So ergänzen sich Design Thinking, Lean Startup und agile Entwicklung Ein Methodenkanon für die Entwicklung digitaler Produkte

Methoden für digitale Produkte

Die Anforderungen an digitale Innovationen sind höher als bei der klassischen Produktentwicklung, z.B. muss nicht nur das Produkt kurzfristig verändert werden können, sondern auch das Geschäftsmodell dahinter. Dr. Jens Lehnen und Laurenz Kirchner nutzen dafür einen Kanon aus den state-of-the-art-Entwicklungsmethoden Design Thinking, Lean Startup und agile Produktentwicklung. Anhand eines Praxisbeispiels zeigen sie, wie die drei Methoden bei der Produktentwicklung harmonieren.

Management Summary

So ergänzen sich Design Thinking, Lean Startup und agile Entwicklung Ein Methodenkanon für die Entwicklung digitaler Produkte

Methoden für digitale Produkte

Die Anforderungen an digitale Innovationen sind höher als bei der klassischen Produktentwicklung, z.B. muss nicht nur das Produkt kurzfristig verändert werden können, sondern auch das Geschäftsmodell dahinter. Dr. Jens Lehnen und Laurenz Kirchner nutzen dafür einen Kanon aus den state-of-the-art-Entwicklungsmethoden Design Thinking, Lean Startup und agile Produktentwicklung. Anhand eines Praxisbeispiels zeigen sie, wie die drei Methoden bei der Produktentwicklung harmonieren.

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Noch vor wenigen Jahren war es üblich, dass Produktentwicklungen mehrere Jahre dauerten. Aufgrund der Schnelllebigkeit der Märkte muss das mittlerweile schneller gehen. Durch die hohe Dynamik verändern sich laufend die Anforderungen des Markts bzw. die Bedürfnisse der Kunden. Zudem sind die Einstiegshürden gesunken (geringere Finanzaufwendungen, Investitionsrisiken und Markteintrittsbarrieren), wodurch das Angebot gestiegen ist.

Für Unternehmen ist dies einerseits ein Vorteil, können sie doch schneller in neue Märkte oder Nischen eintreten, andererseits ist die Konkurrenz dadurch umso größer. Zudem benötigen sie eine enorme Flexibilität, um rasch auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren zu können.

Herausforderungen und Nachteile herkömmlicher Innovations- und Entwicklungsmethoden

Herkömmliche Innovations- und Entwicklungsmethoden wie der Stage-Gate Prozess bieten den Vorteil, dass sie im Unternehmen i.d.R. etabliert bzw. akzeptiert sind. Aufgrund der zuvor genannten Entwicklungen reichen diese allerdings nicht mehr aus. Traditionelle Methoden sind meist für kapitalintensive Herstellungs- oder Dienstleistungsprozesse ausgelegt. Deren vorrangiges Ziel ist es häufig, vorab die meisten Risiken auszuschließen und Fehler zu vermeiden – zu schwerwiegend wären sonst die Auswirkungen auf die umfangreichen Investitionen.

Dies hemmt allerdings den Entwicklungsprozess; es fehlt Raum für Kreativität oder Lernen aus Fehlern und Erfahrungen. Genau dies ist jedoch notwendig, um durch den Austausch mit dem Kunden wertvolles Feedback zu erhalten und die Produkte bzw. Services an den Bedürfnissen des Markts auszurichten.

Ein häufiges internes Problem ist die Abneigung gegenüber neuartigen Entwicklungsmethoden und externer Ideen (Stichwort: "Not Invented Here"-Phänomen). Wer allerdings Innovationen entwickeln möchte, die vom Markt auch angenommen werden, muss sich auch für Neuartiges öffnen.

Anforderungen an Methoden zur Entwicklung digitaler Angebote

Viele Innovations- und Entwicklungsmethoden sind veraltet und in ihrer Vorgehensweise zu wenig dynamisch. Dies wiegt besonders schwer bei der Entwicklung digitaler Angebote. Methoden sollten daher folgende Anforderungen erfüllen:

  • Flexibilität und Dynamik: Entwicklungsprojekte und -methoden müssen es den Unternehmen ermöglichen, auf rasant ändernde Kundenbedürfnisse flexibel und schnell reagieren zu können
  • Geschäftsmodellentwicklung: Um erfolgreich und langfristig am Markt bestehen zu können, sollte ein durchdachtes Geschäftsmodell vorhanden sein. Dies beinhaltet neben der Frage nach der Art des Produkts bzw. der Dienstleistung auch die Definition der Zielgruppe, Branche, Partner, Kosten und dergleichen.
  • Kontinuierliches Lernen: Die Entwicklung von Lösungsansätzen und Geschäftsmodellen muss bewusst so gesteuert werden, dass frühzeitig aus Fehlern gelernt werden kann – ansonsten kann auf etwaige Veränderungen der Rahmenbedingungen nicht flexibel reagiert werden
  • Disziplinierte Kreativität: Methoden zur Entwicklung digitaler Angebote sollten Kreativität fördern, um Neuartigkeit und Innovationskraft zu stärken

Es existieren verschiedene neuartige Methoden mit Fokus auf Kreativität und die Erzeugung spannender Resultate in kurzen Zyklen. Mit Design Thinking, Lean Startup und agiler Entwicklung (Scrum) stellen wir Ihnen nachfolgend drei state-of-the-art-Entwicklungsmethoden vor und zeigen, wie Sie diese kombinieren können. Sollten Ihnen diese drei Methoden bereits vertraut sein, können Sie gleich zum Kapitel "Verknüpfung der drei Methoden in der Produktentwicklung" springen.

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Alle Kommentare (3)

Dr. Borris
Orlikowski
Dr.

Schöner Beitrag, kurz und knapp mit guten Absprungstellen, um tiefer einzutauchen! Für mich eine gute Anregung zur Gestaltung von Entwicklungsprozessen in Unternehmen, die von sich sagen, dass sie "agil" werden wollen und mal von diesem oder jenem Tool gehört hätten.

Alfred
Mahringer
Dr.

Liebe Autoren !
Finde ich wirklich einen sehr gelungen Artikel. Ich sehe additiv dazu aber noch das Business Model Generation Framework "zwischen" Design Thinking und Lean StartUp. Wie ist da eure Position dazu?
Beste Grüße
fred

Lieber Fred, Danke für die Frage - mit Deinem Kommentar triffst Du natürlich voll ins Schwarze!

Ich mache fast ausschließlich Projekte für die Entwicklung von digitalen Angeboten. Da ist das Erarbeiten eines sehr klaren Wertversprechens und darauf basierenden Geschäftsmodells DIE wichtigste - und leider zu häufig vernachlässigte - Fragestellung .
Hierfür hat sich die Arbeit mit dem Business Model Canvas nach Osterwalder sehr bewährt. Wo man dieses Framework einsortiert, ist dabei meines Erachtens eher zweitrangig (für mich persönlich gehört es zum Lean Startup Werkzeugkasten)
Viele Grüße,
Laurenz