

Je später ein Fehler während der Software-Entwicklung entdeckt wird, desto teurer ist es, ihn zu beheben. Es lohnt sich deshalb, bereits in den ersten Projektphasen mit der Qualitätssicherung zu beginnen. Eine geeignete Maßnahme hierfür sind technische Reviews. Olivier Sutz beschreibt im ersten Teil seines Artikels, wie technische Reviews ablaufen, wer daran beteiligt ist und wo die Erfolgsfaktoren liegen.
Je später ein Fehler während der Software-Entwicklung entdeckt wird, desto teurer ist es, ihn zu beheben. Es lohnt sich deshalb, bereits in den ersten Projektphasen mit der Qualitätssicherung zu beginnen. Eine geeignete Maßnahme hierfür sind technische Reviews. Olivier Sutz beschreibt im ersten Teil seines Artikels, wie technische Reviews ablaufen, wer daran beteiligt ist und wo die Erfolgsfaktoren liegen.
Viele Organisationen prüfen erst in der Testphase, ob die von ihnen entwickelte Software den fachlichen und technischen Vorgaben entspricht. Sind diese Tests oberflächlich oder mangelhaft, werden manche Fehler erst während des produktiven Betriebs aufgedeckt. In diesen späten Stadien der Software-Entwicklung ist es sehr aufwändig und teuer, Fehler zu beheben. Es lohnt sich deshalb, Qualitätssicherungsmaßnahmen möglichst früh durchzuführen, am besten bereits schon vor der Testphase. Eine geeignete Maßnahme ist das "Technische Review" (hier: "Review"), das für die Prüfung von Dokumenten und Quelltexten eingesetzt wird. Verfügt eine Organisation über eine pragmatische Prüfplanung und ein reifes Projektmanagement, kann sie mit einem Review bis zu 25% der Gesamtprojektkosten eines Projekts einsparen.
In Teil 1 dieses Beitrags erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile ein Review hat und wie es in der Praxis abläuft. Ergänzend werden zwei alternative Prüftechniken vorgestellt: die Code Inspection und der Walk Through. Vorab wird kurz beschrieben, welchen Platz das Review im Qualitätsmanagement der Software-Entwicklung einnimmt. In Teil 2 werden die Voraussetzungen für effiziente Reviews beschrieben, außerdem werden die Einsparungen, die Reviews ermöglichen, anhand von Beispielen vorgestellt.
Die Elemente des Qualitätsmanagement-Systems (QMS) in der Software-Entwicklung sind:
Das Technische Review gehört zu den statischen Prüfungen und ist darauf ausgelegt, Fehler zu einem frühen Zeitpunkt zu erkennen (Bild 1).
Bild 1: Einbettung des Reviews im QM-System.
Das Review lehnt sich eng an die Design und Code Inspections an, wie sie von M. Fagan 1976 bei IBM Federal System Division eingeführt wurden. Die hier vorgestellte Methode orientiert sich an Freedman/Weinberg 1990.
Bei einem Review versucht ein Team von Gutachtern (Reviewer), in einem Dokument, Programm oder in einem anderen Software-Produkt sämtliche Fehler und anderweitigen Probleme zu identifizieren. Während einer formalisierten Review-Sitzung stellen die Gutachter ihre Erkenntnisse vor. Damit ein Review erfolgreich ist, müssen die Gutachter gut vorbereitet zur Sitzung erscheinen; d.h. sie müssen das Arbeitsergebnis, das ihnen vorgelegt wurde, gründlich geprüft und ihre Ergebnisse sorgfältig festgehalten haben. Die eigentliche Prüfung des Arbeitsergebnisses findet also in der Vorbereitungsphase statt; in der Review-Sitzung werden die Ergebnisse der Gutachter "lediglich" gesammelt und protokolliert. Der Autor des zur Prüfung vorgelegten Arbeitsergebnisses sucht anschließend gezielt nach Problemlösungen und setzt diese um.
Ein Review bietet folgende Vorteile:
Ein Review hat folgende Nachteile:
Bild 2: Ein Review unterteilt sich in sechs Schritte.
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Maud Schlich
05.11.2009