Future Present (Liberating Structures) – am Lagerfeuer in mögliche Zukünfte

Wenn Teams vor großen oder sogar unklaren Herausforderungen stehen, hilft der Perspektivenwechsel in die Zukunft. Mit Future Present gestaltet das Team in einer sicheren, entspannten und vertraulichen Atmosphäre konkrete Beschreibungen möglicher Zukünfte. Durch Storytelling versetzen sich die Teammitglieder in diese potentiellen Szenarien und erkunden die erforderlichen Schritte dorthin.

Future Present (Liberating Structures)
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Future Present (Liberating Structures) – am Lagerfeuer in mögliche Zukünfte

Wenn Teams vor großen oder sogar unklaren Herausforderungen stehen, hilft der Perspektivenwechsel in die Zukunft. Mit Future Present gestaltet das Team in einer sicheren, entspannten und vertraulichen Atmosphäre konkrete Beschreibungen möglicher Zukünfte. Durch Storytelling versetzen sich die Teammitglieder in diese potentiellen Szenarien und erkunden die erforderlichen Schritte dorthin.

Future Present (Liberating Structures)
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jeweils 4h
13.06.2024
1.495,00,-
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Einsatzmöglichkeiten

  • Projekt-Kickoff: Untersuchen, was für den Erfolg des Projekts benötigt wird, und welche Hürden auftauchen können
  • Organisationsentwicklung: Erkunden, welche Fähigkeiten und Kompetenzen heute entwickelt werden müssen, um zukünftige Herausforderungen zu meistern
  • Strategieplanung: Entwickeln einer zukünftigen Strategie und Identifizierung der notwendigen Schritte in der Umsetzung
  • Change Management: Schritte auf dem Weg zum Zielzustand verstehen und Aktionen für erfolgreiche Veränderung ableiten
  • Turnaround Management: Entwickeln der Zielvorstellung eines sanierten, zukunftsfähigen Projekts oder Organisation, um Wege aus der Krise zu finden

Future Present unterstützt Teams dabei, sich auf eine kommende Herausforderung vorzubereiten, die eine wesentliche Veränderung mit sich bringen wird. Der Perspektivenwechsel durch den fiktiven Sprung in den Zielzustand und den Blick zurück eignet sich insbesondere für Vorhaben, die große Unsicherheiten aufweisen.

Die Methode ist für kleine und mittlere Gruppengrößen geeignet. Die Durchführung selbst dauert nur ungefähr eine Stunde. Der Aufwand für die Vorbereitung hängt davon ab, wie detailliert die Fragestellungen vorbereitet und wie umfangreich die Ausgestaltung des Raums erfolgen soll.

Ergebnisse

  • Zuversicht der Teilnehmenden, die bestehenden Herausforderungen zu meistern
  • Gestärkter Teamzusammenhalt
  • Konkretisierter Zielzustand
  • Optional: Maßnahmenliste

Vorteile

Der Perspektivenwechsel ermöglicht den Teilnehmenden, Distanz zur aktuellen Situation zu gewinnen. Dies hilft, Verbesserungen für heutige Herausforderungen zu identifizieren.
Die Integration der beiden Perspektiven aus Zukunft und Gegenwart in die Gruppe fördert zum einen die Einbindung aller Beteiligten in den Prozess und macht zum anderen die Beschäftigung mit möglichen Zukunftsszenarien greifbarer.
Die Einbindung von Storytelling fördert kreative und innovative Denkweisen.
Das gemeinsame Sprechen und Reflektieren möglicher Zukünfte erhöht das Bewusstsein der Beteiligten dafür, dass sie aktiv auf die Entwicklungen Einfluss nehmen können und nicht nur passive Beobachter:innen sind.

Durchführung: Schritt für Schritt

Die Methode Future Present besteht in einem Perspektivenwechsel: Das Team versetzt sich in eine Zukunft, in der das angestrebte Ziel bereits erreicht ist. Die Teammitglieder nehmen dabei zwei unterschiedliche Rollen und damit auch verschiedene Perspektiven ein: die "Jüngeren" kennen nur diesen neuen Zustand, sie wissen nichts von der Zeit davor und welche Veränderungen stattgefunden haben. Die "Älteren" haben die alte Zeit noch selbst erlebt und den Wandel hin zum "jetzigen" Zustand gestaltet. Am Lagerfeuer (oder einem geeigneten anderen, entspannten Setting) erzählen die Älteren den Jüngeren, wie es früher war, warum sie die Veränderung für notwendig hielten und wie sie diese herbeigeführt haben.

Die Durchführung von Future Present wird im Folgenden anhand von zwei Beispielen beschrieben, bei denen die Methode mit unterschiedlichen Gruppengrößen durchgeführt wird.

Beispiel 1 – Strategieworkshop der Unternehmensberatung Innovativ & Nachhaltig eG

Die Unternehmensberatung Innovativ & Nachhaltig eG (I & N) feiert ihr dreijähriges Bestehen. Die ersten Projekte wurden erfolgreich beendet. In einem Strategieworkshop mit dem gesamten Team von neun Personen möchte das Unternehmen die Weichen für die Zukunft stellen. I & N will in Zukunft die erste Adresse für mittelständische Unternehmen in den Kernbranchen sein und diese zu regenerativen Unternehmen transformieren. Yvonne Grün ist Juniorberaterin bei I & N und hat die Moderation des Strategieworkshops übernommen. Um frische Perspektiven auch räumlich zu unterstützen, hat die Vorbereitungsgruppe eine Almhütte angemietet. Der Workshop startet mit einer Retrospektive. Im Anschluss setzt Yvonne die Methode Future Present ein, um Ideen für die Strategie von I & N zu generieren.

