

Sowohl agile als auch konventionelle Vorgehensweisen wollen dem Kunden eine Software liefern, die optimal dessen Anforderungen erfüllt und Nutzen erzeugt. Allerdings stehen sich diese beiden Ansätze meist kontrovers gegenüber, denn während das WasserfallmodellWasserfallmodellDas Wasserfallmodel ist ein Vorgehensmodell, bei dem der Projektablauf in lineare sequentielle Phasen gegliedert ist, deren deren Teilergebnisse aufeinander aufbauen und zum vorher vollständig spezifizierten Projektergebnis führen mit einer ausführlichen SpezifikationSpezifikationSpezifikation ist die exakte, vollständige und für eine Überprüfung geeignete Beschreibung eines Gegenstands oder eines Prozesses. Innerhalb des Projektmanagements definiert die Spezifikation das Projektziel und die Werke (Liefergegenstände) des Projekts. Das Lastenheft ist die vollständige Dokumentation aller erforderlichen Spezifikationen in einem Projekt. Im Rahmen des Konfigurationsmanagements ist die Spezifikation eine Referenzkonfiguration. startet, entsteht diese bei ScrumScrumScrum ist ein Rahmenwerk zur Entwicklung, Lieferung und Wartung komplexer Produkte, das auf eine leichtgewichtige, iterativ-inkrementelle Vorgehensweise in kurzen Lernschleifen setzt. Das Rahmenwerk definiert Rollen, Artefakte (Planungs- und Arbeitsergebnisse) und Ereignisse (Events) sowie das Zusammenspiel dieser drei Elemente. Scrum ist keine Prozessvorgabe, sondern stellt als Rahmenwerk sozusagen ein Spielfeld mit Regeln auf – die konkrete Arbeitsweise können die Anwender von Scrum innerhalb dieses Rahmens selbst definieren. erst im Lauf des Projekts. Eva Maria Schielein und Dorian Gloski wollen hingegen die Vorteile der beiden Ansätze kombinieren. Anhand eines Beispiels, in dem ihre umfangreichen Praxiserfahrungen einfließen, zeigen sie Risiken beider Vorgehensweisen für ZeitZeitZeit ist eine der zentralen Steuerungsgrößen des Projektmanagements und bildet neben Kosten und Leistungsumfang im sog. Magischen Dreieck einen der drei Eckpunkte. Mittlerweile sind Qualität, Risiko und Nutzen als weitere Steuerungsgrößen etabliert. Je nach Projektart ist der Faktor Zeit besonders kritisch, z.B. im Veranstaltungsmanagement oder bei Wartungs- und Instandhaltungsprojekten., Budget, Umfang, QualitätQualitätQualität ist der zentrale Begriff des Qualitätsmanagements und wird dort äußerst differenziert diskutiert. Für die Praxis im Projektmanagement ist es wichtig zu verstehen, dass "Qualität" durch vier Aspekte beschrieben ist: Die Einheit (engl.: entity), d.h. der Gegenstand der Betrachtung Die konkrete Beschaffenheit der Einheit (engl.: totality of characteristics and their values) Die Anspruchsklasse, nach der die Einheit bewertet wird Die Qualitätsforderung, an der die Beschaffenheit gemessen wird und KundennutzenKundennutzenDer Kundennutzen ist die Gegenleistung für den vom Kunden bezahlten Preis. Jedes Produkt und jede Dienstleistung muss deshalb danach beurteilt werden, welchen Nutzen es bei seinen potentiellen Kunden realisiert. Beispielsweise erbringt ein PKW für sich genommen noch keinen Kundennutzen. Ohne die entsprechende Infrastruktur (Straßen, Tankstellen usw.) ist er wertlos. auf, wenn sie puristisch umgesetzt werden. Mit konkreten Handlungsempfehlungen geben sie Hinweise, wie agiles ProjektmanagementAgiles ProjektmanagementAgiles Projektmanagement bezeichnet Vorgehensweisen, bei denen das Projektteam über hohe Toleranzen bezüglich Qualität, Umfang, Zeit und Kosten verfügt und eine sehr hohe Mitwirkung des Auftraggebers bei der Erstellung des Werks erforderlich ist. Charakteristisch für Agiles Projektmanagement ist die Fokussierung auf das zu liefernde Werk und die Akzeptanz durch die Anwender. Hingegen werden geschäftliche Anforderungen, wie z.B. die Termintreue, Kostentreue oder Erfüllung eines spezifizierten Leistungsumfangs weniger oder nicht berücksichtigt. mit "ein bisschen Wasserfall" die Vorteile beider Ansätze vereinen kann.
