Unzufrieden mit der Arbeitszeit? Nicht jammern, sondern handeln!

Mehr als die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer ist mit ihrer Arbeitszeit unzufrieden – aber wie viele der Unzufriedenen ziehen daraus Konsequenzen und ändern etwas an ihrer tatsächlichen Arbeitszeit? Mit dieser Fragestellung hat sich eine Forschungsgruppe um den Arbeitszeitexperten Dr. Hartmut Seifert der Hans-Böckler-Stiftung beschäftigt. In einer Studie prüften sie, inwieweit den Beschäftigten die Realisierung ihrer Arbeitszeitwünsche gelingt.

Unzufrieden mit der Arbeitszeit? Nicht jammern, sondern handeln!

Mehr als die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer ist mit ihrer Arbeitszeit unzufrieden – aber wie viele der Unzufriedenen ziehen daraus Konsequenzen und ändern etwas an ihrer tatsächlichen Arbeitszeit? Mit dieser Fragestellung hat sich eine Forschungsgruppe um den Arbeitszeitexperten Dr. Hartmut Seifert der Hans-Böckler-Stiftung beschäftigt. In einer Studie prüften sie, inwieweit den Beschäftigten die Realisierung ihrer Arbeitszeitwünsche gelingt.

Mehr als die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer ist mit ihrer Arbeitszeit unzufrieden – aber wie viele der Unzufriedenen ziehen daraus Konsequenzen und ändern etwas an ihrer tatsächlichen Arbeitszeit? Mit dieser Fragestellung hat sich eine Forschungsgruppe um den Arbeitszeitexperten Dr. Hartmut Seifert der Hans-Böckler-Stiftung beschäftigt. In einer Studie prüften sie, inwieweit den Beschäftigten die Realisierung ihrer Arbeitszeitwünsche gelingt.

Grundlage ihrer Untersuchung waren die Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) der Jahre 2011 bis 2014. SOEP ist eine repräsentative Wiederholungsbefragung, die im Auftrag des DIW Berlins (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) durchgeführt wird. Seit 30 Jahren werden dafür jährlich 30.000 Menschen in Deutschland befragt. Die Grafik in Bild 1 veranschaulicht, dass in den betreffenden vier Jahren jeweils mehr als die Hälfte der Beschäftigten unzufrieden mit Ihrer Arbeitszeit war.

Bild 1: SOEP der Jahre 2011 bis 2014.
Quelle: Seifert u.a. 2016 (Hans-Böckler-Stiftung)
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Männer haben genug, Frauen wollen mehr

In allen vier Beobachtungsjahren wollten rund 40% der Befragten kürzer arbeiten (gezählt wurden nur diejenigen, deren Wunscharbeitszeiten um mehr als 5 Stunden von den tatsächlichen Arbeitszeiten abwichen). Dabei handelte es sich v.a. um Männer, die bereits mehr als 40 Stunden die Woche arbeiteten. Zu den durchschnittlichen 12% die länger arbeiten wollten, zählten überwiegend Frauen mit einer 20-Stunden-Woche oder noch kürzerer Arbeitszeit (auch hier wurden nur die gezählt, bei denen Wunsch und Realität um mindestens fünf Stunden auseinanderlagen). Am ehesten zufrieden mit der tatsächlichen Arbeitszeit waren die Beschäftigen mit einer 34 bis 40 Stundenwoche – unabhängig vom Geschlecht. Von ihnen wollten zwei Drittel gar keine Veränderung oder nur eine minimale Anpassung von weniger als fünf Stunden die Woche.

Man muss nur wirklich wollen und offen für Neues sein

Auf der Basis von Längsschnittdaten überprüften die Wissenschaftler der Hans-Böckler-Stiftung, inwieweit die Unzufriedenen Ihre Arbeitszeitwünsche realisieren konnten. Ergebnis: Mehr als zwei Fünftel gelang kurzfristig eine Änderung ihrer tatsächlichen Arbeitszeit um mehr als drei Stunden (von denen, die ihre Wochenarbeitszeit um mind. 5 Stunden ändern wollten). Dazu hatten sie drei Optionen:

  • Angleichung der Arbeitszeit auf der bestehenden Stelle
  • Jobwechsel innerhalb des Betriebs
  • Arbeitgeberwechsel

Von den Beschäftigten, die 2011 deutlich kürzere Arbeitszeiten anstrebten, schafften es rund 40% ihre tatsächliche Arbeitszeit um mind. drei Stunden zu verkürzen. 44% von den Beschäftigten, die 2011 hingegen eine Verlängerung der Arbeitszeit wünschten, erzielten eine Aufstockung um mind. drei Stunden. Besonders erfolgreich waren dabei v.a. diejenigen, die ihren Arbeitsplatz wechselten und die große Arbeitszeitveränderungen wünschten.

Alles ist möglich

Wenn man die nüchternen Zahlen der Studie aus dem Blickwinkel des Veränderungsmanagements betrachtet, scheint es so zu sein, dass der Schritt von der Unzufriedenheit mit der eigenen Situation hin zu einer echten Veränderung für viele doch zu groß ist. Möglich ist er, dies zeigt die Untersuchung. Jedoch ist er nicht "zum Nulltarif" zu haben, sondern erfordert echte Veränderungsbereitschaft.

Und Sie?

Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeitszeit? Würden Sie auch gern weniger arbeiten – auch wenn das bedeuten würde, weniger Gehalt zu erhalten? Oder fühlen Sie sich eher unterfordert und würden gern mehr arbeiten – auch oder hauptsächlich, um mehr zu verdienen? Vor allem aber: Sind Sie zu den damit verbundenen Veränderungen wirklich bereit?

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