DMAIC ist eine strukturierte Methode zur systematischen und innovativen Problemlösung und Prozessoptimierung. Sie gliedert sich in fünf Phasen: Define (Definition der Problemstellung und Ziele), Measure (Datenerhebung und Analyse des Ist-Zustands), Analyze (Ursachenanalyse), Improve (Entwicklung und Umsetzung von Lösungen) und Control (Sicherstellung der Nachhaltigkeit). DMAIC verbindet datenbasierte Analysewerkzeuge mit einer klaren Zielausrichtung, um nachhaltige Verbesserungen effizient und nachvollziehbar umzusetzen.
DMAIC ist eine strukturierte Methode zur systematischen und innovativen Problemlösung und Prozessoptimierung. Sie gliedert sich in fünf Phasen: Define (Definition der Problemstellung und Ziele), Measure (Datenerhebung und Analyse des Ist-Zustands), Analyze (Ursachenanalyse), Improve (Entwicklung und Umsetzung von Lösungen) und Control (Sicherstellung der Nachhaltigkeit). DMAIC verbindet datenbasierte Analysewerkzeuge mit einer klaren Zielausrichtung, um nachhaltige Verbesserungen effizient und nachvollziehbar umzusetzen.
Urheberrecht
Stefan Moser
Einsatzmöglichkeiten
Optimierung bestehender Produkte: Identifikation von Prozess- und Produktions-Schwachstellen und Umsetzung gezielter Verbesserungen für bestehende Produkte
Effizienzsteigerung von Prozessen: Bestehende Abläufe werden auf Qualität, Effizienz und Kosten geprüft und systematisch optimiert
Troubleshooting: Ursachenidentifikation für akute Probleme und Entwicklung nachhaltiger Lösungen
Komplexitätsreduktion: Zerlegung von komplexen Prozessen und Zusammenhängen in überschaubare Elemente, um kritische Bereiche gezielt zu optimieren und besser zu verstehen
Integration mit Lean und anderen Ansätzen: Kombination mit Ansätzen wie Lean, um auch die Wertstrombetrachtung sind berücksichtigen
DMAIC ist integraler Bestandteil von Ansätzen wie Kaizen, der "Veränderung zum Besseren", und der Kontinuierlichen Prozessoptimierung.
Ergebnisse
Verbesserte Prozessleistung: Reduktion von Fehlern, Ausschuss oder Engpässen und erhöhte Effizienz im Ablauf
Erhöhte Produktqualität: Anpassung von Parametern zur Einhaltung von Spezifikationen und zur Steigerung der Kundenzufriedenheit
Kosteneinsparungen: Optimierung von Ressourcen, Materialverbrauch, Durchlaufzeit, ROI, und Arbeitszeit
Standardisierung: Einführung neuer oder überarbeiteter Arbeits- und Prüfanweisungen zur Sicherung der Verbesserungen
Bessere Entscheidungsgrundlagen: Fundierte Daten und Analysen als transparente und nachvollziehbare Basis für zukünftige Maßnahmen
Nachhaltige Prozessoptimierung: Etablierung von Prozessen, die kontinuierlich überwacht und angepasst werden können
Gestärkte Zusammenarbeit: Verbesserte Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb von Teams und mit externen Stakeholdern insbesondere durch methodische und strukturierte Zusammenarbeit.
Etabliertes Wissensmanagement: Erweiterung und Sicherung des Teamwissens durch systematische Dokumentation – etwa im ursprünglich aufgesetzten Business Case, durch methodenbegleitende Aufzeichnungen sowie die strukturierte Erfassung von Lessons Learned. Ergänzend unterstützt die Erstellung gezielter Schulungsunterlagen den Wissenstransfer für künftige Projekte.
Verankerung von Verbesserungen: Integration der Ergebnisse in die Unternehmenskultur und langfristige Sicherstellung durch Audits oder Reviews
Vorteile
Die fundierten Datenanalysen gewährleisten, dass Entscheidungen nicht auf Intuition und Annahmen, sondern auf belastbaren Fakten beruhen.
Die klare Prozessstruktur macht den erreichten Fortschritt objektiv transparent.
