hinter den Aufgaben und Pflichten des Tagesgeschäfts. Der OKR-Prozess selbst rückte ebenfalls in den Hintergrund, und einzelne Teammitglieder haben es möglicherweise sogar vergessen oder gedanklich vollkommen ausgeklammert.

Falls Sie besonders engagiert waren, hat Ihr Team vielleicht sogar ein oder mehrere Zwischenfazit(e) gezogen. Am Ende des ersten Zyklus erfolgt nun der Blick auf die Zahlen – und es gilt, ein komplettes Fazit zu ziehen: Manche Ziele wurden vielleicht erreicht, andere nicht. Und obwohl es zu Beginn Ihrer OKR-Reise zahlreiche gute Gründe für die Einführung gab, geht es nun ans Eingemachte und es stehen seitens Ihrer Stakeholder:innen die Fragen im Raum: "Was hat uns das jetzt gebracht?" und "Wie machen wir weiter?"

Gedächtnisstütze: Aus diesen sechs Gründen haben Sie OKRs eingeführt

  1. Klarheit in der Ausrichtung auf die Unternehmensziele: OKRs ermöglichen es, die Vision und Strategie einer Organisation präzise in klare, messbare und fokussierte Ziele umzuwandeln. Dadurch wird sichergestellt, dass alle auf die gleichen Ziele hinarbeiten und ihre Anstrengungen auf die wichtigsten Prioritäten konzentrieren.
  2. Transparenz: OKRs fördern Transparenz im gesamten Unternehmen oder Team. Die Ziele sind für alle Beteiligten sichtbar und klar. Teammitglieder können die Ziele und Fortschritte ihrer Kolleg:innen einsehen, was die Zusammenarbeit und das Verständnis füreinander verbessert und eine offene Kommunikationskultur fördert.
  3. Messbare Ergebnisse: Die OKR-Methodik erfordert die Definition von quantitativ messbaren Schlüsselergebnissen (Key Results). In diesem Framework können Unternehmen und Teams Fortschritte klar verfolgen und bewerten, ob die gesteckten Ziele erreicht werden. So wird Leistung objektiv bewertbar.
  4. Anpassungsfähigkeit: OKRs sind agil und ermöglichen es Unternehmen und Teams, sich flexibel auf sich ändernde Umstände einzustellen und anzupassen. Wenn sich Marktbedingungen ändern oder neue Chancen auftreten, können OKRs aktualisiert werden, um die Ausrichtung auf die strategischen Unternehmensziele beizubehalten.
  5. Motivation und Engagement: Klare Ziele und die Möglichkeit, Fortschritte zu messen und zu verfolgen, können die Motivation der Teammitglieder steigern. Wenn Fortschritte sichtbar werden und Ziele erreicht werden, führt dies bei allen Beteiligten zu einem Gefühl des Erfolgs und sorgt damit für mehr Engagement.
  6. Fokus auf Initiative und Innovation: OKRs ermutigen Teams zum Handeln in Eigeninitiative und zur proaktiven Suche nach neuen Lösungen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Indem Teams sich darauf konzentrieren, wie sie die besten Ergebnisse erzielen können, fördern OKRs Kreativität und Problemlösungsstrategien im Unternehmen.

Review-Phase: ein Format für den Rückblick finden und etablieren

Die Rekapitulation des ersten abgeschlossenen OKR-Zyklus (und auch aller künftig kommenden) ist von so essenzieller Bedeutung für den Erfolg des OKR-Frameworks, dass Teams und Unternehmen dafür ausreichend Zeit veranschlagen müssen – und bestenfalls dafür sogar ein eigenes internes Format (z.B. "OKR Day", "OKR-Woche") mit einem klaren Programm ins Leben rufen sollten. Diese Review-Phase findet immer am Ende eines Zyklus statt.

Wie lange die Review-Phase dauern sollte, hängt von der Komplexität des Frameworks und den innerhalb der Organisation anvisierten Zielen ab. Gerade in größeren, komplexeren Organisationen sind später, wenn mehrere oder sogar alle Abteilungen mit OKRs arbeiten, mehrere Tage bis zu einer Woche für Rückblick, Analyse und Planung des nächsten Zyklus sowie die Formulierung neuer OKRs durchaus sinnvoll. Achtung: Dieser separate Zeitraum muss bei der Planung der Zyklendauer einkalkuliert werden.

Auch die Kadenz der Zyklen kann sich je nach Anforderungen und Umständen im jeweiligen Unternehmen unterscheiden. Üblich sind OKR-Zyklen im Quartals-, Halbjahres und Jahresbereich, wobei diese gerade zu Beginn, in der Testphase, eher kürzer ausfallen sollten.

Erfahrungen sichern

Wer mit einem kleineren Team gestartet ist, sollte sich gerade am Ende des ersten Zyklus ausreichend Zeit nehmen, denn eine gründliche Evaluation ist als Diskussionsgrundlage immens wichtig für den Kick-off nachfolgender Zyklen und bietet wichtige Erkenntnisse für die Ausweitung des OKR-Frameworks auf andere Teams oder Abteilungen. Halten Sie daher alle Erkenntnisse und Best Practices als Know-how für kommende Iterationen fest.

Für ein aussagekräftiges Gesamtbild sollte die Person, die die Rolle des OKR-Champions innehat, unbedingt das Feedback aller am ersten Zyklus beteiligten Personen abfragen und einbeziehen. Wer hat welche Erfahrungen gemacht? Wie ging es dem Team und einzelnen Teammitgliedern, welche Learnings konnten Führungskräfte mitnehmen? Passen subjektive Wahrnehmung und die Vogelperspektive zusammen?