Ein eigenes Startup im (Groß-)Unternehmen – ein Ort, an dem schnell und unabhängig von starren Hierarchien Innovationen entwickelt werden. Projektleiter und Management versprechen sich viel von dynamischen und agilen Subsystemen – z.B. Ideen und Produkte, die die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft des Unternehmens sichern sollen. Wenn dort Menschen aus der Startup- und Freelancer-Szene auf klassische Konzernmitarbeiter treffen, kann es aufgrund von unterschiedlichen Werten und Sichtweisen zu Missverständnissen oder Konflikten kommen.
Als Agile Coach in einem solchen Startup, auch „Corporate Startup“ genannt, stand ich genau vor dieser Herausforderung: Konzerndenken trifft auf agile Startup-Mentalität, kulturell und sprachlich unterschiedlich geprägte Kollegen müssen einen gemeinsamen Arbeitstakt finden, junge und erfahrene Mitarbeiter haben verschiedene Auffassungen von Prozessen und der Zusammenarbeit.
Wie geht man mit so einer Situation um? "Meinen" Weg vom Culture Clash hin zum Dialog, zu teambasierten Zielen und kultureller Veränderung beschreibe ich in diesem Beitrag.
Konzern gründete Startup – eine Bestandsaufnahme
Das Unternehmen
Das Startup mit Hauptsitz in Berlin gehört zu einem bekannten deutschen Medienkonzern mit etwa 15.000 Beschäftigten. Es entstand 2015 aus einem Kooperationsprojekt, welches in eine juristisch selbständige Einheit ausgegliedert wurde. Der Zweck des Startups war und ist, eine publizistische App (weiter) zu entwickeln, mit der eigene redaktionelle Beiträge und externe Quellen dem Nutzer personalisiert angeboten werden.
Die Mitarbeiter
Die initiale Belegschaft des Unternehmens wechselte aus dem Projekt der Muttergesellschaft in das neu geformte Unternehmen. Zu Beginn wurde das Entwicklerteam der App durch Mitarbeiter einer Agentur verstärkt, welche nach einiger Zeit durch feste und freie – auch konzernfremde – Mitarbeiter ersetzt wurden. Die Belegschaft des Startups ist mittlerweile auf ca. hundert Mitarbeiter angewachsen, wobei etwa die Hälfte am Hauptsitz arbeitet. Die übrigen Mitarbeiter verteilen sich auf sieben weitere europäische Standorte. Da der überwiegende Teil der Mitarbeiter nicht aus Deutschland kommt, ist die Unternehmenssprache überwiegend Englisch.
Im Alltag stoßen die nicht deutschsprechenden Mitarbeiter häufig auf Sprachbarrieren, da beispielsweise konzerninterne Portale nur auf Deutsch verfügbar sind, Veranstaltungen auf Deutsch abgehalten werden oder die persönliche Kommunikation mit anderen Teilen der Muttergesellschaft schwierig ist.
Die Unternehmensführung
Die Geschäftsführung des Startups setzt sich aus erfahrenen Konzernmanagern