

Jüngere Generationen streben kaum noch Führungspositionen an. Aber wer führt dann die Projekte der Zukunft? Das Konzept Shared Leadership verspricht Abhilfe. Dieser Artikel gibt Ihnen Praxistipps an die Hand, mit denen die Umsetzung gelingt.
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Jüngere Generationen streben kaum noch Führungspositionen an. Aber wer führt dann die Projekte der Zukunft? Das Konzept Shared Leadership verspricht Abhilfe. Dieser Artikel gibt Ihnen Praxistipps an die Hand, mit denen die Umsetzung gelingt.
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Die Ansprüche und Wünsche der Beschäftigten an eine erfüllende Anstellung haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Gerade jüngere Generationen, wie "Millennials" und die "Generation Z", wünschen sich u.a. mehr Sinnhaftigkeit, flache Hierarchien und die Vereinbarkeit von Karriere und einem erfüllten Privatleben. Hinzu kommt: Nur die wenigsten streben aktuell noch eine Führungsposition im klassischen Sinne, also mit dem Fokus auf Delegation und Autorität, an und wollen in das Hamsterrad "Führung" einsteigen (Boston Consulting Group, 2020). Das stellt Unternehmen vor eine Herausforderung: Wer managt ihre Projekte, wenn die Generation der Baby Boomer den Arbeitsmarkt vollständig verlassen hat?
Kein Wunder also, dass sich das Führungskonzept "Shared Leadership" steigender Beliebtheit erfreut. Doch was genau verbirgt sich hinter Shared Leadership und wie profitieren Unternehmen und Mitarbeitende von dem Konzept? In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Modelle geteilter Führung ein, zeigen Vorteile sowie damit verbundene Herausforderungen und geben Ihnen Tipps für die Umsetzung an die Hand.
Um diesem Überblick ein menschliches Gesicht zu geben und Sie mit Praxiserfahrungen und Empfehlungen zu versorgen, haben wir darüber hinaus mit zwei Expertinnen gesprochen, die in Unternehmen mit unterschiedlichen Modellen geteilter Führung arbeiten – zum einen mit Stefanie Junghans, Co-Leaderin beim Softwarekonzern SAP, zum anderen mit Maria Symhoven, die bei metafinanz selbstorganisierte Teams fördert und selbst Teil eines selbstorganisierten Teams mit verteilter Führung ist.
Stefanie Junghans
Stefanie Junghans leitet zusammen mit Stephanie Fehringer seit 2021 die Organisationsentwicklung für den gesamten Bereich SAP S/4HANA beim Softwarekonzern SAP. Als Organisationsentwicklerin und Coachin unterstützt sie Unternehmen und Führungskräfte bei der Konzeption und Umsetzung neuer Arbeitsmodelle und der Implementierung von Co-Leadership in Organisationen. |
Maria Symhoven
Maria Symhoven arbeitet bei der metafinanz GmbH in einer agilen, selbstorganisierten Organisation mit 80 Teams und mit über 850 Mitarbeitenden. Ihre Rolle als Staff Development Manager umfasst sowohl disziplinarische Personalführung als auch die Befähigung der agilen Organisationsstruktur auf Individual- und Teamebene. Als systemische Coachin begleitet sie Teams und Mitarbeitende rund um die Themen Entwicklung, Führung und Team Empowerment. |
Immer mehr Unternehmen passen sich den Bedürfnissen ihrer Belegschaft an und läuten das Ende der Führung ein, wie wir sie kennen. So sind moderne Führungsmodelle, wie z.B. Shared Leadership, Co-Leadership und Topsharing mittlerweile keine Seltenheit mehr. Sie alle eint, dass die Führungsverantwortung nicht auf den Schultern einer Person liegt, sondern auf mindestens zwei Personen verteilt ist. Besonders zwei Modelle sind verbreitet:
Egal, ob es sich um ein Führungstandem oder ein selbstorganisiertes Team mit gemeinsamer Führungsverantwortung handelt: Es gibt Rahmenbedingungen, die in jedem Führungsteam transparent sein und von allen getragen werden müssen. Wie werden beispielsweise Entscheidungen gefällt? Wie planen, steuern und überwachen wir unser Projekt? Wer übernimmt welche Rolle in unserem Team?
Unter Shared Leadership verstehen viele die Verteilung der Führungsverantwortung auf zwei Personen. Wie genau sich die Tandems Arbeitszeiten und Verantwortlichkeiten in der Praxis aufteilen, ist dabei sehr unterschiedlich.
Shared Leadership bedeutet nicht zwangsläufig eine gleichmäßige Aufteilung der Arbeitszeit: Eine Vollzeitstelle kann zwar zu gleichen Teilen von zwei Personen ausgefüllt werden, denkbar ist aber auch, dass eine Person mehr Stunden übernimmt oder der Stundenumfang mehr als eine Vollzeitstelle umfasst. Das hängt davon ab, wie umfassend die Stelle ist oder welche Regelungen Vorgesetzte und Unternehmen vorgeben.
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