Richtiges Vorgehen bei Verträgen über IT-Leistungen

Ein Ratgeber für Auftragnehmer und Auftraggeber

Richtiges Vorgehen bei Verträgen über IT-Leistungen

Ein Ratgeber für Auftragnehmer und Auftraggeber

Auf einen Blick

Richtiges Vorgehen bei Verträgen über IT-Leistungen

Buchautor
Zahrnt, Christoph
ISBN
3898643158
Verlag
dpunkt Verlag
Seitenanzahl
256
Format
geb.
Preis
42,00 €
Jahr
2005

Zusammenfassung

Bei IT-Projekten, die auf der Grundlage von Verträgen durchgeführt werden, gibt es an der Schnittstelle zwischen den Vertragspartnern eine Menge zu beachten. Dabei geht es auch um juristische Fragen, aber vorrangig um Projektmanagement. Denn Probleme oder gar Krisen entstehen weniger durch Unzulänglichkeiten bei der Vertragsformulierung oder andere Fehler im rechtlichen Bereich als durch Management-Fehler bei der Vorbereitung und Durchführung der Projekte.

Thema dieses Buches ist die Vorbereitung und Durchführung von IT-Verträgen über IT-Leistungen, z. B. über die Überlassung und Einführung von Standardsoftware oder die Entwicklung von Software. Christoph Zahrnt beschreibt als spezialisierter Rechtsanwalt und ehemaliger Softwareentwickler die Aufgabe sowohl aus der Perspektive des Auftragnehmers als auch aus der des Auftraggebers und gibt zahlreiche konkrete Empfehlungen.

Der Autor beginnt mit der Vorbereitung eines Vertrages und beschreibt, was beim Aushandeln und schließlich beim Vertragsabschluss zu beachten ist. In der Durchführung des Vertrags zeigt er die typischen Probleme auf und erklärt, wie man sie möglichst vermeidet oder Schwierigkeiten, wenn sie dennoch auftreten, begegnet. Ergänzend wird dargestellt, was auf rechtlicher Ebene zu tun ist, um Fehler zu vermeiden.

Die 2. Auflage berücksichtigt aktuelle Erfahrungen und wurde um ein Kapitel über das "Formulieren von vertragsbezogenen Texten" erweitert. Das Buch wird durch Mustertexte auf der Webseite www.zahrnt.de ergänzt, insbesondere zur Vertragsgestaltung.

Zielgruppen:
  • IT-Projektleiter
  • IT-Manager
  • Juristische Berater

Über den Autor

Dr. Christoph Zahrnt ist Jurist und arbeitet seit Jahren als Rechtsanwalt, insbesondere im Bereich DV-Recht und IT-Verträge. Er ist als Rechtsberater für beide Marktseiten (Auftragnehmer und Auftraggeber) in IT-Projekten tätig. Zwischendurch arbeitete er auch einige Jahre als Projektleiter in IT-Projekten, kehrte aber wieder in die Juristerei zurück, da er kein "Manager-Typ" ist. Der Autor ist einer der ganz wenigen Fachleute im Bereich Rechtsfragen des Informatik-Einsatzes. Er ist Autor mehrerer Bücher (Vertragsrecht für DV-/IT-Fachleute) und Fachartikeln.

(Quelle: dpunkt Verlag)

Rezension

Rezension von Dr. Georg Angermeier

Für eilige LeserInnen: Gelebtes Vertragsmanagement (nicht nur) für IT-Projekte

Uns "ehrlichen" Projektarbeitern läuft meist nur schon beim Wort "Vertrag" ein kalter Schauer über den Rücken. Und wir machen deshalb meistens einen weiten Bogen um den Abgrund der Juristerei. Oder wir schieben die Vertragsgestaltung den Hausjuristen zu - die haben das ja schließlich gelernt.

