Shainin-Methode zur Problemformulierung (Homing-In)
Die Shainin-Methodik (Homing-In-Technik) untersucht die Leistungsfähigkeit von Prozessen und Produkten elegant und zielführend, um Störgrößen sowie Ursachen für schlechte Qualität schnell zu identifizieren und abzustellen. Sie umfasst eine Reihe einfacher und mit geringem Aufwand durchführbarer Methoden, die insbesondere eine kontinuierliche Verbesserung von Prozessen und Produkten erlauben.
Shainin-Methode zur Problemformulierung (Homing-In)
Die Shainin-Methodik (Homing-In-Technik) untersucht die Leistungsfähigkeit von Prozessen und Produkten elegant und zielführend, um Störgrößen sowie Ursachen für schlechte Qualität schnell zu identifizieren und abzustellen. Sie umfasst eine Reihe einfacher und mit geringem Aufwand durchführbarer Methoden, die insbesondere eine kontinuierliche Verbesserung von Prozessen und Produkten erlauben.
Urheberrecht
Stefan Moser
Einsatzmöglichkeiten
Die strukturierte Vorgehensweise von Shainin dient einer schnellen, zielgerichteten Untersuchung und Identifikation von Ursachen für abweichende Performance und Qualität. Typische Einsatzmöglichkeiten sind unter anderem:
Analyse der Ursachen für Beanstandungen bei Qualitätsprüfungen und für Reklamationen
Identifikation von Ursachen für Qualitätsabweichungen im Produktionsprozess
Aufdecken schädlicher externer Einflüsse durch Lieferketten oder Umfeldfaktoren,
Zeitliche Einordnung von Problemen und Vorkommnissen
Feststellen von Mustern, die mit dem Auftreten von unerwünschten Ereignissen korrelieren
Unterstützung des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses
Je nach Umfang, Größe und Komplexität des zu untersuchenden Produkts kann die Methode von einzelnen Personen oder im Team angewandt werden.
Ergebnisse
Multi-Vari-Chart mit Zeitreihen der Zielgrößen zur Identifikation von Streuungsmustern
Liste möglicher Kategorien von ursächlichen Einflussfaktoren für systematische Abweichungen
Plan zur weiteren Eingrenzung möglicher Fehlerursachen mit ausgewählten Methoden, um den betrachteten Prozess bzw. das betrachtete Produkt weiter zu analysieren
Handlungsempfehlungen für weitergehende Optimierungsmaßnahmen
Vorteile
Durch die systematische und fokussierte Problemformulierung kann die nachfolgende Untersuchung der Einflussfaktoren ebenfalls systematischer und strukturierter erfolgen.
Durch die aufeinander aufbauenden Methoden der Problemformulierung und Untersuchung (vgl. Bild 1) können Ursachen schneller und sicherer identifiziert werden. Die Fehlersuche erfordert dadurch deutlich geringeren Aufwand, sodass Qualitätskosten gesenkt werden.
Durch die effektivere und effizientere Herangehensweise bei der Ursachenidentifikation können die die Mitarbeiter:innen ihren Fokus auf die systematische Untersuchung und Optimierung richten.
Zeit, Budget, Mitarbeitereinsatz und Umfang der Untersuchungen können besser abgeschätzt werden, sodass sich die Planungssicherheit für Qualitätsaufgaben erhöht.
Durchführung: Schritt für Schritt
Die Performance von Prozessen und Produkten ist stets eine Momentaufnahme und unterliegt stetigem Wettbewerb. Wer sich nicht kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert, wird bald den gestiegenen Anforderungen des Marktes nicht mehr genügen. Dies betrifft genauso die intern gemessene Qualität von Prozessen: Sind diese nicht optimal, gefährdet dies den wirtschaftlichen Erfolg.
Einer erfolgreichen Prozessoptimierung geht immer eine gute Problemformulierung voran. Diese versucht, alle maßgeblichen Einflussfaktoren und Zielgrößen eines Prozesses zu identifizieren und zu gewichten. Shainin etablierte mit seinem Konzept der "Red X" bzw. dem Prinzip der "wenigen wichtigen und der vielen unbedeutenden Einflussgrößen" ("the vital few and trivial many") eine Methode, die dem Pareto-Prinzip ähnelt. Mittels dieser Methode kann strukturiert eine Vorauswahl der wichtigsten Einflussgrößen auf eine Zielgröße hin erfasst werden. Ist dies geschehen, können weitere Methoden aus dem Shainin-Werkzeugkasten (Bild 6) eingesetzt werden, um je nach Problemstellung die Ursachensuche zu optimieren.
