Projektmanagement in der Automobilindustrie
Projektmanagement in der Automobilindustrie
Auf einen Blick
Projektmanagement in der Automobilindustrie
Zusammenfassung
In diesem Buch werden Anforderungen an das Projektmanagement in der Automobilindustrie anschaulich analysiert, Erfolgsfaktoren identifiziert sowie Methoden für Definition, Planung, Steuerung und Abschluss einzelner, mehrerer und unternehmensübergreifender Projekte anhand konkreter Beispiele dargestellt. Mehr als 260 Abbildungen und Tabellen helfen dem Leser, die Zusammenhänge und Methoden schneller zu erfassen und umzusetzen.
Rezension von Dr. Georg Angermeier zur 1. Auflage
Für eilige LeserInnen: Für alle Maschinenbauer und alle, die von den Erfahrungen des Maschinenbaus lernen wollen.
Gibt es ein branchenspezifisches Projektmanagement? Ja und Nein! Projektmanagement per se gilt für alle Branchen und alle Projektarten. Aber die jeweilige Konkretisierung der Methoden, ihre Kombination mit anderen Managementbereichen (wie z.B. dem Qualitätsmanagement) und die Priorität der vielen verschiedenen Aspekte (z.B. ist Termintreue wichtiger oder Kostentreue?) ist halt doch von Branche zu Branche, von Projekttyp zu Projekttyp und von Unternehmen zu Unternehmen sehr verschieden.
Mit "Projektmanagement in der Automobilindustrie" schließen die Autoren eine Lücke in der Fachliteratur. Bisher gibt es viele Bücher über Bauprojektmanagement und unzählige Bücher über Projektmanagement in der Softwareentwicklung. Daneben hier und da mal ein Buch über FuE-Projekte oder andere Projekttypen. Für Maschinenbau oder noch spezieller für Automotive fehlten bisher die Fachbücher nahezu gänzlich.
Um so erfreulicher ist es, dass zwei ausgewiesene Branchenkenner und professionelle Projektmanager sich an die schwierige Aufgabe gemacht haben, für das hochkomplexe Umfeld der Automobilindustrie den gesamten Spannungsbogen vom Einzelprojektmanagement bis hin zum Cross Company Planning in einem Buch zu durchlaufen.
Hab und Wagner gelingt es, die vielfältigen Aspekte überraschend einfach und klar nacheinander abzuarbeiten und dennoch die Schwierigkeit und Größe der zu bewältigenden Aufgaben transparent werden zu lassen.
Die Stärke ihrer Darstellung ist dabei weniger das einzelne Detail, sondern mehr die Zusammenstellung aller Bereiche zu einem logischen Ganzen. Bei genauer Betrachtung lassen sich an Einzelheiten durchaus Fehler entdecken und Kritikpunkte formulieren. So sind in der Grafik auf S. 52 die Zeitaspekte "synchron" und "versetzt" bei der Darstellung der Kommunikationsmöglichkeiten verwechselt und auf S. 111 geraten die Begrifflichkeiten "Projektstrukturplan", "Arbeitspaket" und "Aktivität" den Autoren ein wenig durcheinander.
Auf solche Feinheiten sollte man sich nicht konzentrieren, weitaus wichtiger sind die Antworten auf die aktuellen Herausforderungen des Produktentwicklungsprozesses bei High-Tech-Produkten. Beispielsweise sind die Überlegungen der Autoren zum Änderungsmanagement (S. 178 ff) sicher nicht nur für die Automobilindustrie von großem Wert. Neben ihrem Prozessmodell für Änderungsanforderungen ist hier vor allem das vorgestellte Konzept des "Frontloading", d.h. der möglichst frühen Änderungen, beachtenswert.
Zukunftsweisend erscheint die Problematik des Projektmanagements in einem umfangreichen Geflecht von Zulieferfirmen. Das Zusammenspiel von OEM (Original Equipment Manufacturer) und Zulieferern hat sich in der Automobilindustrie schon seit Jahren entwickelt und greift nun in zunehmendem Maße auf alle anderen Branchen über. Wer unternehmensübergreifende Planung (Cross Company Planning) betreibt, sollte sich von den Ansätzen und Lösungen der Automobilindustrie inspirieren lassen. In der nächsten Ausgabe sollte dieses Kapitel ausführlicher werden.
Die Autoren haben das Anliegen, alle Themen zu behandeln, sei es Business Plan, Risikomanagement, Programm-Management, Qualitiy Function Deployment oder Projektportfoliomanagement um nur einige zu nennen. Damit berühren sie zwar alle Fragen, aber sie können sie doch nicht wirklich zufrieden stellend beantworten. Dies kann auf gut dreihundert Seiten auch gar nicht geleistet werden, schließlich umfasst z.B. der Projektmanagement Fachmann schon über 1200 Seiten. Der wesentliche Nutzen von "Projektmanagement in der Automobilindustrie" besteht darin, genau seinem Titel gerecht zu werden: Hab und Wagner stellen nicht abstraktes Projektmanagement neben Branchenbeispiele. Sie beschreiben vielmehr das Projektmanagement anhand der Automobilindustrie.
In diesem Sinne vermittelt das Buch gelebtes (wenn auch idealisiertes) Projektmanagement und kann allen Projektmanagern zur Lektüre empfohlen werden. Sei es, weil sie selbst in ähnlichen Zusammenhängen arbeiten oder weil sie sich mit ihm über das aktuelle Projektmanagement eines der wichtigsten Industriezweige informieren können.
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