

Bei der Entwicklung eines neuen Produkts fällt es Projektteams manchmal schwer, die Sicht des Kunden einzunehmen. Abhilfe schafft das Product Canvas: Es zerlegt Anforderungen in ihre grundlegenden Bestandteile und bildet diese in Form eines vorstrukturierten Plakats ab. Agile Coach Benjamin Seidler zeigt, wie ein agiles Team dieses Canvas erstellt und damit im Projektverlauf jederzeit flexibel auf sich ändernde Anforderungen reagiert.
Bei der Entwicklung eines neuen Produkts fällt es Projektteams manchmal schwer, die Sicht des Kunden einzunehmen. Abhilfe schafft das Product Canvas: Es zerlegt Anforderungen in ihre grundlegenden Bestandteile und bildet diese in Form eines vorstrukturierten Plakats ab. Agile Coach Benjamin Seidler zeigt, wie ein agiles Team dieses Canvas erstellt und damit im Projektverlauf jederzeit flexibel auf sich ändernde Anforderungen reagiert.
Ideen auf eine Leinwand zu bringen ist eine anschauliche Methode, um diese einem breiten Publikum zu vermitteln. Diesem Grundsatz folgte Alexander Osterwalder, als er 2008 das Business Model Canvas vorstellte: Ein graphisches Diagramm, mit dem sich Business-Modelle entwickeln und dokumentieren lassen (siehe dazu auch Canvas-Methode).
Viele griffen Osterwalders Idee auf und entwickelten sie weiter. Mittlerweile gibt es Canvas u.a. für die Definition von Projekten (siehe den Beitrag "Der Project Canvas – wirksames Werkzeug zur Projektdefinition", Projekt Magazin 11/2015) und Rollen (siehe den Beitrag "Das Role Model Canvas – Rollen schnell und gemeinsam definieren", Projekt Magazin 07/2016).
In meiner Funktion als Agile Coach ist mir aufgefallen, dass es den Entwicklerteams und anderen Projektbeteiligten manchmal schwer fällt, bei der Entwicklung eines neuen Produkts die Sicht des Kunden einzunehmen, d.h. sich vorzustellen, welche Kundenbedürfnisse das Produkt stillt und welchen Nutzen es stiftet. Daher möchte ich in diesem Beitrag das sogenannte Product Canvas vorstellen und erläutern, wie ein agiles Entwicklungsteam dieses Canvas befüllen und damit im Projekt kontinuierlich arbeiten kann.
Diese Arbeit lohnt sich aus meiner Sicht, da das fertige Product Canvas eine gut strukturierte, übersichtliche Darstellung der Anforderungen liefert, in die Änderungen jederzeit ohne viel Aufwand eingepflegt werden können. Auf Grundlage des Product Canvas fällt es Teams leicht, ein gemeinsames Bild vom gewünschten Produkt zu entwickeln und Diskussionen zur Weiterentwicklung zu führen. Die Visualisierung vereinfacht zudem u.a. die Arbeit des Product Owners mit Stakeholdern.
Die Elemente des oben erwähnten Business Modell Canvas beschreiben wichtige Faktoren wie
Im Gegensatz zum klassischen Business-Plan veranschaulicht das Business Model Canvas damit in einem einzigen Schaubild, warum ein Produkt entstehen sollte, welchen Nutzen es sowohl dem Anwender als auch dem Hersteller bringt und wie sich damit Gewinn erzielen lässt.
Keine Angaben liefert das Business Model Canvas dazu, welche Eigenschaften das Produkt im Einzelnen besitzen muss, damit es den angestrebten Nutzen erzielen kann. Um diese Einzelheiten zu klären, eignet sich das Product Canvas nach Roman Pichler. Dieser wollte damit ein Hilfsmittel für Unternehmen schaffen, um Produkte mit tollem Nutzererlebnis und den richtigen Funktionalitäten zu entwickeln.
Dazu kombinierte er agile Elemente wie z.B. User Stories (siehe Methodensteckbrief "User Storys erstellen") mit Bausteinen aus der User Experience (UX, steht für Nutzererfahrung bzw. Anwendererlebnis) wie z.B. Personas, Szenarien, Design-Entwürfe.
Auch das Product Canvas verfolgt den Zweck, alle für ein Produkt relevanten Informationen in einem Schaubild darzustellen und damit ebenso anschaulich wie vollständig auf einen Blick zu vermitteln. Alle Projektbeteiligten können sich so schnell und einfach mit der Idee des Produkts sowie seiner angestrebten Gestaltung vertraut machen.
Darüber hinaus besitzt das Product Canvas eine Eigenschaft, die es gerade in agilen Projekten zu einem sehr nützlichen Werkzeug macht: Es ist offen und kann jederzeit flexibel angepasst werden. Festgelegt ist nur sein grundsätzliches Schema, die jeweiligen Inhalte werden auf Kärtchen in die einzelnen Felder geklebt bzw. gepinnt. Bild 1 zeigt die Vorlage von Roman Pichler. Diese können Sie sich als PDF nach kurzer Registrierung kostenfrei auf Roman Pichlers Homepage herunterladen.
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