Und schon sitzen alle tief in der Tinte des Vertragswesens. Die Juristen haben nichts vom eigentlichen Inhalt des Auftrags und den Eigenheiten der Projektarbeit verstanden und die Techniker arbeiten froh und unbeschwert von allen Paragraphen vor sich hin, bis plötzlich eine der üblichen Bomben platzt. Der Kunde weigert sich z.B. die aus seiner Sicht horrende Rechnung zu bezahlen, da seiner Meinung nach die falschen Arbeiten durchgeführt wurden. Und dabei haben sich die Techniker des Auftragnehmers lediglich um besondere Kundenorientierung bemüht und pragmatisch mit den Technikern des Auftraggebers auf dem "kleinen Dienstweg" die scheinbar optimale Lösung realisiert. Die aber eben weder im Vertrag, noch im Lastenheft, noch in Änderungsanforderungen spezifiziert war.

Das und viele andere Projektkatastophen, die auf unzulängliches Vertragsmanagement zurückzuführen sind, werden Sie nach Lektüre, Verständnis und Umsetzung des Werkes von Dr. Christoph Zahrnt nie wieder erleben müssen.

Der Weg dahin kann jedoch ein wenig mühsam sein. Wenn Sie als erstes Seite 20 aufschlagen, dann finden Sie eine instruktive Grafik über den abnehmenden Grenznutzen mit steigendem Aufwand. Demzufolge bedarf es eines gewissen Mindestaufwands bis überhaupt ein Nutzen entsteht, dann aber steigt der Nutzen zunächst mit jedem zusätzlich investierten Aufwand sehr stark an. Ab einem gewissen Aufwandswert aber ist das System erschöpft, es bringt keinen zusätzlichen Nutzen mehr oder sogar weniger. In gleicher Weise müssen Projektmanager zunächst eine gewisse Hemmschwelle überwinden, sie sind nach den ersten Berühungspunkten mit dem Vertragsrecht vielleicht sogar mehr verwirrt als informiert, aber nach Bewältigung dieser ersten Hürden kommt der Durchbruch zum Projektparadies, in dem für alle Fälle klare und planbare Regelungen vorhanden sind.

Dabei bemüht sich der Autor nach Kräften, diese Hemmschwellen und Hürden so niedrig wie möglich zu machen. So finden sich zahlreiche Beispiele, auflockernde Sinnsprüche und immer wieder zusammenfassende Aufzählungen, mit denen Zahrnt den trockenen Inhalt schmackhaft zu machen versucht. Gleichzeitig greift er ganz massiv zu Zuckerbrot und Peitsche, indem er einerseits die drastischen Folgen falschen oder vernachlässigten Vertragsmanagements schildert und andererseits die Vorteile professioneller Projektorganisation und ihrer juristischen Absicherung verdeutlicht.

Das Besondere und Einzigartige an der Darstellung Zahrnts ist, dass er beständig die enge Verflechtung von Projektgeschehen und seiner vertraglichen Fundierung zum wichtigsten Punkt der Darstellung macht. Beim Lesen erhält man so gar nicht den Eindruck, eigentlich ein juristisches Buch zu lesen. Vielmehr geht es hier um die täglichen (Projekt-)Managementaufgaben wie z.B. Leistungsabsprachen mit den Kunden, Gestaltung des Informationsmanagements, Risikovorbeugung oder Konfliktmanagement.

Hier wird in jedem Kapitel und jedem Absatz deutlich, dass der Autor nicht vom akademischen Standpunkt, sondern aus langjähriger, eigener Erfahrung eine umfassende Sicht auf das Zusammenspiel von Vertragspartnern im alltäglichen Projektgeschehen entwirft. Meist bin ich ein wenig voreingenommen, wenn ein Autor zur Ich-Form greift, da dann oft nur Allgemeinphrasen übertüncht werden (z.B. "ich habe erfahren" = "ich war zu faul zum Recherchieren"). Bei Dr. Christoph Zahrnt hingegen sind sowohl die Ich-Form als auch die direkte Leseransprache authentischer Ausdruck seiner Erfahrung und seiner Beratungstätigkeit. Das Buch wirkt dadurch zwar manchmal ein wenig "oberlehrerhaft", aber bei genauer Betrachtung hat der Autor halt ganz einfach Recht.

Für alle, die mit Vertragsangelegenheiten in Projekten, vor allem IT-Projekten, zu tun haben, erscheint mir dieses Buch Pflichtlektüre zu sein.

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