Die Methode lässt sich flexibel an alle Branchen und Problemstellungen anpassen.
Die erzielten Verbesserungen sind durch Integration der Ergebnisse in die Geschäftsprozesse langfristig gesichert und wirken nachhaltig.
Ideenaustausch und Zusammenarbeit der Beteiligten wird durch deren Einbindung gefördert.
Ungeeignete Ansätze werden frühzeitig erkannt und gestoppt.
Zielgerichteter Ressourceneinsatz und Prozessoptimierung steigern die Effizienz.
Die Einführung und beständige Verbesserung von Standards sichern die Prozessqualität.
Durchführung: Schritt für Schritt
DMAIC ist der Standardprozess für Six-Sigma-Projekte. Er besteht aus folgenden fünf Phasen:
Define: Identifikation und Definition des Problems sowie der Ziele als Grundlage für den weiteren Projektverlauf
Measure: Präzise Erfassung und Quantifizierung der Ausgangssituation zur Schaffung einer belastbaren Datenbasis als Referenz für begleitende Messungen in allen Phasen
Analyze: Identifikation und Verifizierung der Wurzelursachen durch systematische Datenanalyse
Improve: Entwicklung, Bewertung und Umsetzung von (kreativen) Lösungen, die die Wurzelursachen gezielt adressieren
Control: Sicherstellung der nachhaltigen Integration und Stabilität der Verbesserungen im operativen Alltag
Der DMAIC-Ansatz liefert einen umfangreichen Werkzeugkasten, der über 100 Methoden und Werkzeuge umfasst. In der Praxis wird meist nur eine gezielte Auswahl dieser Tools verwendet, um spezifische Aufgaben oder kleinere, zusammenhängende Problemstellungen zu bearbeiten – ein vollkommen legitimes und gängiges Vorgehen.
Allerdings ist DMAIC mehr als nur eine Sammlung von Methoden und Werkzeugen. Es folgt einer klaren Philosophie, die eine systematische und strukturierte Bearbeitung von Prozessen sicherstellt. Dieser Philosophie folgt auch der verwandte Ansatz DFSS (Design for Six Sigma) mit der Methodik DMADV (Design, Measure, Analyze, Define, Verify).
Six Sigma und DFSS basieren beide auf folgenden Prinzipien:
Strukturierte Vorgehensweise als Projekt in fünf Schritten (DMAIC oder DMADV)
Prozessorientierte und datengestützte Erkenntnisse
Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Kunden (Voice of the Customer, VOC)
Messbare Ergebnisse mit bewertbarem Nutzen
Daher wird im Kontext von DMAIC und DMADV prinzipiell nur dann von einem Projekt gesprochen, wenn die Aufgabenstellung eine Mindestdauer von etwa drei Monaten umfasst.
Ist DMAIC für die betrachtete Aufgabe geeignet?
DMAIC und DMADV basieren somit auf den gleichen Prinzipien und teilen viele Werkzeuge sowie Methoden. Der wesentliche Unterschied liegt in ihrem Fokus und Anwendungsbereich:
DMAIC zur Optimierung bestehender Prozesse
DAMIC dient dazu, bestehende Prozesse und Produkte zu optimieren. Die Methode konzentriert sich darauf, die Performance durch die Identifikation und Beseitigung von Schwachstellen und Störgrößen zu verbessern. DMAIC eignet sich, wenn ein bestehender Prozess bereits definiert ist und optimiert werden soll, beispielsweise zur Steigerung der Effizienz, Reduzierung von Ausschuss oder Verbesserung der Qualität.
DMADV für Innovationen
DMADV wird verwendet, wenn völlig neue Prozesse oder Produkte entwickelt werden sollen, da keine etablierten Strukturen vorhanden sind oder bestehende Ansätze nicht ausreichen. Dies ist bei Innovationsprojekten der Fall, wenn disruptive oder transformative Innovationen erforderlich sind, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Ebenso können neue Technologien oder Marktanforderungen völlig neue Ansätze erfordern.
