Konfliktklärung - Die Methode "Fair kritisieren"

In Projekten sind Konflikte innerhalb des Teams häufig unvermeidbar. Sind die Anzeichen für einen Konflikt offensichtlich, müssen Sie als Projektleiter ein klärendes Gespräch mit den betroffenen Mitarbeitern führen. Für ein solches Konfliktgespräch gibt Ihnen Dr. Rolf Schulz die Methode "Fair kritisieren" an die Hand. Sie dient dem Projektmanager als Orientierung für den Gesprächsverlauf und ermöglicht es, ein konstruktives und einvernehmliches Gespräch zu führen.

 

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Konfliktklärung - Die Methode "Fair kritisieren"

In Projekten sind Konflikte innerhalb des Teams häufig unvermeidbar. Sind die Anzeichen für einen Konflikt offensichtlich, müssen Sie als Projektleiter ein klärendes Gespräch mit den betroffenen Mitarbeitern führen. Für ein solches Konfliktgespräch gibt Ihnen Dr. Rolf Schulz die Methode "Fair kritisieren" an die Hand. Sie dient dem Projektmanager als Orientierung für den Gesprächsverlauf und ermöglicht es, ein konstruktives und einvernehmliches Gespräch zu führen.

 

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Konflikte innerhalb des Teams lassen sich in Projekten häufig nicht vermeiden. Dafür kann es viele verschiedene Gründe geben – der eine befürchtet eventuell, dass seine Kompetenzen beschnitten werden, bei anderen Teammitgliedern kriselt es auf der zwischenmenschlichen Ebene. Sind die Anzeichen für einen Konflikt offensichtlich, muss der Projektmanager ein klärendes Gespräch mit den betroffenen Mitarbeitern führen. Dieser Tipp stellt Ihnen die Methode "Fair kritisieren" vor, die in einem Konfliktgespräch als Orientierung dienen kann.

Beispiel

Herr Maier ist Leiter eines Projekts, das bereits seit einigen Monaten läuft. In letzter Zeit mehrten sich Berichte von Projektmitarbeitern darüber, dass ihr Kollege Herr Gerber seine Projektmitarbeit vernachlässigen würde. So käme er zu vielen Meetings zu spät, müsse früher weg oder gehe vor die Tür zum Telefonieren. Er übernähme zwar die Bearbeitung von Arbeitspaketen, die abgelieferten Ergebnisse seien aber höchstens durchschnittlich. Zusagen würde er nicht einhalten, kurzum: Herr Gerber gefährdet durch sein Verhalten den gesamten Projektablauf und den Erfolg.

Herr Maier hat sich die Beschwerden angehört und zunächst einmal aufgenommen. Nun macht er sich daran, die Vorwürfe gegen seinen Mitarbeiter selbst zu prüfen. Tatsächlich bemerkt er in den darauf folgenden Tagen ähnliche Vorfälle. Er kann sich dies nicht erklären, da er Herrn Gerber schon seit langem kennt und solche Verhaltensweisen bei ihm noch nie aufgetaucht sind. Herrn Maier wird bewusst, dass er ein klärendes Gespräch mit seinem Mitarbeiter führen muss.

Die Gesprächsvorbereitung

Wichtig bei der Vorbereitung des Gesprächs ist, dass sich Herr Maier in Ruhe überlegt, was alles genau passiert ist und was er davon selbst gesehen oder gehört hat – er sammelt also zunächst seine eigenen Eindrücke.

Ein Konfliktgespräch ohne konkrete eigene Wahrnehmungen ist wie ein Tanz auf einem Drahtseil; ein gewiefter Gesprächspartner spürt intuitiv die Lücke in der Argumentationskette. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich Zeit zu nehmen, um eigene Eindrücke zu sammeln, anstatt zu schnell und dadurch unvorbereitet ins Gespräch zu gehen.

Weiter muss sich Herr Maier darüber klar werden, inwiefern ihn dieses Verhalten seines Mitarbeiters ärgert oder enttäuscht. Nur wenn Herr Maier genau weiß, was ihn an dem Verhalten von Herrn Gerber stört, kann er dies auch seinem Gegenüber mitteilen.

Das Gespräch

Die Methode "Fair kritisieren" dient als "roter Faden" zur Gesprächsführung innerhalb des Konfliktgesprächs. Wesentliches Element dieser Technik ist die Trennung von sachlichem Inhalt und erlebter Emotion – die eigene sachliche Wahrnehmung und die dazugehörige Gefühlslage werden voneinander getrennt (s. Schritt "Brücke bauen"). Die Methode besteht aus acht Schritten:

  1. Gesprächseinstieg
  2. Wahrnehmung
  3. Brücke bauen
  4. Eigenes Gefühl äußern
  5. Sichtweise einholen
  6. Konsens über das Geschehene schaffen
  7. Erwartungen für die Zukunft äußern
  8. Zusammenfassung und Vereinbarung

Gesprächseinstieg

Der Gesprächseinstieg dient dazu, dass Sie dem Gesprächspartner mitteilen, um was es geht, und dass Sie ihm die Ernsthaftigkeit Ihres Anliegens deutlich machen.

Beispiel: "Herr Gerber, schön, dass Sie sich ein paar Minuten Zeit genommen haben. Ich möchte kurz mit Ihnen einige Dinge besprechen, die mir im Projekt in den letzten Wochen aufgefallen sind und würde danach gerne Ihre Meinung dazu hören."

Wahrnehmung

Nun gilt es, die eigene Wahrnehmung zu schildern, als Ich-Botschaft und auf konkrete Wahrnehmungen gestützt.

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