

Kennen Sie folgende Situationen? Sie haben die Aufgabe, ein TeamTeamEin Team ist eine Gruppe von Personen, die gemeinsam eine Aufgabe erledigen sollen. Meist besteht innerhalb des Teams keine formelle Hierarchie. Grundidee der Arbeit im Team ist das Zusammenwirken ergänzender Fähigkeiten und Fertigkeiten der Teammitglieder, um ein Ergebnis zu erreichen, das für jedes einzelne Teammitglied allein nicht leistbar gewesen wäre. für ein neues ProjektProjektEin Projekt ist ein einmaliger Geschäftsprozess , der von der Geschäftsführung der Trägerorganisation anhand eines Business Cases genehmigt wird, von einer temporären Organisationseinheit gemanagt wird, ein spezifiziertes Werk erstellt und dieses zu einem definierten Termin und zu vorgegebenen Kosten zur Abnahme an einen Kunden liefert. zusammenzustellen. Bei den meisten Mitarbeitern haben Sie keinerlei Zweifel, dass es die richtigen Leute sind, aber in einem Fall sind Sie sich nicht wirklich sicher, ohne diese Skepsis objektiv begründen zu können. Am ehesten könnten Sie sagen, dass Sie ein "ungutes Gefühl" haben - aber das ist natürlich kein akzeptables Argument.
Oder: Sie sitzen in einem Meeting und hören Ihren Kollegen eine Weile zu. Plötzlich werden Sie unruhig, ihr Magen drückt und Sie wissen nicht warum. (Am Essen liegt es nicht.) Sie schieben diese Störung beiseite und konzentrieren sich wieder aufs Zuhören. Doch die Unruhe und der Bauch melden sich wieder. Ihnen schießt ein vager Gedanke durch den Kopf, dass irgendetwas noch nicht stimmt. Aber was? Solange Sie das nicht wissen, brauchen Sie gar nicht erst anfangen, Ihre Kollegen damit zu belästigen.
Diese kurz skizzierten Eindrücke sind mögliche Erscheinungsformen Ihrer Intuition sowie der jeweiligen Reaktion darauf. Intuition erweckt den Eindruck, den professionellen Handlungsablauf zu stören und lädt dazu ein, diese Wahrnehmungen möglichst schnell zu verdrängen. Was ist in diesem Zusammenhang ein effektives Vorgehen? Die Störungen zu vergessen oder ihnen nachzugehen? Die einzig sinnvolle Antwort liegt in einem Sowohl-Als-Auch, da weder Intuition noch Rationalität immer hilfreiche Informationen liefern.
Was verstehe ich im Folgenden unter Intuition? Hier eine Definition, die die verschiedenen Aspekte von Intuition beschreibt:
Da Intuition unter anderem auf unserem Erfahrungswissen basiert, laufen wir Gefahr, durch Erfahrung verzerrte Fehlentscheidungen zu treffen. Wir neigen dazu, aktuelle Situationen unbewusst vor dem Hintergrund unserer Erfahrung zu interpretieren. Oftmals ist dieses Vorgehen nützlich, aber manchmal führt es auch zu Irrtümern: Wenn die aktuelle Situation in entscheidenden Details von der Erinnerung abweicht, laufen wir Gefahr, eine unpassende Standardlösung abzurufen. Da wir dies nicht bewusst tun, sondern aus unserem Gefühl heraus, sind schnell Fehler entstanden, die - je nach Situation - fatale Folgen haben können. Es ist also keineswegs zu empfehlen, Intuition bedingungslos zu folgen. Ein professionelles Vorgehen besteht darin, die "Eingebung" gegebenenfalls kritisch zu prüfen.
"Aber" - denken Sie jetzt vielleicht - "wäre es nicht besser, die Intuition ganz abzustellen?" Der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick prägte den Satz "wir können nicht nicht kommunizieren". Er meinte damit, dass auch Schweigen oder eine kommunikative Situation zu verlassen oder gar nicht erst aufzunehmen beim Anderen eine Interpretation auslöst und somit Kommunikation darstellt. Analog verhält es sich mit der Intuition: Unsere neurologische Struktur macht es unmöglich, dass unsere rationalen Prozesse von Emotionen und Intuitionen freigehalten werden. Das Wesentliche ist also: Diese scheinbar irrationalen Anteile bilden eine wichtige Grundlage unseres Denkens und Handelns, mit all ihrem Potenzial und ihren möglichen Fehlerquellen. Aus diesem Grunde ist es wichtig, Intuition zu fokussieren und zu professionalisieren.
Die Professionalisierung von Intuition umfasst also die Reduktion intuitiver Fehlurteile und die Optimierung nützlicher intuitiver Entscheidungen und Handlungen. Professionalität im Handeln und Denken wird erst durch eine ausgewogene Balance aus Rationalität, Emotionen und Intuition möglich. Diese Balance ist auch die Grundlage erfolgreicher Entscheidungs- und Analyseprozesse, in der bislang Rationalität das beherrschende Paradigma ist.
Die Balance besteht erstens darin, unsere sinnliche Wahrnehmung wieder ins Boot zu holen. Die akademischen Ausbildungen, die wir durchlaufen haben, führten (metaphorisch gesprochen) dazu, unser Gehirn vom Rest unseres Körpers abzutrennen. Bauchgefühle, Herzklopfen, Muskelverspannungen und ähnliches wurden irrelevant für die Arbeit, weil es scheinbar nichts mit unserer Rationalität zu tun hat.
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