5 Übungen zum Erkennen und für den Umgang mit Gefühlen So entwickeln Sie Ihre Emotionale Intelligenz

Entwicklung der emotionalen Intelligenz

Brennt es im Projekt, kommt es häufig auch zu Gefühlsausbrüchen: Durch Wut oder auch Furcht verliert so mancher Projektbeteiligte die Kontrolle. Dagegen hilft eine ausgeprägte Emotionale Intelligenz. Helga Trölenberg stellt fünf Übungen vor, mit denen Sie sowohl die eigenen Gefühle als auch die Ihrer Mitmenschen erkennen und angemessen darauf reagieren können. (Mit Audio-Datei!)

Management Summary

Download PDFDownload PDF
Download EPUBDownload EPUB

5 Übungen zum Erkennen und für den Umgang mit Gefühlen So entwickeln Sie Ihre Emotionale Intelligenz

Entwicklung der emotionalen Intelligenz

Brennt es im Projekt, kommt es häufig auch zu Gefühlsausbrüchen: Durch Wut oder auch Furcht verliert so mancher Projektbeteiligte die Kontrolle. Dagegen hilft eine ausgeprägte Emotionale Intelligenz. Helga Trölenberg stellt fünf Übungen vor, mit denen Sie sowohl die eigenen Gefühle als auch die Ihrer Mitmenschen erkennen und angemessen darauf reagieren können. (Mit Audio-Datei!)

Management Summary

Wir empfehlen zum Thema Kommunikation
2 Tage
05.12.2024
545,00,-
Deep Reading - Schneller, klüger und nachhaltiger lesen

In kürzester Zeit anspruchsvolle Fachtexte lesen und verstehen –  steigern Sie in nur zwei Tagen Ihre Lesegeschwindigkeit und Aufnahmefähigkeit! Mehr Infos

Im Teammeeting hat es gekracht: Schimpfend stürmt die Teamassistentin Sara Peters aus dem Konferenzraum und schlägt die Tür von außen zu. Das Team bleibt ratlos zurück. Was ist passiert? Sara Peters beschwerte sich mal wieder über den Zustand der Teeküche und der Büros, nicht zu Unrecht: Die Kollegen lassen ihr schmutziges Geschirr achtlos irgendwo in der Küche stehen, abgelaufene Lebensmittel im Kühlschrank vor sich hin schimmeln und auf und unter den Bürotischen stehen unzählige halb leere Wasserflaschen mit abgestandenem Inhalt. "Ich bin doch nicht euer Hauself, der hinter euch herräumt!" lautete ihre Klage.

Die Kollegen verstehen ihre Aufregung nicht. "Wir sind halt alle Genies. Wir durchblicken dieses Chaos." antwortet der Entwickler Tobias Vogt nur halb im Scherz und wendet sich wieder seinem Notebook zu. In diesem Moment platzt der Assistentin der Kragen. "Ihr seid richtige Schweine. Macht Ihr das zu Hause auch so? Also entweder Ihr wollt mich provozieren oder Ihr nutzt mich aus." Und weg ist sie.

Gefühle sind mächtig und kaum zu stoppen – wie ein Zug ohne Bremsen

Häufig kochen die Emotionen hoch, ohne dass wir wissen, woran es liegt – wie in unserem Beispiel. Damit wir uns in solche Situationen orientieren können, ist es notwendig, dass wir Emotionen erkennen und adäquat darauf reagieren können. Zum rauschenden Abgang von Sara Peters führte z.B., dass ihre Kollegen ihr kein Verständnis entgegenbrachten. Empathie oder Mitgefühl erzeugt dieses Verständnis. Empathie, mittlerweile anerkannt als hohe Kunst der Emotionserkennung, nützt uns also auch in Projekten, schließlich fördern gute Kommunikation und Führung den Projekterfolg erwiesenermaßen stärker als die eingesetzten Tools und Technologie generell.

Empathie fördert gute Kommunikation und verhindert Konflikte.
Bild 1: Empathie fördert gute Kommunikation und verhindert Konflikte. Illustration aus: Trölenberg; Drathen, 2016

Gefühl oder Emotion?

