Wege zum agilen Projektteam Gemeinsame Ziele setzen – Selbstorganisation im Team fördern

Selbstorganisation ist ein wesentliches Merkmal agiler Projektteams. Arbeitet Ihr Team noch nicht selbstorganisiert, möchten Sie es aber in diese Richtung entwickeln? Dann setzen Sie ihm gemeinsame Ziele! Stefan Hilmer zeigt, dass das zwar ein massives Umdenken in der Führung bedeutet, im Grunde jedoch nicht schwierig ist, wenn Sie nur einige wichtige Regeln beachten.

Download PDFDownload PDF

Wege zum agilen Projektteam Gemeinsame Ziele setzen – Selbstorganisation im Team fördern

Selbstorganisation ist ein wesentliches Merkmal agiler Projektteams. Arbeitet Ihr Team noch nicht selbstorganisiert, möchten Sie es aber in diese Richtung entwickeln? Dann setzen Sie ihm gemeinsame Ziele! Stefan Hilmer zeigt, dass das zwar ein massives Umdenken in der Führung bedeutet, im Grunde jedoch nicht schwierig ist, wenn Sie nur einige wichtige Regeln beachten.

Wir empfehlen zum Thema Agile
<1 Tag
26.06.2024
795,-
So gelingen Veränderungen unter hoher Auslastung

In diesem Workshop betrachten wir verschiedene Wege, wie Unternehmen Veränderungen unter Vollauslastung des Systems erfolgreich einleiten und umsetzen können. Mehr Infos

Agile Methoden gelten im Projektalltag als geeignetes Mittel, um dem Trend zu immer dynamischeren Märkten, komplexeren Produkten und schnelleren technologischen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Richtig eingesetzt können sie einen erheblichen Wettbewerbsvorsprung verschaffen. Eines der Kernkonzepte dabei lautet "Selbstorganisation". Im Projekt heißt das, ein selbstorganisiertes Projektteam zu schaffen.

Wie aber funktioniert das? In der Regel erfordert es ein massives Umdenken in der Führung, da selbstorganisierte Teams moderne Führungsqualitäten und Empowerment benötigen statt traditionelles Management. Führungskräfte stehen daher oft vor der Frage, wie sie einen solchen Kulturwandel in ihrem Umfeld voranbringen können. Einen Ansatz dafür möchte ich hier vorstellen: Gemeinsame Ziele setzen.

Wie von selbst zu besserer Teamleistung

Verfolgen zwei Personen jeweils ein eigenes Ziel und bittet die eine Person die andere um Hilfe, fühlt sich die andere automatisch in ihrer eigenen Zielerreichung behindert. Sie wird die andere Person folglich nicht uneingeschränkt unterstützen, die Hilfe bei steigendem Projektdruck möglicherweise verweigern oder schon die Anfrage abblocken. Das ist kein böser Wille und passiert in der Regel unbewusst.

Haben beide Personen dagegen ein gemeinsames Ziel, reagiert die um Hilfe gebetene Person anders. Sie weiß, dass sie durch die erbetene Unterstützung dem eigenen, weil gemeinsamen Ziel näherkommt – auch wenn der Projektdruck hoch ist. Gemeinsame Ziele führen also wie selbstverständlich zu einer besseren gegenseitigen Unterstützung, zu einer verbesserten Teamarbeit und damit zugleich zu einer besseren Teamleistung.

Um diese Verbesserung zu erreichen, müssen Sie als Projektleiter lediglich darauf achten, wie Sie Ziele gegenüber dem Team kommunizieren – den Rest regelt das Team in Selbstorganisation von allein. Dieser Ansatz klingt einfach, erfordert jedoch viel Disziplin – vom Team und insbesondere auch von Ihnen. Folgende Regeln sollten Sie dabei konsequent einhalten:

  • Weisen Sie ausschließlich gemeinsame Ziele zu.
  • Schreiben Sie den Erfolg immer dem gesamten Team zu.
  • Bei Misserfolgen übernimmt ebenfalls das gesamte Team die Verantwortung.

Gemeinsame Ziele zuweisen

Auch wenn die erste Regel einfach klingt, fällt ihre Umsetzung vielen Projektleitern schwer. Schließlich gehört es im traditionellen Projektmanagement zur Praxis, Ziele "herunterzubrechen". Oft wird dabei der alte römische Grundsatz "Divide et Impera" (Teile und herrsche) zitiert. Allerding waren die alten Römer eben die alten Römer. Moderne Leader herrschen nicht und müssen deswegen auch nicht teilen.

Alle Kommentare (1)

Dieter
Bertsch

Schöner Artikel mit vielen zutreffenden Punkten. Es klingt so einfach - könnte man als Manager nur die alten Gewohnheiten abstreifen...
&nbsp.
Die größte Schwierigkeit ist m.E. die Sache mit der gemeinsamen Verantwortung: Wir müssen doch sauber festlegen, wer was tut und wissen, wer dafür verantwortlich ist; insbesondere wenn es schief geht.
&nbsp.
Diana Larson nennt das Managementverhalten "Fantasy of individual blame." (Neben "Wishful thinking" und "Illusion of control" eines der drei immer wieder beobachteten Verhaltensmuster, die nicht verschwinden wollen.)
&nbsp.
Ich würde mir wünschen, die Leitsätze zu den drei Dimensionen "gemeinsame Ziele", "gemeinsame Erfolge" und "gemeinsame Verantwortung" würden mehr Beachtung finden.