DMADV fokussiert sich somit auf die Gestaltung neuer Lösungen, die von Grund auf den Kundenanforderungen (VOC) gerecht werden. Dies ist insbesondere der Fall, wenn bestehende Prozesse nicht anpassungsfähig oder wirtschaftlich nicht mehr tragfähig sind und eine grundlegende Restrukturierung erforderlich ist.
DMAIC oder DMADV?
Bild 1 zeigt eine systematische Entscheidungskaskade, mit der Sie überprüfen können, ob eine Problemstellung potentiell für ein DMAIC- oder DMDAV-Projekt geeignet ist. Prüfen Sie der Reihe nach folgende Kriterien:
Ist das Problem von Bedeutung?
Hängt das Problem von einem Prozess ab?
Sind der installierte KPI und seine Ergebnisse messbar?
Ist das Prozessergebnis reproduzierbar?
Gibt es bereits eine bestehende Lösung?
Nur dann, wenn Sie diese fünf Fragen bejahen, ist es sinnvoll, ein DMAIC-Projekt zu starten. Ansonsten sollten Sie ein Vorgehen nach DMADV erwägen.
Bild 1: Entscheidungskette für Wahl zwischen DMADV und DMAIC
Für die weitere Methodendarstellung konzentrieren wir uns auf den DMAIC-Ansatz.
Der DMAIC-Prozess profitiert von der Zusammenarbeit eines Teams mit vielfältigen und möglichst unterschiedlichen Perspektiven. Er stellt ein herausforderndes und aufwendiges Projekt dar. Schaffen Sie durch ein geeignetes Projektdesign den Rahmen, um das volle Potenzial dieses Vorhabens zu aktivieren. In der Phase "Define" (siehe unten, Schritt 1) erarbeiten Sie die zentralen Projektinhalte.
Die Darstellung der einzelnen Phasen folgt einem einheitlichem Schema:
Ziele
Kernbausteine
Empfohlenes Vorgehen
Rollen und Verantwortlichkeiten
Typische Methoden und Werkzeuge
Checkliste für den Abschluss
Meilenstein-Präsentation & Freigabe
Projektmanagement-Aspekte
Outputs
Typische Fehler
Dies ermöglicht es Ihnen selektiv jeweils nur die Aspekte herauszugreifen, die für Sie im Moment gerade wichtig sind. Für ein vollständiges Verständnis des DMAIC-Prozesses und der jeweiligen Phase sind jedoch alle Aspekte relevant.
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Eine Konfliktanalyse identifiziert die Ursachen einer Konfliktsituation und ist damit einer der ersten Schritte im Konfliktmanagement. Oft sind es mehrere Aspekte, die bei einem Konflikt zusammen-wirken und die für eine konstruktive Lösung berücksichtigt werden müssen. Erst das Erkennen der Konfliktursachen ermöglicht es, die richtigen Maßnahmen zur Bewältigung zu ergreifen. [Weiterlesen]
Welche Art von Konflikten gibt es?
Es gibt acht unterschiedliche Konfliktarten:
Zielkonflikte
Methodenkonflikte
Rollenkonflikte
Ressourcenkonflikte
Bedürfniskonflikte
Glaubenssatzkonflikte
Haltungskonflikte
Kommunikationskonflikte
Die Ursachen 1 bis 4 (Ziel, Methode, Rolle und Ressource) sind sichtbarer bzw. leichter verhandelbar als die Ursachen 5 bis 8 (Bedürfnis, Glaubenssatz, Haltung, Kommunikation), die eher im Verborgenen liegen. Sie stehen außerdem selten für sich und werden in der Regel beeinflusst bzw. ausgelöst durch die Ursachen 5 bis 8. [Weiterlesen]
Was sind die Vorteile der Analyse von Konfliktursachen?
Die Einordnung eines Konflikts erleichtert die Suche nach einer passenden Lösung.
Die rationale Betrachtung der Konfliktursache kann den Teufelskreis gegenseitiger Beschuldigungen durchbrechen und eine konstruktive Lösung ermöglichen.
Es wird nicht unnötig Zeit und Energie in destruktiven Auseinandersetzungen vergeudet.
Wenn Konfliktursachen frühzeitig wahrgenommen und ggf. reduziert werden, können Ziele schneller und günstiger erreicht werden.