Wenn Kollege KI im Meeting sitzt – und auch noch schlaue Dinge sagt

Kollege KI im Meeting: So profitieren Teams von Künstlicher Intelligenz im Meetingraum

Eine neue Generation fotorealistischer Avatare steht bereit: Das Fraunhofer IAO und B.REX haben digitale Kolleg:innen entwickelt, die zuhören, sprechen und mitdenken. Die KI-Avatare verändern die Meetingkultur und definieren Teamarbeit neu.

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Wenn Kollege KI im Meeting sitzt – und auch noch schlaue Dinge sagt

Kollege KI im Meeting: So profitieren Teams von Künstlicher Intelligenz im Meetingraum

Eine neue Generation fotorealistischer Avatare steht bereit: Das Fraunhofer IAO und B.REX haben digitale Kolleg:innen entwickelt, die zuhören, sprechen und mitdenken. Die KI-Avatare verändern die Meetingkultur und definieren Teamarbeit neu.

Stell dir vor: Du sitzt im Projektmeeting, die Agenda läuft, und plötzlich meldet sich dein Chef zu Wort – obwohl er sich letzte Woche in den Urlaub verabschiedet hat. Ein böser Spuk? Ein Deepfake? Weder noch: Sein digitales Ebenbild, ein KI-gesteuerter Avatar, übernimmt das Wort. Genau solche Szenarien will das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) mit seiner neuesten Entwicklung möglich machen. Gemeinsam mit der Digitalagentur B.REX haben die Forschenden eine neue Generation interaktiver, fotorealistischer Avatare geschaffen – die sogenannten Added Value Avatars, kurz AVA.

Vom "doofen" Chatbot zum virtuellen Teammitglied

Digitale Assistenten und Chatbots, die auf Websites monotone Standardantworten gaben, waren bisher selten eine Hilfe. Inzwischen aber sind KI-Avatare dank Sprachmodellen, 3D-Technologie und Wissenssystemen zu echten Interaktionspartnern geworden. So echt, dass man sich fragt, wann sie das erste Mal um eine Kaffeepause bitten.

AVA kann sprechen, zuhören, reagieren, und das nicht mit Standardphrasen, sondern kontextbezogen und mit Quellenangabe. Über Microsoft Teams lässt sich der Avatar direkt in Meetings einbinden, wo er Fragen beantwortet, Protokolle schreibt oder Wissen teilt. Das Ziel: KI-Avatare als verlässliche digitale Kolleg:innen, die Teams wirklich entlasten.

„Mit AVA und dem LAIA²-Modell schaffen wir einen neuen Standard für den Einsatz von KI-Avataren in Wirtschaft, Bildung und Gesellschaft“, sagt Dr. Steffen Braun, stellvertretender Institutsleiter am Fraunhofer IAO.

Sieben Stufen bis zum Super-Avatar

Was unterscheidet die Fraunhofer-Avatare von den zahllosen KI-Figuren, die einem auf Social Media begegnen? Die Forschenden wollten das messbar machen und haben eine Art Avatar-Führerschein entwickelt: das LAIA²-Modell (Level-based AI-Avatar Assessment). Es teilt virtuelle Akteure in sieben Reifegrade ein – von simplen Chatbots (Level 1) bis zu hochintelligenten adaptiven Systemen, die auf mehreren Plattformen gleichzeitig präsent sind (Level 7).

Ab Level 5 wird es spannend: Ein AVA gilt dann als digitaler Profi – fotorealistisch dargestellt, mit Sprachmodell, lokalem Wissenssystem und Anbindung an Kollaborationstools wie Microsoft Teams. Kurz gesagt: ein Avatar, der im Projekt nicht nur zuhört, sondern aktiv mitarbeitet.

Virtuelle Kolleg:innen mit Projektpotenzial

Das Einsatzspektrum liest sich wie eine To-do-Liste der Zukunft: Bürgerkommunikation, Schulungssysteme, Wissensmanagement oder Moderation von Workshops. Besonders spannend für Projektteams: AVAs könnten künftig Meetings begleiten, Ergebnisse strukturieren oder Expertenwissen bewahren, wenn erfahrene Mitarbeitende das Projekt verlassen. Wer heute schon mit hybriden Teams arbeitet, bekommt so vielleicht bald Zuwachs – digital, aber nicht minder effektiv.

Wettkampf der Avatare

In echter Fraunhofer-Manier wollen die Forschenden es genau wissen – und rufen 2026 bei der XR Expo Stuttgart die erste „Grand Virtual Avatar Challenge“ Europas aus. Dort treten KI-Avatare in moderierten Interaktionen vor Publikum und Fachjury gegeneinander an, um zu zeigen, wer branchenübergreifend am leistungsfähigsten, realistischsten und überzeugendsten agiert. Bewerbungen für Forschungsteams und Unternehmen sind bis zum 28. Februar 2026 möglich – per Mail an presse@iao.fraunhofer.de.

Avatar-Olympiade – das klingt für viele noch nach Science-Fiction. In der Realität könnte die Frage aber bald ganz pragmatisch lauten: Wann bekommt dein Projektteam sein erstes digitales Mitglied?

Mehr Infos und FAQs zu Added Value Avatars zum Nachlesen: https://www.iao.fraunhofer.de/de/leistungen/added-value-avatar-ava.html

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