Vom Strudel der Bedrängnis zur Insel der Gelassenheit So handhaben Sie schwierige Zeitgenossen souverän

Teil 2:
Selbstverantwortung übernehmen und Grenzen setzen
So handhaben Sie schwierige Zeitgenossen souverän

Egal ob dreiste Kunden, ignorante Chefs oder meckernde Kollegen: Schwierige Zeitgenossen können einem den letzten Nerv rauben. Um sich gegen diese zu wappnen, sollte man Selbstverantwortung übernehmen, Grenzen setzen und sich im Unternehmen absichern. Übungen im Text und eine zusätzliche Arbeitshilfe unterstützen Sie dabei. (Mit Audio-Datei!)

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Artikelserie

  1. Nach Perlen der Selbsterkenntnis tauchen
  2. Selbstverantwortung übernehmen und Grenzen setzen

Vom Strudel der Bedrängnis zur Insel der Gelassenheit So handhaben Sie schwierige Zeitgenossen souverän

Teil 2:
Selbstverantwortung übernehmen und Grenzen setzen
So handhaben Sie schwierige Zeitgenossen souverän

Egal ob dreiste Kunden, ignorante Chefs oder meckernde Kollegen: Schwierige Zeitgenossen können einem den letzten Nerv rauben. Um sich gegen diese zu wappnen, sollte man Selbstverantwortung übernehmen, Grenzen setzen und sich im Unternehmen absichern. Übungen im Text und eine zusätzliche Arbeitshilfe unterstützen Sie dabei. (Mit Audio-Datei!)

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Im ersten Teil haben Sie erfahren, welche nützlichen Werkzeuge Sie in Ihrem Repertoire haben, um auch die anspruchsvolleren Aufgaben im Umgang mit schwierigen Zeitgenossen zu lösen. Und wir haben begonnen, nach den "Perlen der Selbsterkenntnis" zu tauchen. Dazu gehört eine ehrliche Bestandsaufnahme bei sich selbst: Wo stehe ich im Umgang mit schwierigen Zeitgenossen? Wie stark beeinträchtigen mich diese "Quälgeister des Lebens"?

Dabei leistet uns der Körper wertvolle Unterstützung: Körperliche Beschwerden sind wie Leuchtraketen, die von einem Schiff in Not abgeschossen werden. Sie ernst zu nehmen, ist ein erster Schritt in die Selbstverantwortung, mit der ich den zweiten Teil dieses Beitrags beginne.

Übernehmen Sie für sich selbst die Verantwortung

Selbstverantwortung klingt erst einmal recht einfach. Klar sind wir für uns selbst zuständig, wir sind schließlich erwachsene Menschen und bestimmen selbst über unseren Kurs! Aber wie schnell machen wir die Umstände, Dritte, den Partner oder die Partnerin, die Gesellschaft oder die Politik für unser Befinden verantwortlich?

Unangenehme und schwierige Zeitgenossen sind besonders gut geeignet, um ihnen die Schuld an unserem Unwohlsein zu geben. Selbstverständlich könnte Bernard Focke den IT-Leiter seines Kunden für schlaflose Nächte und Müdigkeit am Morgen verantwortlich machen. Aber kann er das wirklich?

Das Wort "Verantwortung" kommt vom mittelhochdeutschen Wort "verantwürten" mit der ursprünglichen Bedeutung "sich als Angeklagter vor Gericht verteidigen". Wir legen gegenüber uns selbst Rechenschaft ab, nicht gegenüber jemand anderen. Die englische Übersetzung ergänzt diese Bedeutung. Responsibility oder auch "response-ability" beschreibt die Fähigkeit, Antworten zu geben. Selbstverantwortung heißt daher, für sich selbst Antworten zu entwickeln und zu geben, Strategien für sich selbst zu entwickeln und Sorge für sich selbst zu tragen.

Wenn wir diese Wortbedeutung ernst nehmen, erklären wir uns selbst als für unser Wohlbefinden und emotionale Ausgeglichenheit zuständig. Wie weit kann das gehen? Anne van Stappen, belgische Ärztin und Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation sowie international bekannte Buchautorin, fasst in einigen starken Statements zusammen, was Selbstverantwortung bedeutet (van Stappen, 2014):

  • Es liegt in meiner Verantwortung, mich zu entscheiden, mit wem ich in Kontakt sein will und mit wem nicht.
  • Es ist meine Aufgabe, eine Situation, die mir schadet, zu ändern oder sogar zu verlassen, selbst wenn es meinen Werten zuwiderläuft, selbst wenn ich fürchte, zu leiden oder Leid zuzufügen, oder wenn es den Verlust der Beziehung, der Stabilität bedeutet.
  • Es liegt in meiner Verantwortung, mich zu entscheiden, auf Menschen zuzugehen, mit denen ich mich wohlfühle.
  • Ich kann den Mut entwickeln, Stellung zu beziehen, selbst wenn ich mich vor den Konsequenzen fürchte.
  • In jeder Situation übernehme ich zu 100% Verantwortung für meine Erfahrung und für meine Entscheidung, wie ich sie erleben will.
  • Die Lebensenergie in mir ist verantwortlich für meinen körperlichen und emotionalen Gesundheitszustand.