Bild 1 zeigt Zusammenhänge und mögliche Abläufe für die Anwendung der Shainin-Methodik auf. In dieser Methodenbeschreibung werden die ersten Schritte bis zum Einsatz der ersten Methoden zur Identifikation von Fehlerursachen dargestellt.
Bild 1: Einordnung der Methode Streuungskarten in die Shainin-Methodik
Der Einstieg in die eigentliche Problemformulierung erfolgt mit Zeitreihendiagrammen in "Schritt 4: Analysieren Sie Zeitreihen und Streuungskarten!". Aus typischen Verlaufsmustern in den Streuungskarten werden Rückschlüsse auf die Art der Einflussfaktoren gezogen.
Dies liefert wertvolle Einsichten in die Art des Problemauftretens. Anschließend werden Schritt für Schritt mit weiteren Methoden die möglichen Ursachen eingeengt bis schließlich die Kernursachen identifiziert sind.
Die folgenden Schritte beschreiben die grundsätzliche Herangehensweise, um mit den Methoden von Shainin (und weiteren Methoden des Qualitätsmanagements) konkrete Qualitätsprobleme zu lösen oder einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu unterstützen. Da sowohl die möglichen Anwendungsfälle als auch die zur Verfügung stehenden Werkzeuge und Methoden sehr vielfältig sind, können im Folgenden nur der Rahmen des Vorgehens beschrieben und Optionen für konkrete Maßnahmen aufgezeigt werden.
Schritt 1: Klären Sie Auftrag und Zielvorstellung!
Die Anwendung der Shainin-Methodik setzt einen (Projekt-)Auftrag voraus, da sie längerfristig umgesetzt wird und Ressourcen benötigt. Entwerfen Sie gemeinsam mit Ihrem Team, Sponsor und Auftraggeber einen übersichtlichen, auf das Wesentliche beschränkten Business Case, um die Notwendigkeit Ihres Unterfangens zu unterstreichen. Methodische Alternativen sind der Toyota A3 Report oder der Project Canvas. Leitgedanken hierfür sind unter anderem:
Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihr / Projekt Ihre Aufgabe
Definieren Sie Ihre Ziele und den Zweck Ihres Unterfangens
Beschreiben Sie den Nutzen für Ihre Organisation
Adressieren Sie die Risiken, um diese frühestmöglich zu überwachen
Grenzen Sie Ihr Unterfangen ab. Was ist Teil der Aufgabe und was nicht?
Wer ist in Ihrem Team und wer hat welche Aufgabe, Rolle?
Wie überprüfen Sie Ihren Erfolg? Wie ist er messbar?
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Eine Konfliktanalyse identifiziert die Ursachen einer Konfliktsituation und ist damit einer der ersten Schritte im Konfliktmanagement. Oft sind es mehrere Aspekte, die bei einem Konflikt zusammen-wirken und die für eine konstruktive Lösung berücksichtigt werden müssen. Erst das Erkennen der Konfliktursachen ermöglicht es, die richtigen Maßnahmen zur Bewältigung zu ergreifen. [Weiterlesen]
Welche Art von Konflikten gibt es?
Es gibt acht unterschiedliche Konfliktarten:
Zielkonflikte
Methodenkonflikte
Rollenkonflikte
Ressourcenkonflikte
Bedürfniskonflikte
Glaubenssatzkonflikte
Haltungskonflikte
Kommunikationskonflikte
Die Ursachen 1 bis 4 (Ziel, Methode, Rolle und Ressource) sind sichtbarer bzw. leichter verhandelbar als die Ursachen 5 bis 8 (Bedürfnis, Glaubenssatz, Haltung, Kommunikation), die eher im Verborgenen liegen. Sie stehen außerdem selten für sich und werden in der Regel beeinflusst bzw. ausgelöst durch die Ursachen 5 bis 8. [Weiterlesen]
Was sind die Vorteile der Analyse von Konfliktursachen?
Die Einordnung eines Konflikts erleichtert die Suche nach einer passenden Lösung.
Die rationale Betrachtung der Konfliktursache kann den Teufelskreis gegenseitiger Beschuldigungen durchbrechen und eine konstruktive Lösung ermöglichen.
Es wird nicht unnötig Zeit und Energie in destruktiven Auseinandersetzungen vergeudet.
Wenn Konfliktursachen frühzeitig wahrgenommen und ggf. reduziert werden, können Ziele schneller und günstiger erreicht werden.