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Sowohl agile als auch konventionelle Vorgehensweisen wollen dem Kunden eine Software liefern, die optimal dessen Anforderungen erfüllt und Nutzen erzeugt. Allerdings stehen sich diese beiden Ansätze meist kontrovers gegenüber, denn während das WasserfallmodellWasserfallmodellDas Wasserfallmodel ist ein Vorgehensmodell, bei dem der Projektablauf in lineare sequentielle Phasen gegliedert ist, deren deren Teilergebnisse aufeinander aufbauen und zum vorher vollständig spezifizierten Projektergebnis führen mit einer ausführlichen SpezifikationSpezifikationSpezifikation ist die exakte, vollständige und für eine Überprüfung geeignete Beschreibung eines Gegenstands oder eines Prozesses. Innerhalb des Projektmanagements definiert die Spezifikation das Projektziel und die Werke (Liefergegenstände) des Projekts. Das Lastenheft ist die vollständige Dokumentation aller erforderlichen Spezifikationen in einem Projekt. Im Rahmen des Konfigurationsmanagements ist die Spezifikation eine Referenzkonfiguration. startet, entsteht diese bei ScrumScrumScrum ist ein Rahmenwerk zur Entwicklung, Lieferung und Wartung komplexer Produkte, das auf eine leichtgewichtige, iterativ-inkrementelle Vorgehensweise in kurzen Lernschleifen setzt. Das Rahmenwerk definiert Rollen, Artefakte (Planungs- und Arbeitsergebnisse) und Ereignisse (Events) sowie das Zusammenspiel dieser drei Elemente. Scrum ist keine Prozessvorgabe, sondern stellt als Rahmenwerk sozusagen ein Spielfeld mit Regeln auf – die konkrete Arbeitsweise können die Anwender von Scrum innerhalb dieses Rahmens selbst definieren. erst im Lauf des Projekts. Eva Maria Schielein und Dorian Gloski wollen hingegen die Vorteile der beiden Ansätze kombinieren. Anhand eines Beispiels, in dem ihre umfangreichen Praxiserfahrungen einfließen, zeigen sie Risiken beider Vorgehensweisen für ZeitZeitZeit ist eine der zentralen Steuerungsgrößen des Projektmanagements und bildet neben Kosten und Leistungsumfang im sog. Magischen Dreieck einen der drei Eckpunkte. Mittlerweile sind Qualität, Risiko und Nutzen als weitere Steuerungsgrößen etabliert. Je nach Projektart ist der Faktor Zeit besonders kritisch, z.B. im Veranstaltungsmanagement oder bei Wartungs- und Instandhaltungsprojekten., Budget, Umfang, QualitätQualitätQualität ist der zentrale Begriff des Qualitätsmanagements und wird dort äußerst differenziert diskutiert. Für die Praxis im Projektmanagement ist es wichtig zu verstehen, dass "Qualität" durch vier Aspekte beschrieben ist: Die Einheit (engl.: entity), d.h. der Gegenstand der Betrachtung Die konkrete Beschaffenheit der Einheit (engl.: totality of characteristics and their values) Die Anspruchsklasse, nach der die Einheit bewertet wird Die Qualitätsforderung, an der die Beschaffenheit gemessen wird und KundennutzenKundennutzenDer Kundennutzen ist die Gegenleistung für den vom Kunden bezahlten Preis. Jedes Produkt und jede Dienstleistung muss deshalb danach beurteilt werden, welchen Nutzen es bei seinen potentiellen Kunden realisiert. Beispielsweise erbringt ein PKW für sich genommen noch keinen Kundennutzen. Ohne die entsprechende Infrastruktur (Straßen, Tankstellen usw.) ist er wertlos. auf, wenn sie