Welchen dieser Statements stimmen Sie zu? Welche Aussagen sind für Sie gute Bojen zur Orientierung? Sicherlich regt sich auch bei Ihnen Widerstand. Kann man wirklich entscheiden, mit wem man in Kontakt sein will, wenn der Kollege am Schreibtisch nebenan ein Narzisst ist? Man könnte um ein anderes Büro bitten.

Kann man tatsächlich jede schädliche Situation ändern oder verlassen? Schließlich ist man ja keine Mimose und hält es schon aus, wenn der Kunde im Meeting immer polternd und unverschämt ist. Man könnte ihn aber auch darauf ansprechen.

Kann ich tatsächlich entscheiden, wie eine belastende Situation auf mich wirkt und was ich als Erfahrung daraus mitnehme? Schließlich läuft ja vieles unbewusst ab. Oder kann ich ein Frühwarnsystem für schädliche Situationen entwickeln und mir Strategien zur Bewältigung überlegen?

Nutzen Sie Ihre Ressourcen

An diesen kleinen Beispielen merken Sie vielleicht, was alles möglich ist, wenn Sie den ersten Schreck über so viel Selbstverantwortung überwunden haben. Aber dazu bedarf es eines bewussten Beschlusses, einer Verabredung mit sich selbst. Hilfreich kann sein, sich auch darüber bewusst zu werden, auf welche Unterstützung Sie im Zweifel zurückgreifen können, wenn es für Sie schwierig wird. Das können gute Freunde sein, professionelle Coaches oder Familienmitglieder. Aber auch Situationen, in denen Sie sich besonders gut entspannen oder zentrieren können, gehören zu den Ressourcen, die bei der Entwicklung von Selbstverantwortung hilfreich sein können.

Dazu gehört z.B. die dienstagabendliche Yoga-Stunde, der abendliche Spaziergang oder der regelmäßige Besuch eines Konzerts und vieles mehr. Nehmen Sie sich auch hier konkret vor, das ein oder andere in die Tat umzusetzen, statt zu warten, bis Sie an Ihre eigenen Grenzen gekommen sind, z.B. wenn Konflikte unüberwindbar werden oder Ihre emotionale Belastung zur Krankschreibung führt. Handeln Sie präventiv!

Zu meinen eigenen Ressourcen zählen neben meiner Familie und wenigen ausgesuchten Freunden vor allem die Musik von Johann Sebastian Bach und die Begegnung mit der Natur. Ich schwöre auf die meditative Kraft von monotonen Haushaltstätigkeiten und Löwenzahnstechen im Garten. Hat man das erste Gefühl der Langeweile überwunden, öffnen sich gedanklich kreative Räume, in denen Neues entstehen kann, neben dem guten Gefühl, etwas geschafft zu haben.

Achten Sie sich selbst und vertrauen Sie auf Ihr Gefühl

Fortsetzungen des Fachartikels

Teil 1:
Nach Perlen der Selbsterkenntnis tauchen

Egal ob dreiste Kunden, ignorante Chefs oder meckernde Kollegen: Schwierige Zeitgenossen können einem den letzten Nerv rauben. Um sich gegen diese zu wappnen, sollte man sich selbst stärken und erkennen, was die eigenen Bedürfnisse sind.

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Alle Kommentare (1)

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Daniel
Vienken

Liebe Leserinnen und Leser,
das im Editorial zur Ausgabe 18 erwähnte Easter Egg wartet noch immer auf seinen Finder. Vielleicht haben wir es zu gut versteckt, daher ein kleiner Tipp: Achten Sie auf den Projektleiter und Protagonisten und finden Sie die Parallele zu der Metapher, die sich durch den Beitrag zieht. Die ersten fünf Leser mit der richtigen Lösung erhalten ein handsigniertes Exemplar von Crashkurs IT-Projektleitung von Helga Trölenberg.
Viel Erfolg bei der Schatzsuche!