

Konflikte sind Teil des Projektalltags und es gehört zu den Aufgaben eines Projektleiters, sich mit ihnen auseinander zu setzten. Allen voran stehen Ressourcen- und Zielkonflikte: Wechselnde Prioritäten und Widersprüche beschäftigen das Team und die Entscheidungsträger. Mangelnde Abstimmungsprozesse im Team oder unterschiedliche Meinungen über die Vorgehensweise können zu erheblichen Spannungen im Team und im Gesamtprojekt führen. Besonders schwierig wird es, wenn persönliche Animositäten oder Rivalitäten zwischen Organisationseinheiten und/oder Personen die Zusammenarbeit zusätzlich belasten. Zeit- und Kostendruck verursachen Konflikte nicht nur, sie verstärken sie auch. Zu Recht wird behauptet, dass Projektmanagement Konfliktmanagement bedeutet.
Für den Projektleiter stellen sich folgende Fragen:
Ein Projektleiter mag sich denken: "Es muss doch Mittel und Wege geben, Konflikte in der Projektarbeit zu vermeiden". Im Prinzip ist das möglich, wenn
Diese Liste ließe sich fortsetzen. Klar ist, die Realität sieht anders aus:
Aus den genannten Beispielen wird deutlich: Konflikte lassen sich in der Projektarbeit nicht vermeiden. Worauf es ankommt, ist der Umgang damit.
Der Konflikt liegt nicht immer da, wo man ihn findet. Das zeigt folgendes Beispiel: Seit einigen Wochen herrscht zwischen Frau M. und Herrn K. eine sehr gereizte Stimmung. Gegenseitige Vorwürfe und Rechtfertigungen stehen auf der Tagesordnung. Was liegt näher, als in diesem Fall von einem typischen Beziehungskonflikt zu sprechen, dessen Ursprung für einen voreilig urteilenden Betrachter in der Männer-Frauen-Problematik liegen kann.
Würde der Betrachter den Konflikt genauer analysieren, käme er zu einem anderen Ergebnis: Sowohl Frau M. als auch Herr K. versuchen, ihre unterschiedlichen Zielvorgaben, die sie von ihren Vorgesetzten für dieses Projekt bekommen haben, mit großem Engagement durchzusetzen und kriegen sich deshalb "in die Wolle". Sie streiten sich also stellvertretend für verschiedene Organisationseinheiten. In diesem Fall handelt es sich um einen Zielkonflikt. Die Beziehungsklärung zwischen Frau M. und Herrn K. wäre der falsche Lösungsansatz, man würde am Symptom arbeiten anstatt an der eigentlichen Ursache. Erfolgreiche Konfliktlösung setzt voraus, dass man nicht die Symptome behandelt, sondern die eigentlichen Ursachen versteht. Deshalb ist es wichtig, Konflikte unter verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Das umfangreiche Repertoire des Konfliktmanagements bietet diagnostische Fragen, mit deren Hilfe ein Konflikt analysiert werden kann. Ich habe drei Fragen ausgewählt:
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