puristisch umgesetzt werden. Mit konkreten Handlungsempfehlungen geben sie Hinweise, wie agiles ProjektmanagementAgiles ProjektmanagementAgiles Projektmanagement bezeichnet Vorgehensweisen, bei denen das Projektteam über hohe Toleranzen bezüglich Qualität, Umfang, Zeit und Kosten verfügt und eine sehr hohe Mitwirkung des Auftraggebers bei der Erstellung des Werks erforderlich ist. Charakteristisch für Agiles Projektmanagement ist die Fokussierung auf das zu liefernde Werk und die Akzeptanz durch die Anwender. Hingegen werden geschäftliche Anforderungen, wie z.B. die Termintreue, Kostentreue oder Erfüllung eines spezifizierten Leistungsumfangs weniger oder nicht berücksichtigt. mit "ein bisschen Wasserfall" die Vorteile beider Ansätze vereinen kann.
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Agile Vorgehensweisen erfreuen sich zunehmender Popularität. Sie gelten als das richtige Mittel, um in einem dynamischen Umfeld qualitativ hochwertige Software zu entwickeln, die die Anforderungen der Anwender erfüllt. Traditionelle Vorgehensweisen wie das Wasserfallmodell gelten hingegen als unflexibel, "von gestern" und den Erfordernissen moderner Softwareprojekte nicht mehr gewachsen. Wir meinen allerdings, dass in traditionellen Vorgehensweisen bewährte Mechanismen zur Einhaltung von Zeit und Budget entwickelt wurden, die auch bei agilen Vorgehensweisen vorteilhafte Anwendung finden können.
Wir geben zunächst einen kurzen Überblick über die charakteristischen Eigenschaften der Vorgehensweisen nach dem Wasserfallmodell und nach Scrum. Anschließend analysieren wir anhand eines einfachen Fallbeispiels mögliche Auswirkungen der beiden Vorgehensweisen auf Zeit, Budget und Qualität in einem Projekt. Schließlich betrachten wir die möglichen Risiken detaillierter und geben Handlungsempfehlungen, wie sich diese vermindern lassen.
Die Umsetzung eines Projekts nach dem Wasserfallmodell erfolgt in einzelnen Phasen, wie sie in Bild 1 beispielhaft dargestellt sind. Jede Phase kann erst begonnen werden, nachdem die vorherige erfolgreich abgeschlossen wurde.
Zu Beginn des Projekts legen AuftraggeberAuftraggeberDer Auftraggeber eines Projekts ist der wichtigste Projektbeteiligte (Stakeholder). Er erteilt den Auftrag und ist der Vertragspartner, der über den Erfolg des Projekts endgültig entscheidet. und AuftragnehmerAuftragnehmerDer Auftragnehmer ist Verkäufer eines Produkts oder einer Dienstleistung. Er ist Vertragspartner des Auftraggebers, der die im Lastenheft spezifizierte Leistung kauft. den LiefergegenstandLiefergegenstandFür den PMBOK(R) Guide besitzt der Begriff "deliverable" einen zentralen Stellenwert. Er bezeichnet ein "eindeutiges und überprüfbares Produkt oder Ergebnis oder eine Dienstleistung, das/die hergestellt bzw. erbracht werden muss, um einen Prozess , eine Phase oder ein Projekt abschließen zu können." in einer Spezifikation fest, die typischerweise Bestandteil eines Werkvertrags ist. Die gemeinsam von Auftraggeber und Auftragnehmer akzeptierte Spezifikation bietet eine gute Grundlage für die im Projekt zu erbringenden Leistungen. Der Auftragnehmer muss alle in der Spezifikation enthaltenen Anforderungen innerhalb der Vorgaben von Zeit, Budget und Qualität erfüllen.
