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In Projekten ist die Kontrolle der Arbeitsergebnisse unerlässlich, z.B. bei der Delegation von Arbeitspaketen oder bei der Übertragung von Planungsaufgaben. Allerdings ist es dabei entscheidend, wie diese Kontrollen durchgeführt werden, damit die Teammitglieder die Kontrolle als Motivation und nicht als Bevormundung ansehen. Dr. Tomas Bohinc beschreibt in diesem Tipp, wie Sie dabei strukturiert vorgehen und worauf Sie bei der Kontrolle der Arbeitsergebnisse achten müssen.
In Projekten ist die Kontrolle der Arbeitsergebnisse unerlässlich, z.B. bei der Delegation von Arbeitspaketen oder bei der Übertragung von Planungsaufgaben. Allerdings ist es dabei entscheidend, wie diese Kontrollen durchgeführt werden, damit die Teammitglieder die Kontrolle als Motivation und nicht als Bevormundung ansehen. Dr. Tomas Bohinc beschreibt in diesem Tipp, wie Sie dabei strukturiert vorgehen und worauf Sie bei der Kontrolle der Arbeitsergebnisse achten müssen.
Mit dem Wort "Kontrolle" verbinden die meisten Menschen negative Erfahrungen. Im Projekt sind Kontrollen allerdings ein unerlässliches Instrument, um festzustellen, wie weit die erzielten Ergebnisse mit dem Plan übereinstimmen. Die Kontrolle gibt dabei Antworten auf folgende Fragen:
Ist die Antwort auf alle Fragen ein "Ja", ist das Ergebnis des Projektmitarbeiters im Plan und Sie haben Grund, sich zu bedanken und das Projektmitglied zu loben. Lautet die Antwort auf eine dieser Fragen "Nein", dann müssen Sie gemeinsam mit dem Mitarbeiter festhalten, was fehlt und wie die erkannten Mängel behoben werden können. Dabei geht es nicht darum, einen Schuldigen zu ermitteln, wenn etwas nicht wie geplant gemacht wurde, sondern Lösungen für eine Veränderung zu finden. Sie sollten daher bei einer Kontrolle immer die Tatsache des Kontrollierens von der Person trennen.
Die größten Fehler, die bei einer Kontrolle von Arbeitsergebnissen gemacht werden, sind:
Kontrolle beginnt schon mit der Auftragserteilung; denn Sie können nur das kontrollieren, was Sie auch beauftragt haben. Ein klar formulierter Arbeitsauftrag ist deshalb die Voraussetzung für eine wertschätzende Kontrolle der Arbeitsleistung. Nur wenn sich eine Kritik an einem nachvollziehbaren Maßstab messen lässt, kann diese auch angenommen werden.
Die große Kunst des Kontrollierens besteht darin, die Projektmitarbeiter zu motivieren – und nicht zu demotivieren! Die Mitarbeiter müssen verstehen, dass im Projekt die Kontrolle der Arbeitsergebnisse dazu dient, Fehler rechtzeitig zu erkennen. Kontrollieren Sie daher wertschätzend.
Wertschätzung betrifft den ganzen Menschen, nicht seine Taten oder Leistungen. Wertschätzung ist immer damit verbunden, dass wir unserem Gegenüber Interesse, Aufmerksamkeit und Freundlichkeit entgegenbringen, was wiederum motiviert.
Bewährt hat es sich, bei einer Kontrolle in drei Schritten vorzugehen:
In einem ersten Schritt fragen Sie den Mitarbeiter,
Hier findet die eigentliche Kontrolle statt: Sie fragen danach, inwieweit das geplante Ergebnis erreicht wurde oder ob die geplanten Ergebnisse in der noch verbleibenden Zeit erreicht werden können. Wurde das Ergebnis erreicht, dann können Sie diese Gelegenheit nutzen, um Ihre Anerkennung für die Arbeitsleistung auszusprechen und sich für die Arbeitsleistung zu bedanken.
Wurde das Ergebnis nicht erreicht, dann analysieren Sie gemeinsam mit dem Projektmitarbeiter, welche Abweichungen es gibt und aus welchen Gründen das Ergebnis nicht erreicht wurde. Seien Sie bei der Suche nach den Fehlern jedoch nicht zu pedantisch, denn liegt der Fokus mehr auf den Fehler statt auf der Lösung würde das den Mitarbeiter demotivieren. Suchen Sie zudem nicht nach dem Verursacher, sondern nach den Ursachen. Denn es gibt für Abweichungen oft andere Gründe als die Unfähigkeit des Mitarbeiters: Möglicherweise war die Planung nicht korrekt oder die Rahmenbedingungen wurden falsch eingeschätzt. Vielleicht gab es auch unvorhergesehene Ereignisse, die das Arbeitsergebnis beeinflusst haben.
Nadine Röhrig
24.05.2012