Nachlese zum IPMA Weltkongress 2008: Meinungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

Die International Project Management Association (IPMA) veranstaltet jedes Jahr einen Weltkongress. Der diesjährige, 22. IPMA World Congress fand vom 9. bis 11. November 2008 in Rom statt. Das Motto lautete "Project Management to Run". Nach Angaben des Veranstalters nahmen knapp 1.000 Delegierte aus 40 Ländern am Kongress teil. Raimo Hübner (Deutschland), Annegret Frank und Dagmar Zuchi (Österreich) sowie Hans Knöpfel und Markus Stäuble (Schweiz) geben ihren Eindruck von dieser internationalen Großveranstaltung wieder.

 

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Nachlese zum IPMA Weltkongress 2008: Meinungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

Die International Project Management Association (IPMA) veranstaltet jedes Jahr einen Weltkongress. Der diesjährige, 22. IPMA World Congress fand vom 9. bis 11. November 2008 in Rom statt. Das Motto lautete "Project Management to Run". Nach Angaben des Veranstalters nahmen knapp 1.000 Delegierte aus 40 Ländern am Kongress teil. Raimo Hübner (Deutschland), Annegret Frank und Dagmar Zuchi (Österreich) sowie Hans Knöpfel und Markus Stäuble (Schweiz) geben ihren Eindruck von dieser internationalen Großveranstaltung wieder.

 

Die International Project Management Association (IPMA) veranstaltet jedes Jahr einen Weltkongress. Der diesjährige, 22. IPMA World Congress fand vom 9. bis 11. November 2008 in Rom statt. Das Motto lautete "Project Management to Run". Nach Angaben des Veranstalters nahmen knapp 1.000 Delegierte aus 40 Ländern am Kongress teil. Im Vergleich zu den Vorjahren habe sich nicht nur die Anzahl der Kongressteilnehmer insgesamt erhöht, sondern auch der Anteil von Top-Managern verschiedener Industriezweige.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz geben im Folgenden ihren Eindruck von dieser internationalen Großveranstaltung wieder.

Global, international, virtuell - die Projektteams der Zukunft

von Raimo Hübner, Volkswagen AG, Vorstandsmitglied der GPM

Die Abschlussworte waren schon gesprochen und die Teilnehmer packten ihre Unterlagen zusammen - da betraten die jungen Projektmanager der IPMA Young Crew nochmals für eine sympathisch-spontane Aktion das Podium. Sie hatten bereits im Rahmenprogramm verschiedene kulturelle Beiträge geliefert, jetzt baten sie die Kongressteilnehmer selbst zum Tanz. Zu verschiedenen internationalen Klängen wirbelten tanzbegeisterte Projektmanager zum Ausklang eines spannenden Weltkongresses über die Bühne. Dieser letzte, inoffizielle Höhepunkt bestätigte noch einmal mein Gefühl: Es geht hier nicht mehr um ein vorsichtiges Annähern und Verstehen, sondern um ein ganz selbstverständliches miteinander Arbeiten und Feiern einer internationalen Gemeinschaft.

Mary McKinlay, Vice President der IPMA, hatte den Kongress am Montagmorgen eröffnet. Mit ihrem Vortrag "Where is project management running to…?" skizzierte Mary ein Szenario der Weiterentwicklung des Projektmanagements unter den veränderten Bedingungen in unserer heute globalisierten Projekt-Wirtschaftswelt. Diesem Auftakt folgte eine Analyse der Weltfinanzsituation von Herrn Fabuo Gallia von der BNL Bank. In diesem Vortrag haben mir die möglichen Szenarien der Auswirkung der Weltfinanzkrise auf die Real- und Projektwirtschaft sehr gut gefallen. Mein persönlicher Höhepunkt des ersten Kongresstages war der emotionale Vortrag des Schweizer Entwicklungshelfers Toni Rüttimann, der seit 1987 über 400 Hängebrücken in Südostasien und Mittelamerika gebaut hat.

Sechs spannende Vorträge später gehörte der Montagabend dem "IPMA International Project Excellence Award". Nach der Prämierung der neun Finalisten ging der Sieg in diesem Jahr nach Italien: Der Großanlagenbauer Foster Wheeler Italiane SpA wurde für sein Projektmanagement beim Bau des Kraftwerks Lomellina 2 ausgezeichnet.

Was ich gelernt habe

Für mich wurde sowohl aus den vielfältigen persönlichen Gesprächen als auch in den Vorträgen klar erkennbar, dass Projekte zunehmend in global agierenden "virtuellen" interkulturellen Teams realisiert werden. Viele Unternehmen verfügen schon heute oft nicht mehr über das Personal oder das Know-how, um eigenständig Produkte und Dienstleistungen in komplexen Produktenstehungsprozessen zu entwickeln. Eine Kooperation mit anderen Unternehmen oder mit sogar Konkurrenten als Überlebensstrategie rückt zunehmend in den Fokus der Aufmerksamkeit.

Unternehmen benötigen meiner Einschätzung nach hierzu allerdings eine neue unternehmenskulturelle Wertebasis zur Einführung effizienter Kooperationsmodelle (Win-Win-Win). Dabei geht es durchaus um eine Weiterentwicklung der Bewusstseins- und Werteebene, die mit "bewährten" Herangehensweisen in der Regel nicht zu erreichen sein wird. Aus meiner Sicht werden nur so Unternehmen in der Lage sein, sich an die steigenden eigendynamischen Veränderungen des Weltmarktes schnell und energieeffizient anzupassen und langfristig zu überleben. Eine traditionelle Zielorientierung auf Zeit, Kosten und Qualität/Leistung im Magischen Dreieck wird nicht mehr ausreichen. Weitere "weiche Ziele" wie Kunden-, Mitarbeiter- und Stakeholder-Zufriedenheit gewinnen an Bedeutung. Zudem werden die wahrnehmbare Corporate und Social Responsibility den Verbraucher in seiner Kaufentscheidung bei Waren und Dienstleistungen maßgeblich beeinflussen. Legal ist nicht gleich legitim, und Kunden haben die Macht "Nein" zu sagen.

"Yes, I'm a Project Manager" lautete der auf den T-Shirts aufgedruckte Leitspruch des diesjährigen Weltkongresses. Ein den Geist der Zusammenarbeit ausdrückendes "Yes, We are Project Manager" hätte wohl noch besser das Lebensgefühl jener kreativ und methodisch arbeitenden Menschen ausgedrückt, die in globalen Projekten die Herausforderungen der Zukunft meistern werden.

Im Juni nächsten Jahres wird Helsinki zum Ort des Erfahrungsaustauschs der Internationalen Projektmanagement Community werden. Ich bin gespannt, wie die Umsetzung des Leitspruchs 2009 gelingen wird: "refresh our vision, our thinking, our know-how, our skills, our network and our ideas".

Die Herausforderungen der Zukunft: Zeit und Komplexität

Meinungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz


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