IT-Projekte lenken - mit System

Navigationskompass für anspruchsvolle Projekte - Einfach, verständlich, systematisch - Mit Projektmanagement-Uhr

IT-Projekte lenken - mit System

Navigationskompass für anspruchsvolle Projekte - Einfach, verständlich, systematisch - Mit Projektmanagement-Uhr

Auf einen Blick

IT-Projekte lenken - mit System

Buchautor
Lent, Bogdan
ISBN
3528058838
Verlag
Vieweg Verlag
Seitenanzahl
384
Format
geb.
Preis
69,90 €
Jahr
2003

Zusammenfassung

Ein zuverlässiges, hervorragend strukturiertes und übersichtliches Navigationsinstrument und Projekthandbuch für IT-Projekte. Profitieren Sie von der in der Praxis bewährten Projekt-Lenkungsmethode, die im Buch vorgestellt wird. So erhalten Sie ein leicht verständliches und wirksames System zur Beeinflussung aller Erfolgsfaktoren. Einschliesslich des Faktors Mensch. Die Gliederung des Buches ist von der übersichtlichen und anschaulichen Methode abgeleitet. Ein kompaktes und verständliches Buch für die erfolgreiche Projektlenkung.

Aus dem Inhalt:

Das System: Lent Projektmanagement-Uhr - Ablauf der Managementprozesse von der Zielformulierung bis zur Projektbewertung - IT-Beschaffung, Earned-Value Analyse und Balanced Scorecard Projektbewertung - IT-Integration, Dokumentation, und Knowledegemanagement - Der Faktor Mensch: Mitarbeiter, Team, Konflikte, Kommunikation, Selbstmanagement, Führung - Teambildungs- und Konfliktlösungsstrategien - Methoden und Techniken zur Persönlichkeitsentwicklung

Über den Autor

Dr.-Ing. Bogdan Lent, erfahrener IT-Manager, leitet erfolgreich Projektmanagement-Unternehmen in der Schweiz, Deutschland und Polen (www.lent.ch).

(Quelle: Vieweg Verlag)

Rezension

Rezension von Dr. Georg Angermeier

Für eilige LeserInnen: Für Sie ist das Buch ganz sicher nicht geeignet.

Zeit muss man schon haben, um diesem Buch zum einen gerecht zu werden und zum anderen aus ihm Nutzen ziehen zu können.

Bogdan Lent hat nämlich nicht das Rad, sondern die Uhr neu erfunden. Und zwar die - markenrechtlich geschützte - "Lent Projekt Managementuhr", kurz "LPMu™"

Wer sich auf dieses Buch einlässt, muss also zudem die Bereitschaft haben, eine individuelle, vielleicht sogar eigenwillig zu nennende Interpretation von Projektmanagement zu akzeptieren. Einsteigern rate ich daher von vornherein ab, sich dieses Buch zu kaufen, bitte lesen Sie unbedingt zuerst eine einfache und orientierungsgebende Einführung in die traditionelle Sichtweise des Projektmanagement.

Für alle anderen hingegen ist das Lentsche System inspirierend, fragwürdig, anregend, diskussionswürdig, Reibungsfläche, provozierend, Augenöffner, Blödsinn, Offenbarung ...

Auf jeden Fall ist es ein originärer Beitrag eines eigenständig denkenden, fachlich hervorragenden und in der Praxis erfolgreichen Projektmanagers. Es ist also keineswegs leicht, ein treffendes Bild dieses Buchs zu skizzieren, da es je nach Blickwinkel in den unterschiedlichsten Farben erscheint.

Zunächst zum Grundprinzip des Autors und des Buches. Lent verwendet als Symbol seines Projektmanagementverständnisses die Uhr. Jede der zwölf Ziffern steht für eine Management-Aufgabe (Lent nennt sie Verfahren) innerhalb eines Projekts. Ergänzt werden diese zwölf Stunden durch sechs auf den Menschen bezogene Aufgaben, die in einem zweiten, inneren Kreis der LMPu angeordnet sind.

