

Mit Minsky Suitcase erstellt ein Team in kurzer Zeit eine oder mehrere fiktive Personen mit unterschiedlichen Charakteren. Diese dienen dazu, anschließend verschiedene Sichtweisen auf ein Produkt oder eine Problemstellung einzunehmen. Zur Erstellung der Charaktere dienen Koffer (Suitcases), in denen sich diverse (Reise-)Utensilien befinden. Die Teilnehmer interpretieren frei und kreativ die Inhalte der Koffer, um die Eigenschaften der fiktiven Personen zu beschreiben.
Mit Minsky Suitcase erstellt ein Team in kurzer Zeit eine oder mehrere fiktive Personen mit unterschiedlichen Charakteren. Diese dienen dazu, anschließend verschiedene Sichtweisen auf ein Produkt oder eine Problemstellung einzunehmen. Zur Erstellung der Charaktere dienen Koffer (Suitcases), in denen sich diverse (Reise-)Utensilien befinden. Die Teilnehmer interpretieren frei und kreativ die Inhalte der Koffer, um die Eigenschaften der fiktiven Personen zu beschreiben.
Erstellen fiktiver Charaktere zur Verwendung in weiteren Methoden wie Personas, Rollenspiele (z.B. in der Walt-Disney-Methode) oder zur Gegenüberstellung in der Customer Experience Journey.
Die fiktiven Charaktere können z.B. verwendet werden für:
Beschreibungen fiktiver Personen zur direkten Verwendung oder weiteren Bearbeitung
Bereitschaft der Teilnehmenden, sich auf eine kreative und ergebnisoffene Methode einzulassen.
Die Anwendung erfordert keine spezielle Qualifikation. Beim Einsatz in Gruppen ist für den Gesprächsleiter Moderationserfahrung hilfreich.
Mit gängigen Online-Lösungen zur synchronen Dokumentenbearbeitung können auch verteilte Gruppen mit dem Minsky Suitcase arbeiten. Hierzu benötigen alle Gruppenmitglieder den Zugang zum virtuellen Arbeitsbereich und einen den Anforderungen entsprechenden Arbeitsplatz (z.B. Headset, Ausrüstung für Videokonferenz).
Die Namensgebung geht zurück auf Marvin Minsky, der in seinem Buch "The Emotion Machine" sog. "Suitcase-Words" diskutiert (Minsky, Marvin: The Emotion Machine: Commonsense Thinking, Artificial Intelligence, and the Future of the Human Mind, 2007). Mit "Suitcase-Words" bezeichnet Minsky Worte wie z.B. "Bewusstsein", die keine einfache Bedeutung haben, sondern letztlich für umfangreiche Konzepte stehen und damit eine Vielzahl von Bedeutungen enthalten. Die Autoren von "The Design Thinking Playbook" übertrugen das Konzept der Suitcase-Words auf die Beschreibung von Personen und verwendeten die Metapher im wörtlichen Sinne, indem sie den Inhalt eines Koffers als Anregung zur Erstellung eines Charakters einsetzen (Lewrick, Michael; Link, Patrick und Leifer, Larry: The Design Thinking Playbook: Mindful Digital Transformation of Teams, Products, Services, Businesses and Ecosystems, 2018, Wiley).
Bereiten Sie zunächst eine oder mehrere Materialsammlungen vor. Jede Sammlung sollte:
Minsky Suitcases können anhand vollständig fiktiver Materialsammlungen erstellt werden. Alternativ suchen Sie konkrete Gegenstände für Ihre Materialsammlung, die eine entsprechende Kundengruppe oder Anwendergruppe widerspiegelt. Erste Materialsammlungen lassen sich in vielen Fällen durch einfachste Beobachtung oder online recherchieren.
Betrachten Sie die folgenden Tipps als Anregungen, um die eigene Kreativität zu wecken. Selbstverständlich dürfen Sie die folgenden Vorschläge auch ignorieren und nach Ihrer eigenen Intuition vorgehen!
Folgende Konstellationen sind bei der Anwendung der Methode möglich:
Im Folgenden gehe ich von nur einer Materialsammlung aus, um die Beschreibung zu vereinfachen.
Ihre Sammlung besteht aus einem alten Lederkoffer, der mit Inhalten eines Reisenden gefüllt ist: in einer kleinen durchsichtigen Tüte verpackte Waschartikel, etwas Alltagskleidung, Laptop und Tablet, ein Fachbuch über Coaching, ein Roman, Sonnencreme, ein Fotoapparat und ein Prospekt einer Versicherung. Diese Gegenstände geben einerseits Raum für kreative Interpretationen, andererseits geben sie bereits einen gewissen Rahmen vor.
Ideal ist eine Gruppengröße von drei bis fünf Personen, damit sich alle einbringen können und die Diskussionen in der Gruppe kurz bleiben. Minsky Suitcase eignet sich aber auch für größere Gruppen. Je nach Teilnehmerzahl ist es deshalb empfehlenswert oder sogar erforderlich, Untergruppen zu bilden, auch wenn nur ein einziger Koffer betrachtet wird. Die Untergruppen verwenden zwar alle denselben Koffer, erstellen aber ein jeweils eigenständiges Ergebnis.
Wenn Sie mit mehreren Koffern bzw. Materialsammlungen arbeiten, bilden Sie Untergruppen, so dass jede Untergruppe ihren eigenen Koffer hat.
Bitten Sie nun die Gruppe(n), den Inhalt des Koffers zu begutachten. Geben Sie hierzu ein Zeitfenster ("Timebox") von maximal zehn Minuten. Das verhindert, dass zu ausführliche Einzelinterpretationen stattfinden und sich einzelne Teilnehmende nach Abschluss der Begutachtung langweilen.
Die Gruppe(n) betrachten nun während der vorgegebenen Zeit die Gegenstände und treffen die ersten Mutmaßungen. Erinnern Sie die Teilnehmenden mit kurzen Hinweisen an die Zeitvorgabe, z.B. nach der Hälfte der Timebox und eine Minute vor Schluss der gesetzten Zeit.
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