Wenn weder klassisch noch agil passt Hybrides Projektmanagement in Logistik- und Produktionsplanungsprojekten

Teil 1:
Projektplanung
Hybrides Projektmanagement in Logistik- und Produktionsplanungsprojekten

In Logistikprojekten müssen fixe Termine eingehalten und kurzfristige Änderungswünsche zahlreicher Schnittstellen umgesetzt werden können. Weder das klassische noch das agile Projektmanagement wird diesen gegensätzlichen Anforderungen gerecht. Johannes Schweizer von der BLSG AG und Florian Meindl meistern den Spagat mit hybridem Projektmanagement. In Teil 1 erklären sie ihr Vorgehen bei der Projektplanung, in Teil 2 gehen sie auf das Team und die Projektsteuerung ein.

Management Summary

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Wenn weder klassisch noch agil passt Hybrides Projektmanagement in Logistik- und Produktionsplanungsprojekten

Teil 1:
Projektplanung
Hybrides Projektmanagement in Logistik- und Produktionsplanungsprojekten

In Logistikprojekten müssen fixe Termine eingehalten und kurzfristige Änderungswünsche zahlreicher Schnittstellen umgesetzt werden können. Weder das klassische noch das agile Projektmanagement wird diesen gegensätzlichen Anforderungen gerecht. Johannes Schweizer von der BLSG AG und Florian Meindl meistern den Spagat mit hybridem Projektmanagement. In Teil 1 erklären sie ihr Vorgehen bei der Projektplanung, in Teil 2 gehen sie auf das Team und die Projektsteuerung ein.

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Stellen Sie sich folgendes Projekt vor: Als Unternehmensberater sollen Sie die Planung der Inhouse-Logistik im Rahmen einer Fabrikplanung bei einem Premium-Rennsport-Fahrzeughersteller übernehmen. Dieser Auftrag umfasst die Zusammenlegung zweier räumlich und organisatorisch völlig getrennt aufgestellter Abteilungen an einem neuen Standort mit neuer Montage sowie einem gemeinsamen Lager für Montage und Ersatzteilversorgung. Sie werden während der Gebäudeplanung "ins Boot" geholt, um Know-how zur Planung der Produktions- und Logistikprozesse sowie Kapazität einzubringen und zu helfen, die Prozesse der beiden Abteilungen zu harmonisieren. Dabei übernehmen Sie Ergebnisverantwortung und Projektleitung für folgende Lieferobjekte:

  • Grob- und Detailkonzept Lagerstruktur und -layout sowie Logistikprozesse
  • Logistik-Lastenhefte (Regaltechnik, Behälter, Förderzeuge, Geräte, Mobiliar/ Werkzeuge etc.)
  • Koordinierte Ausschreibung und fachliche Angebotsbewertung
  • Implementierungs- und Umzugskonzept
  • Implementierter, getesteter und qualifizierter Logistikprozess
  • Durchgeführter Lagerumzug
  • Anlaufbegleitung/Coaching


Wie würden Sie das Projekt planen und steuern? Klassisch oder agil?

Wir bei der BLSG AG haben dieses Projekt hybrid aufgesetzt, uns also sowohl klassischer wie agiler Projektmanagementansätze bedient. Unsere Erkenntnisse aus diesem sowie weiteren hybrid abgewickelten Projekten stellen wir Ihnen mit diesem Beitrag vor.

Die BLSG AG

Die BLSG AG unterstützt Unternehmen bei Standort-Neuplanungen (Greenfield-Projekte), Umplanungen (Brownfield-Projekte) und bei der Optimierung von Produktions- und Logistikprozessen. Neben der Planung stehen dabei auch die Begleitung der Kunden während der Umsetzung und die Absicherung des Anlaufs im Fokus. Begleitende Schulungen und Coaching der Mitarbeiter sichern einen nachhaltigen Erfolg. Kunden sind OEM und Zulieferer aus dem Automotive Bereich, z. B. Audi, VW, Brose oder Faurecia, sowie mittelständische Unternehmen im Bereich Maschinenbau/Hightech bis hin zum Versandhandel.

Im ersten Teil des Zweiteilers konzentrieren wir uns auf die hybride Projektplanung. Im zweiten Teil liegt der Fokus auf der Teamzusammensetzung und der Projektsteuerung mit entsprechenden Events/Meetings und Controlling-Instrumenten.

Herausforderungen bei der Projektplanung von Produktions- und Logistikplanungsprojekten

Bei Projekten wie dem eingangs beschriebenen begegnen uns verschiedene Herausforderungen, bei denen sowohl das rein klassische als auch rein agile Projektmanagement an ihre Grenzen stoßen:

Änderungen bei den Kundenrahmenbedingungen/-anforderungen

Kundenanforderungen/-bedingungen sind zu Beginn eines Projekts oft noch nicht klar oder ändern sich im weiteren Projektverlauf. Aus Gründen der Kundenorientierung versuchen wir als Dienstleister zudem, Anforderungen und Bedingungen erst spät zu fixieren und Änderungen soweit wie möglich zuzulassen.

Schwankungen beim Kapazitätsbedarf

Der tatsächlich in einem Projekt anfallende Kapazitätsbedarf schwankt bzw. ändert sich gegenüber den Annahmen zu Projektbeginn. Dies kann daran liegen, dass Aufwandstreiber woanders liegen als geplant oder erst während des Projekts zutage treten (z.B. schlechte Stammdatenqualität oder schlicht nicht vorhandene logistische Stammdaten). Selbst eine umfangreiche Umfeld- und Risikoanalyse bietet vor dieser Herausforderung keinen 100-% Schutz.

Außerdem nehmen Arbeitsergebnisse aus früheren Projektphasen maßgeblichen Einfluss auf die Kapazitätsplanung, da es großen Spielraum bei der Gestaltung von Produktions- und Logistiksystemen gibt. Auch wenn fixe Ergebnisdokumente bekannt sind und Normen vermeintlich klare Vorgaben machen, können dabei sehr unterschiedliche Konzepte entstehen.

Fortsetzungen des Fachartikels

Teil 2:
Projektsteuerung

Hybrides Projektmanagement vereint die Vorteile von klassischem und agilem Projektmanagement: Einerseits fixe Termine einzuhalten, andererseits auch bei kurzfristigen Änderungen flexibel zu reagieren.

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