Die zwölf Hauptpunkte seines Schemas sind:
  • Zielverwirklichungsmanagement
  • Organisationsmanagement
  • Beschaffungsmanagement
  • Management von Ergebnissen, Terminen, Kosten
  • Qualitätsmanagement
  • Problemlösungsmanagement
  • Risikomanagement
  • Changemanagement
  • Integrationsmanagement
  • Knowledgemanagement
  • Dokumententationsmanagement
  • Balanced Scorecard
Die sechs, auf den Menschen fokussierten Führungsaufgaben sind nach Lent:
  • Human Resource Management
  • Teammanagement
  • Konfliktmanagement
  • Kommunikationsmanagement
  • Selbstmanagement
  • Führung

Jedem Punkt ordnet Lent eine "Uhrzeit" zu, so dass er schon gar nicht mehr von "Risikomanagement" spricht, sondern nur noch von "13:00 Uhr". Entsprechend finden sich in der Kopfzeile auch keine Seitenzahlen, sondern Uhrzeiten wieder. Als kleine Hilfe für den Leser gibt es unten in der Fußzeile noch kapitelweise nummerierte Seitenzahlen.

"Tickt Lent noch richtig?" wird man da spontan fragen. In der Tat muss man diese Herangehensweise zwiespältig bewerten. Einerseits ist es ein pfiffiger Einfall, die unüberschauberen und vielfältigen Facetten von Projektmanagement in ein alltägliches Symbol zu packen und damit eine Denk- und Merkhilfe zu geben. Andererseits fehlt die konsequente Fortführung der Symbolik. Die Verfahren sind nicht innerhalb dieses Zeitverlaufs einzusetzen, die Uhr muss beständig vor- und rückwärts laufen - nirgends ist zu erkennen, warum ausgerechnet die Führung nur um 6:00 Uhr früh erfolgen soll.

Bei genauer Betrachtung benutzt Lent das Uhrenschema auch weniger dazu, um die Assoziation mit einem Zeitablauf herzustellen, sondern eher als Ablenkung, um seine persönliche Gewichtung und Zusammenstellung der Projektmanagementmethoden nahe zu bringen, ohne auf Widerspruch zu stoßen. Nehmen wir als Beispiel 10:00 Uhr. Sie wissen nicht was 10:00 Uhr ist? Entschuldigung, für die Novizen und andere Ahnungslose verwende ich also die alte Bezeichnung: "Management von Ergebnissen, Terminen, Kosten". Dieser Bereich ist normalerweise unter dem Namen "Controlling" bekannt. Und wenn man sich den Inhalt dieser Stunde genauer betrachtet, dann steckt in ihr auch nur alter Wein in neuen Schläuche - oder soll man sagen alte Minuten in einer neuen Stunde? Die Maskerade soll wohl dazu dienen, die Rollläden, die sonst beim Wort "Controlling" ratternd herunterknallen, ein wenig länger offen zu halten. Dem, was Lent inhaltlich darin beschreibt, kann ich nur zustimmen. Von einer einfachen Darstellung der Earned Value Analyse bis zu einer guten Präsentationen der Meilensteintrendanalyse kann man sich höchsten beschweren, dass hier kein Verfahren zur Abnahme von Zwischenergebnissen beschrieben ist.

Ausgezeichnet finde ich den Feierabend nach 18:00 Uhr. Da geht es nämlich um die Balanced Scorecard. In der Einleitung zur Übersicht steht zwar noch "Risikomanagement", aber in Zeiten der Textverarbeitung sieht man über solche Copy-and-Paste-Peinlichkeiten gerne hinweg. Das wichtigste an diesem Kapitel ist seine Existenz, da mit ihm die Bewertung des Projekts und die Verbindung von Projekt und Unternehmensstrategie Eingang in die Methodik findet.

Zum Abschluss kann ich weder zum Kauf des Buches raten, noch von ihm abraten. Die Leser werden restlos von ihm begeistert sein oder es vollständig ablehen. Zu welcher Gruppe Sie gehören wollen, müssen Sie selbst entscheiden. Gut, dass man bei einer online-Bestellung vierzehn Tage Zeit hat, um sich für oder gegen den Kauf zu entscheiden.

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