Methodenauswahl mit Augenmaß Wie Veränderung wirtschaftlich sinnvoll wird

Wie Veränderung wirtschaftlich sinnvoll wird

Scrum, Lean oder Design Thinking – eine Trendmethode jagt die nächste. Machen Sie nicht den Fehler und führen Sie übereilt eine neue Methode ein. Eine nachhaltige Veränderung braucht ein systematisches Vorgehen ohne Aktionismus, meint Sabine Dietrich. Im Beitrag zeigt sie, wie Sie in sieben Schritten die für Ihr Unternehmen passende Methode finden (mit Audio-Datei!).

Management Summary

Download PDFDownload PDF

Methodenauswahl mit Augenmaß Wie Veränderung wirtschaftlich sinnvoll wird

Wie Veränderung wirtschaftlich sinnvoll wird

Scrum, Lean oder Design Thinking – eine Trendmethode jagt die nächste. Machen Sie nicht den Fehler und führen Sie übereilt eine neue Methode ein. Eine nachhaltige Veränderung braucht ein systematisches Vorgehen ohne Aktionismus, meint Sabine Dietrich. Im Beitrag zeigt sie, wie Sie in sieben Schritten die für Ihr Unternehmen passende Methode finden (mit Audio-Datei!).

Management Summary

Wir empfehlen zum Thema Führen
13.06.2024
1.495,00,-
Methoden des modernen Portfoliomanagements

Die richtigen Dinge tun – für mehr Fokus, Agilität und Produktivität im Unternehmen! In unserem E-Learning-Seminar lernen Sie in nur 4 Workshops, wie Sie Ihr Portfolio mit modernen Methoden organisieren und ausbauen. Mehr Infos

Scrum, Lean, Simplicity, Design Thinking – Begriffe über Begriffe und stets jagt eine neue Methode die nächste. Sie werden wie die Säue durchs Managementdorf getrieben. Die Notwendigkeit von Veränderung müssen wir nicht diskutieren, aber wie viel Agilität, New Work oder was auch immer passt für Sie, Ihr Projekt oder Ihr Unternehmen? Und was ist nachhaltig und wirtschaftlich sinnvoll – heute, aber auch in Zukunft?

Immer her mit der neuesten Methode!

Veränderung ist zwingend für jeden von uns. Heute, in der Arbeitswelt und überall. Und es gibt unendlich viele Lösungen, die sich als Allheilbringer anbieten und eine erhebliche Faszination auf viele ausstrahlen – nicht nur auf Entscheider in Unternehmen. Lean, Design Thinking, Agilität in allen Facetten, Lego Serious Play® und und und – sie scheinen alle Probleme zu lösen und wer will schließlich verantworten, zu einem solchen Angebot "Nein" gesagt zu haben?

In Unternehmen ist immer wieder zu beobachten, dass neue Methoden eingeführt werden, ohne dass Entscheider alle Anforderungen oder Implikationen dieser Veränderung kennen. Die Veränderungen haben nicht zuletzt auch etwas mit der eigenen Rolle zu tun. Die Einführung von Agilität erfordert z.B. ein anderes Rollenverständnis der Führungskräfte. Die Scrum-Zertifizierung einer Heerschar an Product Ownern und Scrum Mastern allein bedeutet aber noch nicht, dass ab sofort alles agil funktioniert und schon gar nicht, dass die Führungskräfte weiter in bisheriger Form "durchregieren" können.

So werden wahre Methodenjagden durch die Unternehmen veranstaltet, die letztendlich nur eins bewirken: Sie verschlingen Unsummen an Budgets und demotivieren zudem die Belegschaft. Das mündet zunehmend im "Organisational Change Fatigue". Ein Phänomen, das sich rasant ausweitet und eine Konsequenz der zahlreichen uninspirierten, unfokussierten und erfolglosen Change-Vorhaben ist. Mitarbeiter verweigern sich der nächsten Super-Methode, gehen in die Resignation oder verlassen das Unternehmen. Eine kostenintensive Folge – nicht nur in Zeiten des Fachkräftemangels. Und eine Folge, die sich kein Unternehmen in einem wirtschaftlich enger werdenden Umfeld leisten sollte.

Methodenjagd als Luxus – die Gründe

Der zunehmende wirtschaftliche Druck, die rasant zunehmende Dynamik und damit die Vielzahl der Anforderungen werden häufig als Gründe für die Einführung einer neuen Methode genannt. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Je anspruchsvoller und komplexer die Umgebung wird, je weniger Zahlen oder harte Fakten als Grundlage für Entscheidungen dienen können, desto eher greift Verunsicherung um sich. Vor allem, da der Umgang mit komplexen Herausforderungen selten gelernt ist.

Was also tun? Wie sich entscheiden? In solchen Situationen dient oft der Glaube als Lösung. Der Glaube an die Magie erfolgversprechender Worte. Die Frage nach den Eigeninteressen der Überbringer oder dem Nutzen für das eigene Thema gerät dabei in den Hintergrund. Im Gegenteil: Hat der Glaube erst einmal eine Lösung als das Non-Plus-Ultra fixiert, werden Gegenargumente oder auch potenziell kritische Meinungen oder Aspekte vernachlässigt.

Bei diesem Verhalten spielt Angst eine nicht unwesentliche Rolle. Die Angst, eine falsche Entscheidung für das Unternehmen zu treffen oder auch die Angst um die eigene Position. Schließlich werden in der Presse allzu häufig Botschaften lanciert, die diese Angst schüren: "Die Chinesen werden den deutschen Markt überflügeln" oder "Von 100 Führungskräften überleben 10" liest man allzu häufig. Und welches Fach- oder Führungsmagazin kann man heute öffnen, ohne dass nicht irgendwo über Agilität in den unterschiedlichsten Spielformen berichtet wird?

Aktionismus ist eine weit verbreitete Reaktion auf diesen Druck – ebenso die Entscheidung für die gerade angesagte Veränderung oder auch die gerade gehypte Methode. Das erscheint am einfachsten. Schließlich wird ja überall über diese Methode berichtet und der Wettbewerber hat sie auch eingesetzt. Das fordert am wenigsten Mut und Eigeninitiative. Auch war es schon immer eine Risikoversicherung, Lösungen von Anbietern mit großen Namen zu kaufen. Die müssen ja das beste Produkt auf dem Markt haben.

In 7 Schritten die passende Methode finden

1. Die eigene Position analysieren

Das könnte Sie auch interessieren

Vorschaubild

Projektportfoliomanagement pragmatisch und doch wirkungsvoll - geht nicht? Geht doch. Mit der Stacey-Matrix können Sie den Komplexitätsgrad Ihrer Projekte veranschaulichen und anhand der Einordnung die richtige PM-Methode auswählen.

Vorschaubild

Change Initiativen scheitern in vier von fünf Fällen. Und auch bei privaten Veränderungsvorhaben ist der Erfolg überschaubar. Haben Sie schon mal gefragt, warum das so ist?

t_fallstricke_eines_change-projekts.jpg
Teil 1:
Die erforderliche Veränderung erkennen und akzeptieren

Die Zeit ist reif für Veränderung: Sie werden mit einem Change-Projekt betraut. Doch wie packt man es an? Wo lauern Fallen und wie umgeht man sie? Was braucht es, damit der Change gelingt?

Vorschaubild

Beim Einführen einer Innovation stößt man immer auf Vorbehalte und Zweifel, denn viele Menschen fürchten sich vor Veränderung. In diesem Beitrag erläutert Helga Trölenberg, wie Neues sich ausbreitet und wie Sie diesen Prozess unterstützen können.