Gelassenheit bewahren, Souveränität wiederherstellen Wie Sie bei unfairen Angriffen gelassen kontern

Beim Statusreporting schnauzt Sie der Auftraggeber an: "Wie wollen Sie den Zeitverzug im Projekt bitte je wieder aufholen? Warum haben Sie das so lange geheim gehalten?" Nach so einer Verbalattacke bleibt einem oft die Luft weg – trotz bester Gründe, warum das Projekt aktuell in Verzug ist. Silke Weigang zeigt im Tipp, wie Sie gelassen kontern und das Gespräch wieder auf eine sachliche Ebene heben.

Management Summary

Download PDFDownload PDF

Gelassenheit bewahren, Souveränität wiederherstellen Wie Sie bei unfairen Angriffen gelassen kontern

Beim Statusreporting schnauzt Sie der Auftraggeber an: "Wie wollen Sie den Zeitverzug im Projekt bitte je wieder aufholen? Warum haben Sie das so lange geheim gehalten?" Nach so einer Verbalattacke bleibt einem oft die Luft weg – trotz bester Gründe, warum das Projekt aktuell in Verzug ist. Silke Weigang zeigt im Tipp, wie Sie gelassen kontern und das Gespräch wieder auf eine sachliche Ebene heben.

Management Summary

Wir empfehlen zum Thema Kommunikation
<1 Tag
17.07.2024
745,-
Mit knappen Kapazitäten viel erreichen

Zu viele Projekte, zu wenig Leute und dazu noch eine instabile Wirtschaftslage. Wie gelingt in der Praxis ein anpassungsfähiges Ressourcenmanagement? Mehr Infos

Sie präsentieren dem Lenkungsausschuss den aktuellen Projektstatus. Kaum haben Sie einige Zahlen dargestellt, hagelt es Vorwürfe von den ungehaltenen Abteilungsleitern: "Und Sie meinen, dafür würden Sie von uns grünes Licht erhalten?", "Wieso kommen Sie damit erst jetzt?", "Wie wollen Sie das Projekt je zu einem erfolgreichen Abschluss bringen?"

Ihnen bleibt die Luft weg, vielleicht steigt Ihnen die Röte ins Gesicht, um eine gute Antwort sind Sie bei so viel Kampfesstimmung verlegen – verständlicherweise! Damit sind Sie nicht allein. Oft fühlen wir uns trotz bester Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz in solchen Momenten komplett ausgehebelt.

Im Folgenden erläutere ich, wie Sie Ihre Gelassenheit wiedererlangen, Ihr Gegenüber in die Schranken weisen und zugleich für die weitere Zusammenarbeit gewinnen können.

Die Blockade verstehen – wieso holt sie uns alle ein?

Sie sind mitten in einer wichtigen Verhandlung mit dem Lenkungsausschuss, in einem anspruchsvollen Verkaufsgespräch oder einem entscheidenden Kommunikationsprozess – da plötzlich, der Satz, der Sie trifft… ein Angriff, Vorwurf, eine manipulative Taktik. Bewusst oder auch unbewusst von Ihrem Gegenüber eingesetzt. Und Sie? Statt gekonnt zu kontern in der totalen Blockade. Und weg ist die treffende Antwort, die Kreativität, die Flexibilität, die Sie sonst so auszeichnet. Warum bringt uns der Gesprächspartner da dermaßen in Stress?

Blockade ausgelöst von einem einzelnen Satz

Bild 1: Ein einzelner Satz kann uns z.B. in einer Diskussion aushebeln und zu einer totalen Blockade führen, Bildquelle: https://pixabay.com/

Zum Trost: Es geht uns allen so! Erfolgreichen Projektleitern, Geschäftsführern, Verkaufsexperten und Verhandlungsgewinnern – was uns an einem wunden Punkt, in einem wichtigen Wert oder einfach vollkommen überrumpelnd trifft, hebelt uns aus.

Wir kommen in Stress und damit in die Blockade, sind sozusagen blutleer im Kopf und bar jeder geeigneten Antwort. Es greift reflexhaft ein archetypischer Mechanismus, der uns in einer bedrohlichen Angriffssituation als Neandertaler das Überleben sicherte – manchmal auch heute noch. Nur sind der taktische Verhandlungspartner, gewiefte Abteilungsleiter oder der manchmal aggressiv, manchmal sogar manipulativ agierende Gesprächspartner ja keine Säbelzahn-Tiger – mögen sie uns in ihrer Wucht auch so vorkommen.

Durchatmen und Schutzschild aktivieren

Was Sie in dieser zunächst aussichtslosen Situation am besten tun? Erstmal durchatmen! Das ist das Wichtigste für gekonntes Kontern z.B. im aufgeregten Lenkungsausschuss. Atmen kehrt den archetypischen Mechanismus um und bringt Sauerstoff zurück in Ihren Organismus, und damit Lebendigkeit, Spontanität und Kreativität – die brauchen Sie jetzt!

Bringen Sie sich in (innere) Distanz: Von seeehr weit weg betrachtet, zeitlich oder perspektivisch in einen anderen Kontext gestellt, wie sieht der Angriff dann aus? Vielleicht verpufft er einfach im Universum oder prallt an Ihrem persönlichen Schutz-Schild ab.

Stellen Sie sich auch den Angreifer verfremdet vor: Er wird winzig klein, zappelt vorübergehend in einem Fischernetz oder Labyrinth oder entpuppt sich gar als Ihr persönlicher, kompetenter Berater mit Erfolgshonorar – hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Je mehr Sie in Bildern denken, desto wirkungsvoller.

Alle Kommentare (4)

Mike
Albien

Tatsächlich: Wer kennt das nicht? Da sind sie mal für einige Zeit nicht da (Urlaub, Krankheit, etc) und schon baut man ihr Team um oder entzieht wichtige Ressourcen und wundert sich dann, dass Termine nicht eingehalten werden können. Gegen solche und ähnliche Spielchen ist kaum ein Kraut gewachsen. Vielen Dank für die rhetorische Schützenhilfe durch diesen Artikel. Er hat zumindest einiges bei mir wieder in Erinnerung gerufen. Dieser Artikel landet in meiner Merkliste.

 

Silke
Weigang

Herzlichen Dank, Mike Albien, freut mich, wenn sich gleich praktische Anwendungsmöglichkeiten für Sie auftun. Sehr empfehlen möchte ich Ihnen ergänzend auch "Der Dreischritt der Improvisation. Souverän unerwartete Situationen meistern." hier im projektmagazin unter https://www.projektmagazin.de/artikel/souveraen-unerwartete-situationen-meistern_1127241 Beste Grüße, Silke Weigang

 

Oliver
Kreiter

Sehr schöner Artikel, vielen Dank für die hilfreichen Tipps! Ich möchte alerdings höflichst darauf hinweisen, dass weder die Autorin des Artikels noch der dieses Kommentars vom Homo neanderthalensis abstammt :-) :-)