

Balanced Scorecard bedeutet, dass Unternehmen auf den Wust diverser und häufig unwichtiger Kennzahlen verzichten und sich auf wenige wichtige strategische Erfolgsfaktoren konzentrieren.
Aus RiskNews, Magazin für Risk Management - Ausgabe 01/01
Häufig führen strategische Fehlentwicklungen (Managementfehler, Produktfehler, unzureichendes Projektmanagement usw.) zu Unternehmenskrisen und zu Insolvenzen. Operative Risiken dagegen haben eher selten massive Krisen oder Insolvenzen zur Folge. Das erfolgreiche Projektmanagement muss daher bestrebt sein, das bestehende Spannungsfeld zwischen Projektrisiko einerseits und Projekterfolg andererseits systematisch, konsequent und zielorientiert auszugleichen. Dazu werden die Managementinstrumente Balanced Scorecard (BSC) und Risk Management (RM) miteinander kombiniert. Letztlich geht es um die Frage: Wie wird der Erfolg eines Projekts definiert und gesichert und was kann alles im Laufe eines Projekts schief gehen?
Angelehnt an die Systematik der BSC werden die möglichen Perspektiven innerhalb eines Projekts identifiziert. Dargestellt am Beispiel eines IT-Projekts könnten folgende Perspektiven zu berücksichtigen sein:
Die Risikoidentifikaktion ist die erste Stufe des RM-Prozesses. Das Projektteam unter Leitung des Projektmanagers hat zum einen die Aufgabe, jede dieser Perspektiven vor dem Hintergrund zu betrachten: Was kann im Rahmen des Gesamtziels aus Sicht dieser Zielgruppe erreicht werden? Zum anderen aber auch: Welche Risiken, die den Erfolg des Gesamtprojekts gefährden könnten, sind erkennbar?
Für diese Stufe gibt es verschiedene Instrumente. Checklisten sind ein bewährtes Instrument, setzen aber voraus, dass im Verlauf vorangegangener Projekte entsprechende Erfahrungen aufgebaut wurden. Interviews mit den Mitgliedern der verschiedenen Zielgruppen sind empfehlenswert, um die Sichtweisen der "Betroffenen" realistisch zu erkennen. Dabei können diese Interviews in einem persönlichen Gespräch erfolgen, durch Fragebögen unterstützt werden oder durch Einbeziehung einzelner Personen zu den Brainstorming-Sitzungen.
Die Risikobewertung, als zweite Stufe des Prozesses, hat die Aufgabe, die erkannten Risiken zu klassifizieren, d.h. ihre Eintrittwahrscheinlichkeit und die Größenordnung des möglichen Verlusts zu bewerten. Das dargestellte Modell basiert auf nachfolgender Klassifikation:
Bild 1: Risk Map zur graphischen Darstellung des bewerteten Risikoinventars.
Bild 2: Jede der vier Projektperspektiven muss beim Risikomanagement mit der BSC getrennt betrachtet werden.
Die identifizierten Risiken werden im Rahmen des Risikoinventars aufgelistet, ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und das Ausmaß des drohenden Verlusts wird auf einer Skala (z.B. von 1 bis 10) bewertet. Um das bewertete Risikoinventar grafisch darzustellen, eignet sich die Risk Map (Bild 1).
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