Damit Projektarbeit nicht krank macht So halten Manager ihre Teams gesund und leistungsfähig

Wer nicht gesund ist, kann nicht das leisten, wozu er im Grunde fähig ist. Damit ein Projektteam auf Dauer leistungsfähig bleibt, müssen die Arbeitsbedingungen so gestaltet sein, dass die Mitarbeiter zwar angespornt, aber nicht überfordert werden – denn dauerhafte Überforderung gefährdet die Gesundheit, und Unterforderung senkt die Leistung. Jan Schneider erläutert in seinem Beitrag, wie das PM-Instrumentarium gezielt eingesetzt werden kann, um die Arbeitssituation zu verbessern.

 

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Damit Projektarbeit nicht krank macht So halten Manager ihre Teams gesund und leistungsfähig

Wer nicht gesund ist, kann nicht das leisten, wozu er im Grunde fähig ist. Damit ein Projektteam auf Dauer leistungsfähig bleibt, müssen die Arbeitsbedingungen so gestaltet sein, dass die Mitarbeiter zwar angespornt, aber nicht überfordert werden – denn dauerhafte Überforderung gefährdet die Gesundheit, und Unterforderung senkt die Leistung. Jan Schneider erläutert in seinem Beitrag, wie das PM-Instrumentarium gezielt eingesetzt werden kann, um die Arbeitssituation zu verbessern.

 

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Gestresste Projektleiter und überlastete Mitarbeiter - das hat wohl jeder in der Projektarbeit schon erlebt. Die Anforderungen an die Beteiligten sind hoch: Häufig wechselnde Aufgaben, Termindruck und Planungsunsicherheit gehören zum Alltag. Aber die Projektarbeit bietet auch zahlreiche Vorteile: So haben die Mitarbeiter z.B. viel Gestaltungsfreiheit, es gibt wenig Routine und man arbeitet im Team.

Damit die Projektarbeit erfolgreich sein kann, ist es wichtig, dass sich diese Faktoren ausgleichen. Die Balance motivierender und hemmender Einflüsse begünstigt nicht nur die Leistungsfähigkeit des Teams, sondern wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit der einzelnen Mitarbeiter aus. Im Folgenden erfahren Sie, wie sich die Arbeitsbedingungen in Projekten so gestalten lassen, dass Leistung und Gesundheit dauerhaft und effektiv unterstützt werden.

Die Arbeitssituation in Projekten

Die Arbeitssituation in Projekten unterscheidet sich wesentlich von der in der Linie. Mitarbeiter in Projekten müssen sich immer wieder mit neuen Themen befassen und in kurzer Zeit in diese einarbeiten. Erfahrungen und Fachwissen haben eine relativ kurze Halbwertszeit, weshalb es wichtig ist, über methodische Kompetenzen zum Erwerb und Entwickeln von Wissen zu verfügen. Viele Projektaufgaben sind wenig strukturiert, für sie existieren noch keine Lösungswege oder zumindest bedeutet die Lösung keine Routine. Die Projektarbeit erfordert somit eine ausgeprägte Problemlösungsfähigkeit. Zugleich ist die Unsicherheit relativ hoch. Anforderungen und Ziele verändern sich während des Projektverlaufs häufig, weil Konkretisierungen und Anpassungen vorgenommen werden.

Da Projektaufgaben zeitlich begrenzt sind, müssen sich die Mitarbeiter immer wieder in neuen Teamstrukturen zurechtfinden. Ist die Projektaufgabe beendet, geht das Team meist ebenso abrupt wieder auseinander wie es zusammen gekommen ist. Dadurch werden die sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz instabiler. Oft arbeiten Mitarbeiter gleichzeitig in mehreren Projekten und müssen Aufgaben und Abläufe eigenverantwortlich organisieren.

Trotz dieser Beschwernisse ist die Arbeit in Projekten für viele Mitarbeiter sehr attraktiv. Im Vergleich zur herkömmlichen Linienorganisation bieten Projekte viele Chancen und Vorteile, z.B. größere Freiräume für kreatives Arbeiten sowie die Möglichkeit, viele verschiedene Kompetenzen einzubringen und sich neues Wissen anzueignen.

Viele Mitarbeiter und Organisation stellen diese positiven Aspekte in den Vordergrund. So ergibt sich jedoch nur ein unvollständiges Bild der Arbeitssituation. Erfahrene Projektmitarbeiter kennen auch die Schattenseiten: Leistungsdruck, Terminenge und Planungsunsicherheit lasten auf den Mitarbeitern, machen oft Überstunden erforderlich und führen zu Erschöpfung.

Viel Leistung - hohes Gesundheitsrisiko

Latniak und Gerlmaier (2006) haben die psychische Belastungssituation in der Projektarbeit untersucht und hierfür sieben Projektgruppen aus vier Unternehmen der IT-Industrie 16 Monate lang begleitet. Zwei zentrale Ergebnisse dieser Studie lassen sich zusammenfassen:

  • Die Mitarbeiter in den Projekten litten bis zu viermal häufiger an psychosomatischen Beschwerden (z.B. chronische Müdigkeit, Nervosität, Schlafstörungen und Magenbeschwerden) als der Durchschnitt der Beschäftigten in Deutschland.
  • Stressphasen von mehr als acht Wochen führten zur Zunahme chronischer Erschöpfung - ein Indikator für Burnout-Erkrankungen. Rund 40% der Befragten wiesen deutliche Anzeichen eines Burnouts auf, etwa 30% berichteten, dass sie nur mit Schwierigkeiten von der Arbeit abschalten und sich erholen könnten.
    (Siehe hierzu auch "Burnout oder die große Erschöpfung. Teil 1: Wie Sie Signale rechtzeitig erkennen und gegensteuern", Ausgabe 19/2006; "Burnout oder die große Erschöpfung. Teil 2: Vorbeugen und Heilen", Ausgabe 21/2006).

Diese Ergebnisse machen deutlich: Die Arbeit im Projekt wirkt sich zwar positiv auf die Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter aus, birgt aber auch gesundheitliche Risiken. Diese beiden Aspekte sind sehr eng miteinander verknüpft. So ist die erste Phase eines Burnouts z.B. dadurch gekennzeichnet, dass sich der Mitarbeiter engagiert in die Arbeit stürzt, ausdauernd auf einem hohen Leistungsniveau arbeitet und andere Bedürfnisse (z.B. nach Erholung, Freizeit oder Schlaf) vernachlässigt.

Anforderungen können Projektmitarbeiter motivieren oder belasten

Die Ambivalenz der Projektarbeit zeigt sich auch in anderen Aspekten. Projektaufgaben stellen an das Team auf fachlicher und sozialer Ebene vielfältigste Anforderungen. Die Mitarbeiter können diese Anforderungen als Herausforderung erleben; dann steigt ihre Motivation und Zufriedenheit. Es gibt aber auch Anforderungen, welche die Mitarbeiter überfordern, wenn die notwendigen Rahmenbedingungen für die Projektarbeit nicht gegeben sind. In diesem Fall wirken die Anforderungen belastend und führen zur Erschöpfung. In Tabelle 1 ist aufgeführt, welche Faktoren Projektmitarbeiter motivieren und welche sie belasten.

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