Menschen mit und ohne Behinderung befähigen – ein Praxisbeispiel Inklusion in Projekten – Chancen und Grenzen

Inklusion in Projekten – Chancen und Grenzen

Sie möchten in Ihrem Projekt inklusiv arbeiten, wissen aber nicht wie? Prof. Dr. Thomas Rosenthal stellt ein Praxisbeispiel vor, das typische Merkmale, Erfolgsfaktoren und Herausforderungen inklusiver Projekte zeigt, und gibt 8 Empfehlungen.

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Menschen mit und ohne Behinderung befähigen – ein Praxisbeispiel Inklusion in Projekten – Chancen und Grenzen

Inklusion in Projekten – Chancen und Grenzen

Sie möchten in Ihrem Projekt inklusiv arbeiten, wissen aber nicht wie? Prof. Dr. Thomas Rosenthal stellt ein Praxisbeispiel vor, das typische Merkmale, Erfolgsfaktoren und Herausforderungen inklusiver Projekte zeigt, und gibt 8 Empfehlungen.

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Mit der Inklusion in Projekten und im Projektmanagement beschreiten wir aktuell noch Neuland. Wie kann inklusive Projektarbeit gelingen? Dies ist die zentrale Fragestellung dieses Beitrags. Ausgehend von einem inklusiven Modellprojekt in der Sozialraumentwicklung und Alternskompetenz mit Menschen mit kognitiven Einschränkungen (Senior:innen über 50 Jahre) möchte ich auf folgende Aspekte eingehen:

  • Welche Kompetenzen benötigen Sie, um ein inklusives Projekt zu leiten?
  • Was können Sie als Projektleitung tun, wenn Sie Menschen mit Behinderung in Ihr Projekt einbinden möchten?
  • Mit welchen Herausforderungen müssen Sie rechnen?
  • Welche Chancen und Risiken sind mit inklusiver Projektarbeit verbunden?

Der Beitrag soll für das Thema sensibilisieren und Bedenken nehmen. Ich erörtere, welche Bedingungen für die Inklusion von Menschen mit Behinderung im Projektmanagement erfüllt sein müssen. Sie erfahren, wie Sie ein komplexes Projekt (mit regionalen Teams bzw. Projektgruppen und einem überregionalen Team bzw. Lenkungskreis) mit ehrenamtlich mitwirkenden Menschen mit Behinderung gestalten und inklusive Partizipation ermöglichen.

Zudem bekommen Sie praxiserprobte Handlungsempfehlungen, wie Sie eine inklusive Zukunftswerkstatt bzw. eine persönliche Zukunftsplanung methodisch-didaktisch im Rahmen eines inklusiven Projekts gewinnbringend einsetzen können. Aus dem Modellprojekt leite ich Merkmale und Erfolgsfaktoren für inklusive Projekte mit Menschen mit Behinderung ab und gebe Empfehlungen für eine gelingende inklusive Projektarbeit.

Das Recht auf Teilhabe

Ob in unternehmensinternen oder in organisationsübergreifenden, in technisch orientierten oder in sozial ausgerichteten Projekten – Menschen mit Behinderungen sind im Projektmanagement angemessen zu berücksichtigen und einzubeziehen. Dort, wo Projekte die Belange der Menschen mit Behinderungen tangieren, haben sie gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe.

Die UN-Behindertenrechtskonvention

Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-Behindertenrechtskonvention) trat in Deutschland 2009 in Kraft. Es konkretisiert die universellen Menschenrechte für Menschen mit Behinderungen und verdeutlicht, dass diese ein uneingeschränktes und selbstverständliches Recht auf Teilhabe besitzen.

Das Leitbild der Konvention ist die Inklusion: Menschen mit Behinderungen leisten einen wertvollen Beitrag zum allgemeinen Wohl und sollen aktiv an politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen mitwirken, insbesondere wenn diese sie unmittelbar betreffen. Der Grundsatz lautet daher: "Nicht ohne uns über uns."

Die Konvention verweist auf "die Achtung der dem Menschen innewohnenden Würde, seiner individuellen Autonomie, einschließlich der Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen, sowie seiner Unabhängigkeit." Damit verbunden ist "die volle und wirksame Teilhabe an der Gesellschaft und Einbeziehung in die Gesellschaft" (Die UN-Behindertenrechtskonvention, Artikel 3a sowie 3c).

Ein inklusives Modellprojekt

Im Rahmen eines dreijährigen Modellprojekts aus dem Bereich der Sozialraumentwicklung und Alternskompetenz konnte in Hamburg eine inklusive (personenzentrierte) Projektarbeit mit älteren Menschen (50+) mit kognitiven Einschränkungen etabliert werden.

Projektauftrag und Ziele

Der Projektauftrag und die dort genannten achtzehn Teilziele wurden nicht inklusiv entwickelt, sondern seitens des Auftraggebenden und der Projektkoordination erarbeitet – ohne Beteiligung der Menschen mit Behinderung. Diese kamen erst später hinzu. Sie sollten im Projekt auf verschiedenen Ebenen an der Realisierung der Projektziele mitwirken.

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