Mit transformationaler Führung die intrinsische Motivation wecken Warum wir mehr Leidenschaft und Begeisterung in Projekten brauchen

Warum wir mehr Leidenschaft und Begeisterung in Projekten brauchen

Leidenschaft ist ansteckend und macht Projekte erfolgreich, meint Susanne Nickel. Wie Sie mithilfe einer Begeisterungs-Inventur und drei einfachen Schritten für mehr Begeisterung bei sich und im Team sorgen, verrät die Autorin in diesem Tipp.

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Mit transformationaler Führung die intrinsische Motivation wecken Warum wir mehr Leidenschaft und Begeisterung in Projekten brauchen

Warum wir mehr Leidenschaft und Begeisterung in Projekten brauchen

Leidenschaft ist ansteckend und macht Projekte erfolgreich, meint Susanne Nickel. Wie Sie mithilfe einer Begeisterungs-Inventur und drei einfachen Schritten für mehr Begeisterung bei sich und im Team sorgen, verrät die Autorin in diesem Tipp.

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Die Augen des CEOs eines großen Unternehmens leuchten, während er bei einer weltweit gestreamten Veranstaltung über gelungene Kundenprojekte spricht. Voller Begeisterung schildert er zum Abschluss ein privates Erlebnis, das ihn so beeindruckt hat, dass er noch heute davon erzählt:

Mit meiner Familie zu Gast in einem hochpreisigen Restaurant wollten meine Kinder unbedingt "einfach nur Pommes" ordern. Doch dieses Gericht stand nicht auf der feinen Speisekarte. Der freundliche Kellner entgegnete auf Nachfrage: "Ja, natürlich kommen wir Ihrem Wunsch nach." 15 Minuten später aßen die Kleinen zufrieden ihre Fritten. Es war klar, dass diese nicht aus der heimischen Gourmetküche des Restaurants, sondern von einem bekannten Fast-Food-Anbieter stammten. Hier wurde ich überrascht und war extrem begeistert von so viel Kundenfokus. Wir brauchen mehr Menschen, die mit Leidenschaft und Engagement wirken.

Der CEO endet mit einem Lächeln auf dem Gesicht – ein Lächeln, das ansteckt.

Diese kurze Geschichte macht klar, warum wir mehr Begeisterung und Enthusiasmus in unseren Unternehmen und Projekten brauchen: Mit Begeisterung gewinnen wir doppelt. Begeisterte Führungskräfte und Projektleiter:innen haben selbst Freude bei dem, was sie tun, und stecken andere mit ihrer Begeisterung an. Sie erreichen ihre Leute nicht nur rational, sondern auch emotional. Das verbindet und schafft Engagement. Schon der heilige Augustinus wusste: "In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst."

Wandel zur transformationalen Führung

Bisher verlief Führung in Unternehmen oft eher wie ein Tauschgeschäft: Belohnung gegen Leistung. Die Führungskräfte schaffen Anreizsysteme für die Arbeitsleistung der Mitarbeitenden. Doch schon immer gab es auch besondere Vorgesetzte, die durch ihre Führung eine Transformation, also eine Veränderung der Mitarbeitenden herbeiführen konnten.

Mitte der 1990er Jahre untersuchte der Politikwissenschaftler James MacGregor Burns den Führungsstil von Führungskräften in der Politik und unterschied zum ersten Mal zwischen transaktionaler und transformationaler Führung. Nach seiner Analyse streben transaktional führende Politiker:innen danach, den Status Quo beizubehalten, während transformational orientierte wirklich Veränderungen bewirken wollen. Im Unternehmenskontext entwickelte der amerikanische Wirtschaftspsychologe Bernard Morris Bass die Untersuchungen von Burns weiter. Er gilt als Urheber des transformationalen Führungsstils in der Managementforschung.

In der modernen Führungswelt gewinnt das transformationale Führungsmodell, bei dem u.a. auch die Begeisterung und intrinsische Motivation eine große Rolle spielen, zunehmend an Bedeutung. Eine Führungskraft, die sich am transformationalen Führungsstil orientiert,

  • inspiriert und motiviert die Mitarbeitenden,
  • regt die Mitarbeitenden je nach Reifegrad intellektuell an,
  • gibt ihnen Freiräume und schafft so ein Klima der Eigenverantwortung,
  • formuliert klare Ziele und Erwartungen,
  • stärkt das Vertrauen in die Erreichbarkeit von Zielen,
  • schafft über attraktive Visionen und Ziele ein Gefühl der Identifikation,
  • macht klar, dass jede:r Einzelne im Unternehmen oder Projekt zum Erfolg beitragen kann.

Transformationale Leader beherrschen die Kunst der Inspiration: Sie erwecken mit einer fesselnden Vision und ihrer besonderen persönlichen Ausstrahlung Begeisterung. Dieses Charisma ist nicht zu verwechseln mit gutem Aussehen. Es geht im wahrsten Sinne des Wortes darum, was sie ausstrahlen: Die Leidenschaft für das, was sie tun.

Wie kann ich Leidenschaft und Begeisterung in Projekten transportieren?

Wer Projekte leitet und Menschen führt, weiß: Zahlen, Daten und Fakten sind wichtig. Sie führen aber nicht zum Tun! Um eine Veränderung zu erreichen, braucht es einen emotionalen Schub.

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Alle Kommentare (1)

Petra
Hart

Tatsächlich habe ich so eine Führungskraft. Unglaublich, aber wahr. Und das ist so erfüllend, ich kann es gar nicht beschreiben. Danke für diesen tollen Artikel- auch wenn mir die Wege zur eigenen Begeisterung noch mehr an Stoff brauchen. Aber es ist ein Anfang.