Nachdem die Spezifikation von beiden Seiten abgenommen wurde, wird das IT-System entworfen, erst dann beginnt die Realisierung. Anschließend erfolgen Test und Installation in die Betriebsumgebung, d.h. die Inbetriebnahme. Der Auftraggeber bekommt die von ihm beauftragte Software erst sehr spät zu sehen, normalerweise in der Testphase. Dadurch kann er erst zu einem sehr späten Projektzeitpunkt erkennen, ob die gelieferte Software seinen Anforderungen entspricht.
Sind die Anforderungen in der Spezifikation hinreichend genau beschrieben und nur wenigen Änderungen unterworfen, so lassen sich Projekte nach dem Wasserfallmodell erfolgreich gemäß den Vorgaben umsetzen.
Bild 1: Schematische Darstellung des Wasserfallmodells. In der Regel erfolgt der Übergang von einer Phase in die nächste von oben nach unten. Der Weg zurück ist nur in Ausnahmefällen möglich.
Regelmäßig ergibt sich während der Projektdurchführung jedoch Änderungsbedarf an der Spezifikation. Möglicherweise wurden Anforderungen übersehen, wie z.B. die SchnittstelleSchnittstelleSchnittstellen sind definierte Projektmanagementprozesse zur Übergabe von Informationen und Produkten zwischen Elementen des Projekts. zu einem anderen System. Auch kommt es vor, dass Anforderungen zu Widersprüchen führen, die erst bei der Implementierung deutlich werden: Wenn zum Beispiel für eine Benutzerinteraktion sowohl eine extrem kurze Antwortzeit als auch eine aufwendige Plausibilitätsprüfung gefordert wird. Bei der Implementierung stellt sich dann möglicherweise heraus, dass die Berechnung der Plausibilitätsprüfung so lange dauert, dass die geforderte Antwortzeit nicht eingehalten werden kann.
Durch das starre Prozessmuster sind Projekte nach dem Wasserfallmodell im Anforderungsmanagement wenig flexibel. Änderungen des Leistungsumfangs können nur über formale Änderungsanträge (Request for Change = RFC) berücksichtigt werden. Es ist nicht unüblich, dass die Änderungsrate eines durchschnittlichen Projekts ca. 25% des Gesamtumfangs der Spezifikation beträgt. Bei einem traditionellen Vorgehen ist deshalb ein entsprechender AufwandAufwandAufwand (Projektmanagement) ist die Menge aller monetär quantifizierbaren Eingangsgrößen in ein Projekt, in ein Programm, in ein Projektportfolio oder in einen Teil eines Projekts. für die Erstellung und Bearbeitung von RFCs einzuplanen.
Durch die verhältnismäßig langen Phasen und die späte Auslieferung der Software wird Änderungsbedarf oft erst sehr spät erkannt. Damit ergeben sich häufig Konflikte mit Zeit- und Budgetzielen. Möglicherweise sinkt auch die Akzeptanz der Software bei den Anwendern, wenn sich erst bei der Inbetriebnahme herausstellt, dass die umgesetzten Anforderungen nicht ihren tatsächlichen Bedürfnissen entsprechen.
…Wir würden uns über Ihre Bewertung und/oder einen Kommentar freuen ‒ nur so können wir Ihnen in Zukunft noch bessere Inhalte liefern.
S. Thols
18.04.2012
Andreas Heilwagen
18.04.2012
Dorian Gloski
19.04.2012
Frederik Dahlke
19.04.2012
Dorian Gloski
19.04.2012
Thomas Pleschinger
19.04.2012
Susanne Hake
24.04.2012
Janko Böhm
28.04.2012
Janko Böhm
28.04.2012
Janko Böhm
01.05.2012