Die Passion-Skill-Matrix ist ein visuelles Tool, mit dem Sie herausfinden, wo Ihre Stärken, Ihre Interessen und Ihr Potenzial liegen. Entwickelt wurde sie von Todd Cherches (siehe Abschnitt "Herkunft").
In seinem Buch "VisuaLeadership" beschreibt er die Methode und auch ihren Hintergrund: Viele Menschen stecken unglücklich in ihren Berufen fest (Cherches, Todd: VisuaLeadership: Leveraging the Power of Visual Thinking in Leadership and in Life, 2020). Dabei können sie in ihrem Job durchaus gut und produktiv sein. Trotzdem gibt es Handlungsbedarf. Denn wie wahrscheinlich ist es, dass diese Menschen in ihrem Job langfristig erfolgreich und gesund bleiben, wenn sie daran keine Freude finden?
Für eine Veränderung ist keineswegs immer ein Jobwechsel erforderlich. Wenn Sie Ihre Tätigkeiten in der Passion-Skill-Matrix verorten, ermöglichen Sie so Selbstreflexion, Selbsterkenntnis sowie persönliche Weiterentwicklung. Bereits einfache Veränderungen in der Arbeitsorganisation und Aufgabenverteilung können signifikante Verbesserungen bewirken.
Schritt 1: Erstellen Sie eine Liste Ihrer täglichen Aufgaben!
Bevor Sie mit der Erstellung der Matrix starten, müssen Sie zunächst herausfinden, womit Sie sich tagtäglich befassen. Im ersten Schritt notieren Sie also alle Aufgaben, denen Sie im Rahmen Ihrer Arbeit täglich nachgehen.
Wenn Sie die Matrix in der Gruppe erstellen, bietet es sich an, dass alle Beteiligten die Liste ihrer Tätigkeiten bereits vorab notieren. Wenn Sie die Passion-Skill-Matrix im Rahmen eines Zielvereinbarungsgesprächs mit Mitarbeitenden besprechen möchten, bitten Sie diese darum, die Liste ebenfalls vorab zusammenzustellen (siehe Abschnitt "Varianten").
Die Liste können Sie entweder im Rahmen eines festgesteckten Zeitraums erstellen (z.B. 30 Minuten) oder Sie notieren sich nach und nach Ihre Aufgaben, die im Laufe einer oder zwei Arbeitswoche(n) anfallen. Für diesen Zweck kann es hilfreich sein, entweder einen Zettel mit Stift auf dem Schreibtisch bereitzulegen oder Sie notieren sich Ihre Tätigkeiten in einem geeigneten Tool für digitale Notizen. Egal ob analog oder digital: Sie sollten in der Lage sein, diese Aufgaben so schnell und unkompliziert wie möglich festzuhalten.
Wenn Sie sich für Ihre Statusmeetings, wie z.B. Dailys oder Jour-Fixes Notizen angelegt haben, können Sie auch dort nach Tätigkeiten suchen, denen Sie regelmäßig nachgehen.
Notieren Sie nur Aufgaben, die Sie regelmäßig durchführen. Die Herausforderung dabei: Werden Sie nicht zu kleinteilig, indem Sie z.B. Teilaufgaben einer übergeordneten Aufgabe notieren. Daraus Konsequenzen abzuleiten ist schwierig, da sie Teil eines Ganzen sind und somit nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können. Vielleicht moderieren Sie beispielsweise gerne Veranstaltungen oder Meetings, bereiten sich aber nicht gerne inhaltlich darauf vor – beides wird unabhängig voneinander nicht funktionieren. Hier notieren Sie also die Aufgabe "Meetings moderieren". Umgekehrt gibt es Aufgaben, die durchaus in unterschiedliche Teilaufgaben aufgeteilt werden können. Vielleicht halten Sie z.B. nur ungern Präsentationen, haben aber Freude an der optischen Gestaltung von Inhalten. Das wären zwei Aufgabenbereiche, die auch allein für sich funktionieren. Notieren Sie hier also sowohl die Aufgabe "Präsentationen halten" sowie "Visualisierungen erstellen", anstatt beide Aufgaben in eine zu vereinen (z.B. "Präsentationen halten und Visualisierungen erstellen").
Eine Liste mit Aufgaben könnte folgendermaßen aussehen:
- Präsentationen halten (z.B. Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt)
- Meetings und Workshops moderieren (z.B. Design Thinking Workshop)
- Visualisierungen erstellen (z.B. Project Canvas)
- Berichte schreiben (z.B. Statusberichte)
- Projektkosten überwachen (z.B. mitlaufende Projektkalkulation)