Projekt Weihnachten 4.0 Der digitale Weihnachtsmann

Der digitale Weihnachtsmann

Weihnachtsmann Hermann sieht sich einer gewaltigen Veränderung gegenüber: Nicht nur soll er bald ohne sein liebes Rentier Rudolph auf Tour gehen, sondern auch sein Knecht Ruprecht arbeitet im Home Office. Da ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis das digitalisierte Weihnachtsgeschäft auch ohne ihn auskommt, oder? (mit Audio-Datei!)

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Projekt Weihnachten 4.0 Der digitale Weihnachtsmann

Der digitale Weihnachtsmann

Weihnachtsmann Hermann sieht sich einer gewaltigen Veränderung gegenüber: Nicht nur soll er bald ohne sein liebes Rentier Rudolph auf Tour gehen, sondern auch sein Knecht Ruprecht arbeitet im Home Office. Da ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis das digitalisierte Weihnachtsgeschäft auch ohne ihn auskommt, oder? (mit Audio-Datei!)

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Gut gelaunt betrachtet Weihnachtsmann Hermann die kleine Baumschule hinter seinem Häuschen am Nordpol. Die Tannen entwickeln sich gut, und außerdem bekommt er heute seinen neuen Schlitten! Endlich, denkt er sich, schließlich ist es schon Mitte September und somit höchste Zeit, die jährliche Tour vorzubereiten. Als er sich bückt, um den Stamm eines Bäumchens näher zu betrachten, spürt er einen Schmerz im Rücken. Kein Wunder, 150 Dienstjahre gehen an niemandem spurlos vorüber!

Trotzdem fühlt er sich fit. Nach seiner letzten Tour hatte er lange und gut geschlafen (bis kurz vor Ostern) und die Wehwehchen längst auskuriert, die er sich auf der Tour geholt hatte. Damals übersah sein Rentier Rudolph in einer verschlafenen Stadt im Norden Deutschlands einen Kirchturm und so landete das Gespann unsanft auf dem örtlichen Friedhof. Glücklicherweise hatte Hermann sich lediglich ein paar Rippen geprellt (und den Anzug ruiniert). Rudolph war wohlauf (bis auf den Schock). Aber der Schlitten war so ramponiert, dass er die Tour nur mit viel Mühe abschließen konnte.

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Bild 1: In einem verschlafenden Städtchen ereilte Weihnachtsmann Hermann ein Unheil.
© enriquelopezgarre - pixabay.com

Der neue Schlitten

Die Türglocke reißt ihn aus seinen Gedanken. In freudiger Erwartung öffnet Hermann die Haustür – und sein Lächeln erstirbt: Vor ihm steht Knecht Ruprecht, der so elend dreinblickt, als hätte man ihm soeben fristlos gekündigt. Mit einem Seitenblick deutet er auf einen undefinierbaren Gegenstand.

"Was ist denn das? Das sieht ja aus wie ein Ufo!" entfährt es Hermann. Das Gefährt ist flach, ca. fünf Meter lang sowie gut zwei Meter breit und glänzt metallisch. Es fehlen Zaumzeug oder irgendetwas anderes, das dazu dienen könnte, um Rudolph anzuspannen.

"Das Teil haben die eben geliefert, dein Schlitten für die diesjährige Tour, das 'Tefla Autonomobil XS'", sagt Ruprecht. "Er ist selbststeuernd, du könntest während des Flugs sogar schlafen. Also jetzt noch nicht, denn das Ding befindet sich erst in der Testphase. Nächstes Jahr soll so was auch für Nikolaus eingeführt werden, aber die fanden wohl, Weihnachten wäre erstmal wichtiger. Jedenfalls wurde entschieden, dass du es testest. 'Ambidexterity' nennen die da oben das."

Der Weihnachtsmann war verwirrt, hieß Ambidexterity nicht "beidhändige Führung"? Würde er Rudolphs Zügel nicht beidhändig führen, wäre er schon viel öfter abgestürzt! Ruprecht deutete Hermanns fragenden Gesichtsausdruck richtig: "Die meinen damit, dass wir in der Übergangszeit beides können müssen: Traditionell weiterhin mit dem von Rudolph gezogenen Schlitten umgehen können und gleichzeitig schon mit diesem Ding hier. Immerhin hat der Tefla auch einen Erste-Hilfe-Koffer für die Behandlung von Haustierbissen."

der Tefla
Bild 2: Hightech statt Rentier-Schlitten
© magdal3na - stock.adobe.com

"Kannst du nicht mal die Klappe halten!", entfährt es Hermann unwirsch. "Ich verstehe überhaupt nicht, wovon Du da redest, Ruprecht!" Der Knecht verstummt. Sofort schämt sich der Weihnachtsmann ob seiner Unbeherrschtheit und er lädt Ruprecht auf einen Becher Glühwein in seine Wohnküche ein.

Da erzählt ihm Ruprecht von dem gewaltigen Projekt zur Organisationsentwicklung, mit dem die da oben in den nächsten Jahren das Weihnachtsgeschäft digitalisieren wollen. Im Laufe des Abends wird ihnen klar, auf was für einen gewaltigen Change sie sich einlassen müssen, wenn sie ihre Jobs behalten wollen: Noch kurzfristigere Bestellungen sind der Anfang, enden könnte es bei unbemannten Schlitten, die einhergehen könnten mit rein virtuellen Auftritten bei den zu Bescherenden.

International Christmas Journal

Zwei Wochen zuvor hatte Weihnachtsmann Hermann nach dem Frühstück im "International Christmas Journal" geblättert. Das hatte er schon seit Jahrzehnten abonniert, wegen des grandiosen doppelseitigen und vielsprachigen Kreuzworträtsels. Zwar firmierte das Heft seit einem Jahr unter "Agile world of X-Mas today", aber daran wollte er sich nicht gewöhnen. Für Hermann blieb es das "International Christmas Journal".

Auch die Serie über Weihnachtsbräuche aus aller Welt las er immer mit Genuss. Auch wenn er nur noch für Deutschland zuständig war (seit der Reform der UWSCA (United World Santa Claus Assoziation) vor zehn Jahren). Das kleinere Einsatzgebiet passte ihm eigentlich ganz gut, schließlich war er ja auch schon etwas in die Jahre gekommen. Da er seinen Job liebte, wollte er keinesfalls schon in Rente gehen, wie Kollegen es teilweise schon nach 140 Jahren Dienstzeit taten. Da war ihm damals das Angebot von oben ganz gelegen gekommen.

Weihnachtsmänner als "Selbstentwickler 4.0"

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