

So einfach wie der Wandel vom "Sie" zum "Du" aussieht, ist er nicht. Tomas Bohinc gibt in seinem Artikel Tipps, wie Sie sich in Situationen verhalten können, bei denen Sie nicht wissen, ob ein "Sie" oder ein "Du" angebracht ist.
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So einfach wie der Wandel vom "Sie" zum "Du" aussieht, ist er nicht. Tomas Bohinc gibt in seinem Artikel Tipps, wie Sie sich in Situationen verhalten können, bei denen Sie nicht wissen, ob ein "Sie" oder ein "Du" angebracht ist.
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"Sie" oder "Du" – diese Frage habe ich mir schon oft gestellt. Sie sich auch? In manchen beruflichen Situationen bin ich mir bis heute unsicher, ob ich mein Gegenüber siezen oder duzen soll. IKEA und Apple haben das "Du" geschäftsfähig gemacht, und in deren Schlepptau haben Unternehmen, die sich ein jugendliches Image geben wollen, eine "Du"-Kultur in ihrer Organisation eingeführt. Gefühlt ist heute das "Du" die eher vorherrschende Umgangsform.
So einfach wie der Wandel vom "Sie" zum "Du" aussieht, ist er aber nicht. In diesem Beitrag gebe ich Ihnen Tipps, wie Sie sich in Situationen verhalten können, bei denen Sie nicht wissen, ob ein "Sie" oder ein "Du" angebracht ist.
Der Übergang vom "Sie" zum "Du" ist immer mit der Unsicherheit verbunden, ob man auf Zustimmung trifft. Das Kommunikationsquadrat von Schultz von Thun (siehe auch Kommunikation in virtuellen Teams. Teil 1: Herausforderungen und Lösungsansätze) erklärt, warum dies so ist.
Wir senden unseren Gesprächspartner:innen mit jeder Nachricht immer vier Botschaften:
Mit dem Anbieten des "Dus" senden wir die vier folgenden Botschaften: Auf der Sachebene sagen wir "Ich möchte dich mit "Du" und deinem Vornamen ansprechen." Auf der Ebene der Selbstkundgabe geben wir zu verstehen: "Ich bin ein Mensch, der Nähe zu dir möchte." Auf der Beziehungsebene äußern wir: "Ich bin mir unsicher, wie du zu mir stehst, und möchte dies klären." Und der Appell lautet dann: " Pflege eine freundschaftliche Beziehung zu mir!"
In dem Angebot, mit "Du" zu kommunizieren, schwingt immer auch ein Beziehungsangebot für einen freundschaftlichen Umgang miteinander mit. Das Angebot des "Dus" ist deshalb mehr als nur eine andere Form der Anrede. Es ist nur dann stimmig, wenn beide Seiten das Gefühl haben, in einer freundschaftlichen Beziehung zueinander zu stehen bzw. beide diese anstreben.
Als ich vor inzwischen 35 Jahren meine Berufslaufbahn begann, siezte man sich auch im Kollegenkreis. Das "Du" war die Umgangsform unter Arbeiter:innen und auf dem Bau, aber nichts für das Büro. Insbesondere in der Beziehung zu Vorgesetzten legte man gegenseitig Wert darauf, mit "Sie" angesprochen zu werden. Das "Sie" war ein Zeichen der Wertschätzung und des Respekts, das "Du" oft auch ein Zeichen von Geringschätzung – oder besonderer, im beruflichen eher seltener, Vertrautheit. Mit dem kollegialen "Du" drückte man aus, dass man eine besondere Beziehung hatte.
In den 1980er- und 1990er-Jahren wurde in den Unternehmen der damals noch jungen Informationstechnik das "Du" in der Beziehung unter den Kolleg:innen die Regel. Dafür gab es drei Gründe:
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und in gemischten Meetings
30.11.2022
In unserer Firma ist das DU üblich und ich fühle mich wesentlich wohler als in meiner alten Firma, in der die Regel galt "Du Arschloch lässt sich leichter sagen, als Sie Arschloch".
Vor allem in gemischten Meeting mit Kunden/Zulieferern =Sie und Kollegen/Vorgesetzen =Du ist es schwierig einen Weg zu finden, der nicht unangenehm ist
Danke für Ihre Erfahrungen
01.12.2022
Ihre Erfahrungen decken sich auch mit den meinen. Ich habe mich beim Du auch immer wohler gefühlt als beim Sie.
Schwierig ist es immer wenn das Verhältnis asymmetrisch ist wie bei Vorgesetzen oder Kunden. Hier ist man nach meiner Erfahrung mit dem "Sie" auf der sichereren Seite, selbst wenn es sich unangenehm anfühlt.