Einsatzmöglichkeiten, Nutzen und Voraussetzungen der Blockchain Blockchain-Technologie im Projektmanagement: Darum lohnt sich die Einführung

Blockchain-Technologie im Projektmanagement

Die Blockchain-Technologie – mit der die meisten bislang vor allem Kryptowährungen verbinden – wird im gesamten Projektmanagement Veränderungen mit sich bringen und Möglichkeiten eröffnen, die in den kommenden Jahren in den verschiedensten Branchen und Bereichen relevant werden. Hier ein kleiner Vorgeschmack.

Einsatzmöglichkeiten, Nutzen und Voraussetzungen der Blockchain Blockchain-Technologie im Projektmanagement: Darum lohnt sich die Einführung

Blockchain-Technologie im Projektmanagement

Die Blockchain-Technologie – mit der die meisten bislang vor allem Kryptowährungen verbinden – wird im gesamten Projektmanagement Veränderungen mit sich bringen und Möglichkeiten eröffnen, die in den kommenden Jahren in den verschiedensten Branchen und Bereichen relevant werden. Hier ein kleiner Vorgeschmack.

Kennen Sie das: Sie benötigen dringend eine ganz bestimmte Datei, in einer ganz bestimmten Version – und suchen sich dumm und dämlich danach. In solchen Fällen kann die Blockchain-Technologie Ihnen Zeit und Nerven sparen, denn mit Blockchain als Ursprungsquelle für projektbasierte Daten können Sie eine klare Struktur anlegen und so Probleme bei der Dokumentation vermeiden.

Zu den bekanntesten Beispielen für den Einsatz von Blockchain gehören sicherlich Finanzinfrastrukturen mit Kryptowährungen, wie beispielsweise Bitcoin. Durch die nachvollziehbare Struktur der Transaktionen kann jeder Teilnehmer die durchgeführten Aktionen jederzeit zurückverfolgen. Dadurch werden Manipulationen und Fälschungen so gut wie unmöglich.

Smart Contracts und Co. – Prozessbeschleunigung dank Blockchain

Aber auch in der Logistik werden Blockchain-Anwendungen immer wichtiger, denn mit ihr können beispielsweise Lieferketten in Echtzeit aufgezeichnet und transparent für alle Berechtigten einsehbar und nachvollziehbar gemacht werden.

Im Projektmanagement wird aktuell insbesondere der Bereich Smart Contracts interessant: Hier handelt es sich um einen ausführbaren Programmcode, der unter einer bestimmten Bedingung erfüllt wird. Die Erfüllung löst die Wenn-Dann-Reaktion aus und diese kann dank kryptografisch aufgebauten Datensätzen einfach eingesetzt und aufgezeichnet werden.

Mögliche Einsatzfelder sind beispielsweise Kfz-Versicherungen, deren Kosten sich abhängig vom Fahrstil eines Kunden anpassen. Durch die Integration einer Art Blackbox im Auto können Informationen an die Blockchain weitergegeben werden, sodass z.B. vorausschauende Fahrende Versicherte günstigere Versicherungskonditionen erhalten.

Blockchain kurz erklärt: Komplexe Technologie mit einfachem Prinzip

Unter dem Begriff Blockchain versteht sich eine dezentrale Datenbank, die durch das stetige Hinzufügen neuer Transaktionsdatensätze permanent wächst. Durch die Erweiterung einzelner Elemente am Ende der "Kette" wird diese chronologisch fortgeführt, bis ein Block vollständig ist und ein nächster beginnt.

In das Buchungssystem Blockchain kann praktisch jede Art von Information als Transaktion eingespeist werden. Die Authentizität der Datenbankeinträge wird durch die dezentrale Struktur sichergestellt, bei der jede Änderung bzw. Transaktion von jedem beteiligten Rechner aus bestätigt werden muss.

Dadurch kann sie viele verschiedene Arten von Eigentumsrechten digital organisieren, wodurch sie sich für vielerlei Projekte und Anwendungsbereiche eignet.

Nutzen von Blockchain: mehr Effizienz und Transparenz, weniger Kosten

Trotz der vielfältigen Möglichkeiten der Technologie im (Geschäfts-) Alltag wird die Blockchain-Technologie in Projekten bislang noch relativ selten eingesetzt. Dabei stellt die Blockchain eine große Chance für Einsparungen dar, denn mit ihr lässt sich der Einsatz von Fachleuten wie Bankern, Notaren oder Verwaltern konsequent minimieren und die Vorgänge als dezentrale Dokumentation in der Blockchain festzuhalten.

Warum fristet die Blockchain im Projektmanagement noch ein Nischendasein? Zunächst kennen viele potentielle Nutzer ihre Einsatzmöglichkeiten nicht. Kennen sie sie, scheuen viele vor dem Aufwand zurück, der mit der Einführung einhergeht.

Viele lassen sich abschrecken

Insbesondere die Überprüfung der aktuellen Prozesse und Strukturen kann einige Zeit in Anspruch nehmen, da die funktionierenden Abläufe umgewandelt und in die Kettenstruktur überführt werden müssen. Die damit erlangte Eigenverantwortung und Autonomie der Anwendung schreckt potentielle Nutzer ab, besonders wenn kein Experte im Unternehmen als Ansprechpartner vorhanden ist.

Abhilfe kann hier Blockchain-as-a-Service leisten, bei der der Dienstleister Unterstützung leistet: von der Überlegung, welche Blockchain geeignet ist, bis hin zur Einführung und technischen Umsetzung.

