Das eigene Profil schärfen So bauen Sie mit Ihrer Körpersprache Brücken

So bauen Sie mit Ihrer Körpersprache Brücken

Auftraggeber, Projektmitarbeiter und andere Stakeholder überzeugen Sie neben Argumenten auch mit Ihrer Körpersprache, indem Sie mit dieser bewusst Brücken zu Ihrem Gegenüber schlagen. Das geht leicht und erfordert auch keine Verstellung.

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Das eigene Profil schärfen So bauen Sie mit Ihrer Körpersprache Brücken

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Auftraggeber, Projektmitarbeiter und andere Stakeholder überzeugen Sie neben Argumenten auch mit Ihrer Körpersprache, indem Sie mit dieser bewusst Brücken zu Ihrem Gegenüber schlagen. Das geht leicht und erfordert auch keine Verstellung.

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"Pflege deine Spleens!" empfahl mir mein Vater schon vor mehr als 40 Jahren. Warum das so wichtig ist, habe ich erst sehr viel später verstanden, nachdem ich mich als Coach und selbständig gemacht hatte. Denn dort bewegte ich mich von Anfang an mit zehntausenden Mitbewerbern auf dem gleichen "Spielfeld".

Weshalb sollte sich ein Kunde gerade für uns entscheiden?

Dass Verhaltensauffälligkeiten einem das Leben schwer machen können, war mir schon früh klar. In welchem Maße sie aber andererseits die Karriere fördern können, habe ich erst viel später verstanden, als ich zufällig einen alten Kunden wiedertraf.

Eine meiner Marotten war schon immer das "Grooven". So nenne ich es, wenn ich wie ein Boxer im Ring tänzele, um meinen Körper anzuregen. Denn es fördert nach statischen Belastungen, wie stilles Sitzen, extrem die Agilität des Bewegungsapparates. Ich tue das auch in der Öffentlichkeit. Als mich jemand in der Münchner Fußgängerzone ansprach mit "Du bist doch der, mit dem ich vor zehn Jahren im Seminar wie ein Boxer um den See getänzelt bin!?" habe ich gemerkt, das spezielle Bewegungsritual ist Gold wert. So wurde dieser Spleen zu meinem Markenzeichen.

Spleens machen uns leichter auffindbar

In Zeiten, in denen wir immer mehr auf die Kooperation mit Menschen angewiesen sind, spielt es eine große Rolle, ob sich die Menschen an uns, unsere Ticks und unsere Kernkompetenzen erinnern oder nicht. Vergessen sie uns oder fallen wir ihnen erst gar nicht auf, entgehen uns die interessantesten Projekte. Natürlich kann es nicht darum gehen um jeden Preis aufzufallen. Wir müssen uns auch keine überspannten Ideen zu Eigen machen, sondern uns lediglich auf unsere körpersprachlichen Stärken konzentrieren, denn diese machen uns unverkennbar.

Unsere Körpersprache ist ohnehin einzigartig

Jeder Mensch hat ein einzigartiges Körpersprache-Profil, das so differenziert ist wie unser Fingerabdruck. Die meisten Menschen trauen sich allerdings nicht, ihr Profil in der Öffentlich auszuleben. Daraus folgen Verspannungen und schlechte Laune, weil ein eingeschränktes Bewegungsrepertoire unsere Blutgefäße immer mehr abschnürt und damit ermüdet.

Doch es geht auch anders. Mit insgesamt vier Reglern können wir – wie ein DJ, der Musik mixt – unserer Körpersprache und damit unserer Wirkung ganz individuell Leben einhauchen: Der erste Schieber variiert zwischen klein- und großformatigen Bewegungen, der zweite zwischen druckvollen und sanften Aktionen, der dritte zwischen schnellen und langsamen Bewegungen und der vierte zwischen kontrollierten und freien Bewegungen. Im Folgenden gehe ich auf den ersten Regler ein.

Wer sich traut, auf den ersten Schieber (klein und groß) zuzugreifen, wird ganz einfach deswegen gesehen, weil wir alle darauf programmiert sind, dahin zu schauen, wo sich etwas verändert. Machen wir aber umgekehrt nur kleine oder nur große Bewegungen, wird das den Gesprächspartner*innen bald langweilen. Die individuelle Mischung macht’s!

Wie Menschen erfolgreich kooperieren können

Lassen Sie mich, um die Ausgangslage zu veranschaulichen, für einen Moment so tun, als gäbe es zwei Prototypen der Körpersprache – und diese würden sich auf einer Party kennenlernen. Der Eine bevorzugt beim Hände schütteln kleinräumige, vorsichtige und langsame Bewegungen (ich nenne ihn "den Sorgfältigen") und der Anderen geht am liebsten immer großräumig, druckvoll und schnell zur Sache ("der Energische").

Könnten wir in dieser Situation einen Blick in die Gesichter der Prototypen werfen, würden sich auch hier zwei verschiedene Welten auftun. Der energische Mechaniker beispielsweise starrt forschend, direkt und beherzt in die Augen seines Gegenübers, während z.B. der Software-Spezialist seine Augen auf die unendlichen Weiten des Universums einstellt. So driften zwei sehr unterschiedliche Kontakttypen im Laufe des Gesprächs nonverbal möglicherweise immer weiter auseinander.

Angepasst oder authentisch?

In jedem konstruktiven Gespräch dagegen bewegen sich die Protagonisten – sich ihrer individuellen Profile weiterhin bewusst – aufeinander zu. Der Energische nimmt etwas den Fuß vom Gas und der Sorgfältige löst die Handbremse ein wenig. Allerdings – und das ist ganz wichtig – sollten beide ihren Eigenarten treu bleiben.

Eine klassische Frage, die im Zusammenhang mit der eigenen Körpersprache immer wieder gestellt wird: "Soll ich im Kontakt mit anderen körpersprachlichen Typen meinem Stil treu-bleiben (authentisch) oder mich komplett anpassen – also verstellen?" Statt der beiden Extreme empfehle ich einen Mittelweg, auf dem sich optimalerweise beide dem jeweils anderen annähern.

Stimmige Körpersprache baut Brücken

Leider findet diese Art von aufeinander bezogener Kommunikation viel zu selten statt. Wer in Kommunikationssituationen mit Menschen vom scheinbar anderen Planeten körpersprachlich immer mehr in sein Lieblingsmuster verfällt, erschwert tragfähige Kontakte mit anders gearteten Menschen. Das fände ich persönlich sehr schade. Denn nichts belebt die Projekte, das eigene Leben und Netzwerk mehr als diverse Persönlichkeiten, die untereinander klarkommen. Machen Sie körpersprachlich doch einfach den ersten Schritt auf Ihr Gegenüber zu.

 

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