Beispiel 2 – Barcamp des Smart City Projekts Glücksstadt

Sascha Schwarz ist Projektleiter beim Smart City Projekt der Stadt Glückstadt. Aus den Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen wurden für Glückstadt Ziele für eine nachhaltige Zukunft der Stadt abgeleitet. Um die Ziele in konkrete Teilprojekte zu übersetzen, hat Sascha Menschen aus verschiedenen Organisationen in der Stadt und engagierte Bürger:innen zu einem Barcamp eingeladen. 50 Personen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Hintergründe sind seiner Einladung gefolgt und werden in der Stadthalle einen ganzen Tag zusammenkommen. Sascha möchte die Methode Future Present für den Einstieg in das Barcamp einsetzen, um eine offene Atmosphäre zu schaffen und Ideen für Umsetzungsprojekte zu generieren.

Schritt 1: Bereiten Sie den Workshop vor!

Bei der Vorbereitung sind drei Aspekte zu berücksichtigen: Einteilung in Untergruppen, Leitfragen für den Einstieg und Raumgestaltung.

Zur Unterstützung können Sie ergänzend die Methode Workshop für die Gestaltung des organisatorischen Rahmens verwenden.

Gruppeneinteilung

Die Teilnehmenden werden in Kleingruppen von vier bis sechs Personen eingeteilt, die sich in Stuhl- oder Stehkreisen zusammenfinden. Dies fördert die Kommunikation und Interaktion. Die Gruppeneinteilung können Sie entweder vorbereiten oder spontan während der Durchführung vornehmen lassen. Gerade bei größeren Gruppen bietet sich eine Einteilung im Voraus an, um nicht zu viel Zeit zu verlieren.

Raumgestaltung

Für eine entspannte und inspirierende Atmosphäre können Sie den Raum im Stil einer Lagerfeuerszenerie dekorieren. Hierfür können Sie z.B. Kerzen oder Teelichter, Fotos oder Plakate von Lagerfeuern, Naturmaterialien, Stoffe in Naturtönen usw. verwenden. Wenn Sie, wie in Beispiel 1, den Workshop in einer geeigneten Umgebung durchführen, können Sie natürlich auch deren Möglichkeiten entsprechend einsetzen – bis hin zu echten Lagerfeuern.

Die Ausgestaltung des Raums bzw. der Umgebung soll zugleich eine entspannte und vertrauensvolle Atmosphäre schaffen, in der die Teilnehmenden den Mut haben, ungewohnte Perspektiven einzunehmen und ihre Ideen ohne Furcht vor negativen Bewertungen zu äußern.

Um das zukunftsorientierte Denken zu unterstützen, können Sie zusätzlich futuristische, zur Themenstellung passende Bilder im Raum verteilen. Diese visuelle Unterstützung hilft den Teilnehmenden, sich in eine Zukunft zu versetzen. Wenn Sie vor Future Present die Methode Titelblatt aus der Zukunft durchgeführt haben, können Sie die dort entstandenen Plakate hier verwenden.

Leitfragen

Bereiten Sie Fragen der "Jungen" an die die "Älteren" vor, die das Gespräch an den Lagerfeuern am Laufen halten. Sie können die Fragen an einer zentralen Stelle im Raum auf einem Flipchart oder auf einer Leinwand platzieren. Alternativ können Sie die Fragen auch für jede Gruppe als Handreichung vorbereiten. Dies bietet sich insbesondere bei großen Gruppen an.

Die folgenden Fragen dienen zur Anregung für die Entwicklung eigener Leitfragen. Erweitern Sie diesen Katalog nach Ihrem Bedarf und passen Sie ihn an Ihren Kontext an. Achten Sie dabei darauf, die kreative Freiheit der Teilnehmenden nicht einzuschränken, indem Sie bereits erwünschte Antworten in die Fragen einbauen.

  • Wie waren die schwierigen Zeiten?
  • Welche Probleme gab es? Was gab den Ausschlag, die Veränderung anzupacken?
  • Wie habt ihr euch gefühlt? Was gab euch Hoffnung?
  • Was waren eure ersten Schritte?
  • Wie kam Schwung in die Sache?
  • Wann und wie ging euer Vorhaben durch die Decke?
  • Wer stand euch zur Seite?
  • Wer waren Gegenspieler? Wer hat euch behindert?

Beispiel 1: Flair der Almhütte ausnutzen

Yvonne Grün plant zwei Gruppen zu je vier Personen ein. Eine Gruppe sitzt im Stuhlkreis um den Kamin in der Hütte. Die andere Gruppe sitzt am Tisch, auf den sie in der Mitte Kerzen und Teelichter platziert hat. Die Fragen sind auf einem Flipchart-Bogen mit Tape an der Wand befestigt.

Beispiel 2: Stehtische und Plakate

Sascha Schwarz plant mit zehn Gruppen zu je fünf Personen. Jede Gruppe bekommt einen Stehtisch, auf dem ein kleiner Aufsteller mit dem Foto eines Lagerfeuers steht. Auf der Rückseite des Aufstellers ist der Fragenkatalog aufgedruckt. Auf den Namensschildern für die Teilnehmer:innen hat er zehn verschiedene Symbole aus der Stadt platziert. Je zwei Namensschilder pro Symbol sind zusätzlich mit einem A für die Rolle "Ältere" markiert. Damit geht die Gruppeneinteilung schnell.

Aufgabengebiete