Individuelle Anpassung: Welche Art Blockchain darf es sein?

Grundsätzlich sollte zunächst immer geprüft werden, welche Art der Blockchain sich für den spezifischen Anwendungsfall am bestem eignet: Werden lediglich interne Prozesse abgebildet, die vielleicht auch nur einem bestimmten Teilnehmerkreis zugänglich sein sollen, eignet sich oftmals eher eine private Blockchain.

Demgegenüber macht eine public Blockchain insbesondere dann Sinn, wenn mehrere Parteien, sprich verschiedene Geschäftspartner, bei der Zusammenarbeit auf gemeinsame Daten zugreifen und somit auf eine "Wahrheit" – dank unveränderlicher Daten – vertrauen können.

Handelt es sich um eine Vielzweck-Blockchain, so wird diese also sicherlich anders aussehen, als eine spezifische, auf ein Detail zugeschnittene. Auch die Komplexität der abzubildenden Transaktionen entscheidet über den Aufbau der Blockchain und die dafür nötigen technischen Voraussetzungen.

Die richtigen Daten sind das A und O

Im Mittelpunkt einer Umstrukturierung der Prozesse für die Blockchain stehen immer die richtigen Daten. Daher muss zunächst einmal klar sein, welche Ergebnisse man von der Aufzeichnung dieser erwartet und welche Transaktionen hierfür vonnöten sind.

Davon ausgehend sollte man zunächst prüfen, ob der abzubildende Prozess bereits digitalisiert ist – falls nicht ist die vollständige digitale Abbildung der Daten durch die manuelle Eingabe der Abläufe zwingend erforderlich. Hierzu müssen auch Informationen und Abläufe der Partner fehlerfrei digitalisiert werden, um eine vollständige Integration qualitativ hochwertiger Daten in die Blockchain zu ermöglichen, als Grundlage für effiziente Ergebnisse.

Sind die Daten vollständig und die Struktur konzipiert, lohnt sich eine Testphase bzw. ein Proof of Concept, vor allem um sicherzustellen, dass bei allen Beteiligten ein einheitliches Verständnis herrscht. Gelingt das Pilotprojekt, kann die Technologie in die bestehenden Systeme zur Datenverarbeitung integriert und eine Anknüpfung an den bestehenden Datenaustausch vorgenommen werden.

Mit einem ausführlichen Regelwerk, das Bedingungen und Rechte für die Teilnahme, Lese- und Schreiberechte sowie die Finanzierung aufstellt und prüft, können Maßnahmen zum Datenschutz, dem Umgang mit den Daten sowie zum Schutz der Privatsphäre getroffen werden.

Ein lohnenswerter Aufwand – Blockchain als Wegbereiter für Prozessdokumentationen

Sind diese Aspekte geklärt, kann die Technologie in diversen Bereichen Vorgänge automatisieren, vereinfachen oder beschleunigen. Obwohl die Einführung mit großem Aufwand verbunden ist, lohnt sich diese initiale Anstrengung, denn die Technologie bietet langfristig hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit bei der Aufzeichnung von Daten.

Dank ihrer hohen Transparenz ermöglicht sie es, eventuell im Verlauf eines Prozesses auftretende Probleme leicht nachzuverfolgenden und erleichtert so die Optimierung der Prozesse.

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Alle Kommentare (1)

Guest

Ich verstehe noch nicht den konkreten Anwendungsfall oder Nutzen (Fahrverhalten publizieren ist ein eher ungünstiges Beispiel - Stichwort Privatsphäre).

Im Kern ist eine Blockchain eine kryptographisch gesicherte Kette von Daten. Das Konzept gibt es schon mindestens seit den 2000ern (Stichwort: ewiges Logfile). Neu im Zuge des Bitcoin-Hype hinzugekommen ist die Dezentralität, bzw. je nach Umsetzung Anonymität. (Witzigerweise verschiebt man das Vertrauen von den Teilnehmern zum Design-Team.)

"private Blockchain" macht in diesem Kontext kaum Sinn - wenn man allen Beteiligten vertraut (oder diese entsprechend verpflichtet hat), braucht man die ganze Komplexität nicht, dann reicht ein zentrales System in dem alle ihre Daten ablegen. Bei 2 Teilnehmern spricht man von Replikation, bei n Teilnehmern hat man Multi-Master.

Je nach Sichtweise ist ein Nachteil der verteilten Blockchain, dass jeder Teilnehmer eine komplette Kopie hat (bei Bitcoin & co halte ich das für absurd, weltweit x-tausend Kopien der gleichen Daten vorzuhalten; das wird sich auch irgendwann konsolidieren und man hat dann doch wieder eine Art Zentralbanken).

Die Ethereum Community durfte schon mehrfach schmerzhaft lernen, dass Smart Contracts in der Praxis nicht so toll sind, wie auf dem Papier: Code hat Fehler. Und wenn der Code einmal in einer Public Blockchain ist dann bleibt der da und Sie erhalten die Freigabe für das Arbeitspaket nie.

Für Projektdokumente könnte ich mir es vorstellen, aber da gibt es einfachere Lösungen und das Grundproblem bleibt: Ordentliches Content Repository mit Versionierung.

Insgesamt ist der Beitrag für mich ein typischer Fall für selbsterfüllende Prophezeiung "wir pushen mal eine neue Technologie ohne genau zu wissen, ob die was bringt, aber irgendwas wird schon gehen" - kein konkreter Nutzen erkennbar oder dargestellt, aber mal über die Technologie geredet.