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Worte Emotion und Gefühl gerne synonym verwendet. Aber sind Emotionen und Gefühle das gleiche? Die Wissenschaft ist sich zumindest darin einig, dass beide Begriffe nicht eindeutig definiert werden können. Emotionen sind kurzlebige Zustände, die eine physiologische und eine psychologische Seite haben. Gefühle können bewusst oder unbewusst sein und sich auf ein Ereignis oder ein Objekt oder Person beziehen. Sie können Reaktionen hervorrufen, die wiederum auch bewusst oder unbewusst sind. In diesem Artikel verwende ich die Begriffe synonym, wie dies dem normalen Sprachgebrauch entspricht.

Gefühle oder Emotionen spielen daher sowohl bei der Selbst- als auch der Mitarbeiterführung eine große Rolle. Sie sind eng mit unseren Neigungen, Bedürfnissen und Gedanken verknüpft. Oft empfinden wir unsere Gefühle als ein großes Durcheinander und finden uns schwer darin zurecht (sprachlich belegt durch Begriffe wie Gefühlschaos oder -dschungel). Und uns fehlen oft die Worte, um unsere Gefühle differenziert zu beschreiben um unser inneres Durcheinander zu sortieren.

Der amerikanische Psychologe Paul Ekman hat untersucht, welche Emotionen in verschiedenen Kulturen vorkommen. Seinen Analysen nach sind Emotionen universell. Ekman hat sechs Emotionen gefunden, die zu unserer Grundausstattung gehören. Es sind die Basisemotionen Freude, Traurigkeit, Wut, Überraschung, Furcht und Ekel, die Sie auch in den Gesichtern in Bild 2 lesen können.

Die Basisemotionen nach Paul Ekman.
Bild 2: Die Basisemotionen nach Paul Ekman. Illustration aus: Trölenberg; Drathen, 2016

Unsere Gefühle können so stark sein, dass sie sogar elementare Bedürfnisse verdrängen können. Einige Beispiele: Ekel siegt über Hunger, Wut siegt über das Bedürfnis der Zugehörigkeit zu einem Team, Freude siegt über Sicherheitsbedürfnis – beispielsweise wenn jemand vor lauter Freude, weil er auf der anderen Straßenseite einen lange nicht gesehenen Freund entdeckt hat, ohne nach links und rechts zu schauen über eine Straße läuft.

Weil Gefühle so mächtig sein können, lohnt es sich für jeden, der beruflich viel mit Menschen zu tun hat, die eigene Emotionale Intelligenz zu entwickeln (natürlich hilft diese Intelligenz auch im Privatleben). Mit fünf kleinen Übungen möchte ich Sie einladen, Ihre Emotionale Intelligenz weiter zu entwickeln. Dazu nutzen wir unsere Sprache, Phantasie, Analysefähigkeiten und üben, Gefühle an uns selbst und anderen wahrzunehmen. So ausgestattet, können Sie sich leichter im Gefühlschaos eines Projekts zurechtfinden und behaupten. Außerdem haben Menschen, wenn sie gut mit ihren Gefühlen umgehen können, eine höhere Wahrscheinlichkeit gesund zu bleiben und bereichernde Beziehungen einzugehen.

Was ist Emotionale Intelligenz?

Den Begriff "Emotionale Intelligenz" prägte Mitte der 1990er Jahre der amerikanische Psychologe und Wissenschaftsjournalist Daniel Goleman. Sie beschreibt u.a. die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu erkennen sowie zu handhaben und sich in einen anderen Menschen hinein zu versetzen, sich also vorstellen zu können, was der andere fühlt. Diese Empathie ist der Schmierstoff für den zwischenmenschlichen Umgang.

Übung 1: Entdecken Sie neue emotionale Welten

Das könnte Sie auch interessieren

Alle Kommentare (2)

Norman
Albat

Auch wenn mein Kommentar nicht 100%ig zu den Inhalten passt, die Vorlesefunktion ist super. So hat man auf dem Weg zur Arbeit bereits den ersten kreativen Impuls, für sein tägliches Handeln und Tun, gewinnen können.
Es wäre schön, wenn alle Artikel die Funktion beinhalteten.

Guten Tag Herr Albat,
vielen Dank für Ihre positive Rückmeldung. Sie freut uns sehr. Ihren Wunsch nehmen wir gerne mit in die Planung der nächsten Audio-Artikel. Für weiteres Feedback von unseren Lesern und neuerdings auch Hörern sind wir jederzeit dankbar.

Herzliche Grüße
Ihr Redaktionsteam des projektmagazins